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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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Kellerabteil gestürzt, hatte sie wortlos von den Fesseln befreit und ihr Dustins Brief in die Hand gedrückt.
    »Und?« Erwartungsvoll sah Jonathan sie an. May holte tief Luft. Was wollte er jetzt von ihr hören? »Wie wir bereits vermutet hatten«, sagte sie zögernd. »Wahrscheinlich sind Dustin und Sarah ebenso ratlos wie wir und wissen nicht, wie sie die seltsame Lage einschätzen sollen.«
    Jonathan riss ihr den Brief aus der Hand. »Pah, ratlos?«, stieß er hervor. »Ich sehe die Sache völlig anders. Dustin weiß sehr wohl, was es mit seinem und Sarahs Zustand auf sich hat, er hat alles bis ins Detail ausgeklügelt. Und nun nutzt er die Situation geschickt aus und profitiert von meiner Ahnungslosigkeit. Er kann sich sicher sein, dass ich ihm nichts antue, weil ich Sarah schützen will. Somit hat er zumindest ein Problem weniger und kann sich in Ruhe um Emilia kümmern, ohne dass ich ihm dazwischenfunke.«
    May runzelte die Stirn, hielt es jedoch für besser, Jonathan nicht zu widersprechen. Möglicherweise hatte er mit seiner Annahme sogar recht.
    »Er ist ein egoistisches Schwein, er tut nichts ohne Berechnung und Aussicht auf eigenen Vorteil«, sprach Jonathan weiter.
    »Aber ...«, warf May vorsichtig ein, »eine Sache kommt mir doch ziemlich unlogisch vor.«
    Jonathan blickte sie fragend an.
    »Wenn Dustin wirklich zurückgekehrt ist, um mit Emilia abzurechnen, so wie du vermutest, dann bringt er Sarah in einem Kampf mir ihr doch ebenfalls in Gefahr«, gab May zu bedenken. »Dann widerspricht sich seine angebliche Besorgnis mit seinem Handeln.«
    »Eben, genau das ist ja das Problem«, erwiderte Jonathan und May glaubte, Zustimmung, vielleicht sogar eine gewisse Anerkennung in seiner Stimme zu vernehmen. Offensichtlich hatte sie mit ihrer Bemerkung den Nagel auf den Kopf getroffen und dieselben Bedenken geäußert, die auch Jonathan beschäftigten.
    »Deshalb glaube ich diesem Lügner auch nicht, wenn er behauptet, Sarah zu lieben«, fuhr Jonathan aufgebracht fort. »Ihm geht es nur darum, seine eigene Haut zu retten. Sarah ist ihm völlig egal. Er will Emilia für sich unschädlich machen und schmiedet irgendeinen teuflischen Plan, da bin ich mir hundertprozentig sicher, May. Sarah ist nur sein Werkzeug, das er nach Gebrauch wieder wegwerfen wird.«
    May schluckte. »Wenn es tatsächlich so ist«, setzte sie an, »wie willst du möglichst schnell herausfinden, was er vorhat? Und was willst du unternehmen, um Sarah zu beschützen? Im Notfall auch ohne Georges Hilfe?« Sie musste höllisch darauf achten, was sie sagte. Wenn sie Jonathan aus Versehen infrage stellte, würde er ihr garantiert nichts mehr erzählen. Wenn sie hier herauswollte, dann musste sie mitspielen und weiter sein Vertrauen gewinnen. Es war offensichtlich, dass Jonathan sich in dieser ganzen Sache heillos überfordert fühlte. Und genau diese Tatsache musste May geschickt zu ihrem Vorteil nutzen.
    Jonathan ging einen Schritt auf sie zu. »Es bleibt nicht mehr viel Zeit und deshalb dachte ich ...«, begann er und senkte seinen Blick. May beobachtete ihn mit vor Anspannung angehaltenem Atem. »Ich dachte, du könntest mir vielleicht doch helfen, während ich auf Georges Antwort warte«, murmelte Jonathan.
    Mays Herz raste. Jetzt nur nicht zu euphorisch reagieren, beschwor sie sich selbst.
    »Helfen?«, fragte sie ruhig nach. »Wie denn?«
    »Du und Dustin, ihr habt euch doch ziemlich gut verstanden ... früher.«
    May nickte und runzelte verständnislos die Stirn. Worauf wollte Jonathan hinaus?
    »Meinst du, er würde dir wieder vertrauen, wenn du auf ihn zugingest? Kannst du euer Verhältnis wieder in eine freundschaftliche Bahn lenken?«
    May überlegte einen Moment, dann nickte sie. »Ja, ich denke schon. Dustin hat sich seit unserem Wiedersehen darum bemüht. Ich war diejenige, die ihn abgewiesen hat. Immerhin dachte ich, er wäre ... du weißt schon, für Simons Tod verantwortlich.«
    »Ich werde dich im Auge behalten«, sagte Jonathan scharf, ohne auf ihre letzte Bemerkung einzugehen. »Wenn du dich mit ihm verbündest, aus welchem Grund auch immer, dann werde ich es mitbekommen. Versuch also nicht, mich zu täuschen, hast du verstanden?«
    »Nein, natürlich nicht, Jonathan. Ich will ebenso wenig wie du, dass Sarah etwas zustößt.« Was diesen Punkt betraf, so sagte May die Wahrheit. Angenommen, Jonathans Einschätzung stimmte und Dustin hatte vor, sich tatsächlich auf einen Kampf mit Emilia einzulassen, dann war Sarahs Leben in

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