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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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Angriff machte. Plötzlich durchbrach ein gellender Schrei hinter ihm die Stille. Dustin duckte sich reflexartig und trat dabei auf einen Ast. Das Knacken war nicht zu überhören. Er verfluchte sich. Jetzt hatte er sich verraten. Auch May schien vor dem Kreischen erschrocken zu sein und war mitten auf dem Gelände stehen geblieben. Ihr Blick schnellte verwirrt hin und her - und blieb schließlich in seiner Richtung hängen. Kurz darauf folgte ein zweiter Schrei aus dem Wald, grell und schaurig, voller Zorn. Dann plötzlich drang ein Schwall hasserfüllter Worte zu ihm herüber. »Ich werde dich kriegen, ich werde dich aufspüren und zunichtemachen«, zischte eine wütende Stimme durch die Dunkelheit. »Ich werde grausamer vorgehen. als du es dir jemals ausgemalt hast, du wirst mich anflehen, auf Knien kriechend, aber du bist verloren! Du und deine lächerliche kleine Freundin ...«
    Die Stimme verstummte. Dustin starrte mit schreckgeweiteten Augen in die Dunkelheit des Waldes und sah eine schattenhafte Gestalt rasant näher huschen. SIE ... Emma rannte direkt auf den alten Steinbruch zu. Sie würde ihn finden, würde ihn vernichten, ihn in Stücke reißen ... Und mit ihm Sarah. Ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden, stob Dustin aus seinem Versteck und rannte, so schnell er konnte, quer über das Gelände. Er machte einen großen Bogen um May, die ihn erst aus weit aufgerissenen Augen anblickte und nach ein paar wenigen Sekunden des Zögerns die Verfolgung aufnahm.
    May keuchte vor Anstrengung. Sie bekam kaum noch Luft und ihre zitternden Beine ließen sie langsamer vorankommen als sonst. Dustin musste bereits ein gutes Stück Vorsprung haben und irgendwo am Waldrand ins Dickicht eingetaucht sein. Aber das war nicht alles, was May so aus der Fassung brachte. Diese Schreie, diese entsetzlichen Schreie, die aus dem Wald gehallt waren. May schauderte noch immer. Wer konnte das gewesen sein?«
    »Sarah, bist du das?« flötete jetzt eine Frauenstimme. »Sarah? Schätzchen, bist du irgendwo hier? Bleib stehen.«
    May hastete automatisch noch weiter nach rechts, wo die letzten Ausläufe des Canyon Forest Schutz boten. Sie kauerte sich hinter einen dicken Baumstamm und versuchte, möglichst geräuschlos zu atmen, was ihr nach ihrer anstrengenden Verfolgungsjagd schwerfiel.
    »Sarah?«
    Leises Rascheln näherte sich.
    »Sarah ...«
    Wem gehörte diese säuselnde Stimme? May hatte das Gefühl, sie von irgendwoher zu kennen. Ihr Herz raste. Was ging hier nur vor? Wer war noch alles in diese Geschichte verstrickt?
    »Sarah, ich weiß, weshalb du hier bist«, sprach die Stimme sanft weiter. »Du willst zu ihm, habe ich recht? Du willst zu Dustin. Er schickt mich, um dich zu ihm zu bringen, Kleines. Zeig dich.«
    Die Person, der die Stimme gehörte, schien sich nun ebenfalls irgendwo zwischen den Bäumen zu befinden. May hörte das Rascheln von Blättern und das Knacken kleiner Zweige. Die Fremde konnte nicht mehr weit von ihr entfernt sein. Wahrscheinlich hatte sie Mays Schritte gehört und sie für Sarahs gehalten. Nur nicht bewegen, nur nicht zu laut atmen, beschwor sie sich.
    »Weißt du, Sarah, Dustin und ich sind alte Freunde - gute Freunde. Wir kennen uns schon ewig, auch wenn wir nur wenig Kontakt hatten. Aber nun sind wir uns nach vielen Jahren hier in Rapids wiederbegegnet.« Sie lachte. »Das war vielleicht ein schöner Zufall. Ich konnte es zunächst gar nicht fassen.« Die Fremde schien zu lauschen. Nach einer kurzen Pause redete sie weiter. Er erzählte mir sofort von dir, hat mir seine Gefühle für dich gestanden. Ich kenne mich gut aus mit den Tücken der Unendlichkeit, Sarah. Und deswegen kann ich dir sagen: Ihr habt gute Chancen, Schätzchen, ihr könnt tatsächlich glücklich werden. Aber dafür musst du mir vertrauen. Du liebst Dustin doch auch, nicht wahr? Du willst doch unbedingt mit ihm zusammen sein, habe ich recht? Also, komm schnell hervor, uns bleibt nicht mehr sehr viel Zeit ...«
    Mit einem Mal fiel es May wie Schuppen von den Augen. Diese Stimme, dieser übertrieben süßliche Unterton ... Emma! Emma war hier. Sie hatte etwas von einer Verabredung mit Sarah erzählt und dies hier war ihr Treffpunkt. Aber ... das alles ergab doch keinen Sinn - oder doch? Übersah May irgendetwas? In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander, sämtliche Gespräche, sämtliche Anhaltspunkte. Nichts schien mehr zusammenzupassen, es gab nur noch lauter winzige zusammenhanglose Teilchen in einem großen dunklen

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