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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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Wenn er schwieg, hatten Sarah und Dustin vielleicht noch etwas Aufschub. Dustin musste unbedingt versuchen, ihn zu finden. Im Moment wusste er zwar noch nicht, was er ihm genau erzählen oder wie er ihn um den Finger wickeln würde, aber Jonathan durfte auf keinen Fall mit May sprechen, sonst waren sie bald verloren.
    Dustin lief zum Haupteingang des Wohnheims. Die Tür war nicht verschlossen. Hoffentlich war Jonathan jetzt wieder auf seinem Zimmer. Dustin musste ihn auf seine Seite bringen, egal wie. Und wenn er dafür log und sich verstellen musste. Er hatte keine andere Wahl.
    Langsam wurde Mays Atem wieder ruhiger und die Übelkeit ließ nach, obwohl nach wie vor ein schreckliches Durcheinander in ihr herrschte. Alle Bruchstücke an Informationen, die sie sich bisher mühsam zusammengepuzzelt hatte, waren wieder auseinandergebrochen und unbrauchbar wie verkohlte Papierfetzen.
    Emilia ... sie existierte wirklich. Und sie sah aus, wie Dustin sie immer beschrieben hatte - wunderschön, anziehend und zugleich eiskalt. Aber was May am meisten aus der Bahn warf, war die Tatsache, dass sich Jonathan und Emilia kannten ... und dass er anscheinend von ihrem Geheimnis wusste. Er war weder geschockt von Emilias blutverschmierten Lippen noch von dem ausgesaugten Opfer, das neben ihr am Boden lag. Das alles passte nicht zusammen, es war vollkommen unmöglich. Wie hatten sich die beiden kennengelernt? Hatte Emilia Jonathan beobachtet und herausgefunden, dass er Dustins Konkurrent war? Hatte sie sich Jonathans Eifersucht zunutze gemacht und ihn auf ihre Seite gezogen?
    May versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf die Worte der beiden zu richten. Sie durfte nicht weiter spekulieren, sondern musste herausfinden, worüber sie sich unterhielten. Sie kauerte sich hinter ihrem Baum zusammen und schloss die Augen, um sich ganz auf ihr Gehör zu konzentrieren. Erst hatte sie Schwierigkeiten, etwas zu verstehen, aber als der Wind schließlich die Richtung wechselte, konnte sie dem Gespräch der beiden einigermaßen folgen.
    »Er ist verschwunden, er hat sich irgendwie aus der Grube befreit«, zischte Emilia.
    »Was, wirklich? Aber ... das kann nicht sein, er hätte es niemals allein geschafft. Immerhin war er verletzt und bereits völlig kraftlos.«
    »Ach, was du nicht sagst.« Emilias Ton war misstrauisch und drohend zugleich. »Du hättest doch gestern Nacht noch einmal nach ihm sehen sollen. Was war da los? Hast du irgendjemanden gesehen oder gehört? Oder ...« Emilia trat dichter an Jonathan heran. »Oder ... hast du ihm etwa aus irgendeinem Grund zur Flucht verholfen? Gib es zu, wenn es so ist, denn früher oder später erfahre ich ohnehin die Wahrheit.«
    »Nein, natürlich nicht, ich habe nichts damit zu tun. Gestern ... also, natürlich war ich dort, wie ausgemacht. Aber da war noch alles beim Alten. Dustin saß in der Grube fest und hat so tief und fest geschlafen, dass er mich gar nicht bemerkt hat.«
    »Und der Brief, den ich dir diktiert habe? Glaubst du, dass Sarah ihn gelesen hat?«
    »Na ja, du ... warst schließlich dabei, als ich ihn ihr vor die Tür gelegt habe und sie ihn an sich genommen hat. Ich nehme schon an, dass sie ihn gelesen hat.«
    May zuckte zusammen. Jonathan? Jonathan hatte Sarah den Brief gebracht? Und von Emilia stammte der Inhalt?
    »Also, ich bin mir nicht hundertprozentig sicher«, fuhr Emilia fort, »aber ich dachte, ich hätte das Mädchen vorhin hier in der Nähe gehört. Sie muss gekommen sein, um wie geplant nach Dustin zu suchen, aber zum Schluss habe ich dummerweise ihre Spur verloren. So ein Mist, sie wäre die perfekte Geisel gewesen. Du wirst mir helfen, die Dinge zu regeln, verstanden?« Emilias Zeigefinger bohrte sich in Jonathans Brust und er wich ein Stück zurück. »Selbst, wenn deine angebetete süße Sarah dabei das Opfer wird.«
    Jonathan schwieg und blickte zu Boden.
    »Was, du widersprichst mir dieses Mal gar nicht?«, fragte Emilia mit gespieltem Erstaunen. »Also habe ich nicht unrecht. Und deine nette Freundin Elizabeth hat auch nicht übertrieben, als ich mich mit ihr unterhalten habe. Das Gespräch mit ihr war äußerst informativ. Du liebst Sarah, nicht wahr? Dich hat es richtig erwischt.«
    Emilia lachte boshaft auf.
    »Dabei dachte ich eigentlich, ich sei die einzige Frau für dich. Ich dachte, du wärst mir treu. Schließlich ... hast du einst ein Versprechen abgegeben, erinnerst du dich etwa mehr mehr? Du hast mir ewige Treue geschworen. Oder ... dauert sie dir mittlerweile

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