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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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Spott in ihrer Stimme schnürte Jonathan die Kehle zu. Er erwiderte nichts und ignorierte Emilias herausfordernde Blicke. Langsam trat er zu Sarah und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie sah zu ihm auf. »Vergiss nicht, was ich dir versprochen habe«, sagte er. »Es wird alles gut.« Er strich ihr sanft über die Wange und sie ließ es geschehen. Als sie ihm sogar ein zaghaftes Lächeln schenkte, durchströmte ihn ein wohlig warmes Gefühl. Ein Gefühl, das ihm Mut machte. Ja, es würde alles gut werden, dessen war er sich sicher. Sarah hatte verstanden, dass sie füreinander bestimmt waren, nun würde sich alles fügen. Sie hatten noch ein paar Hürden zu überwinden, aber die Hauptsache war, dass Sarah zu ihm stand, an ihn glaubte und sie ab jetzt ein richtiges Team waren. Es war verständlich, dass sie noch etwas Angst hatte. Auch er hatte Angst. Aber die würde bald vergehen ...
    Sarah atmete erleichtert auf, als Jonathan endlich die Tür hinter sich schloss, denn länger hätte sie seinen verliebten Blicken nicht mehr standhalten und ebenso wenig auf seine fürsorglichen Worte und Gesten glaubhaft reagieren können. Außerdem hatte sie die ganze Zeit über nur Sorge gehabt, sein Handy unter der Wolldecke könnte plötzlich anfangen zu klingeln, und er würde ihr damit die letzte Hoffnung nehmen, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Aber jetzt, wo Emilia bei ihr geblieben war, konnte sie May ohnehin nicht kontaktieren. Sarah hoffte, dass sie bald wieder verschwinden würde.
    Du hältst mich sicher für eine schreckliche Furie, nicht wahr?«, begann Emilia unvermittelt. »Brutal, skrupellos und zu allem fähig ...«
    Sarah schielte zu Emilia hinüber, antwortete jedoch nicht. Sie hatte sich vorgenommen, bei ihrer Taktik zu bleiben und nur das Nötigste von sich zu geben. Emilia schien jedoch gar nicht mit einer Reaktion gerechnet zu haben. Sie lächelte wissend und nickte. »Ja, ja ... Du hast nicht unrecht, ich gebe es zu. Ich bin eine Bestie, ein Monster. Aber ... nicht seit jeher. Es gab Zeiten, da habe ich mich sogar sehr darum bemüht, so ein nettes, freundliches Mädchen zu bleiben, wie du es bist.« Emilia stand auf und streckte sich, wobei sich jede Sehne ihres Körpers spannte. Sie erinnerte Sarah in diesem Moment mehr denn je an eine Katze, die sich nach einer kleinen Ruhephase auf neue Taten vorbereitete.
    »Irgendwann war es mir dann aber zu anstrengend, daran festzuhalten«, fuhr Emilia fort. »Und zu schmerzlich. Übrigens«, sie zog die Augenbrauen verschwörerisch hoch, »ich weiß natürlich, dass du Henry nicht liebst, das habe ich schon von Anfang an bemerkt.« Sarah zuckte bei dieser Bemerkung zusammen und Emilia lachte auf. »Du bist eine gute Schauspielerin, wirklich. Nun mach nicht so ein entsetztes Gesicht, ich verrate ihm schon nichts. Er würde mir ohnehin nicht glauben, dazu hat er sich schon viel zu sehr verrannt. Wieder einmal. Aber das soll nicht mein Problem sein. Wenn er sich erneut ins Unglück stürzen will - nur zu. Wer so ein leichtgläubiger, blinder Idiot ist, hat es nicht besser verdient. Aber wenn ich dir einen guten Rat unter Frauen geben darf, Sarah: Mach dir seine Anhänglichkeit zunutze, solange sie dir nicht zu sehr auf die Nerven geht, und schieß ihn erst dann ab, wenn du sicher sein kannst, etwas Besseres gefunden zu haben. Es lohnt sich, du wirst schon sehen. Er nimmt dir sämtliche Unbequemlichkeiten ab.«
    Was für eine gemeine, fiese Person, dachte Sarah und musste sich beherrschen, um nicht doch etwas Unüberlegtes zu erwidern. Kaum vorstellbar, dass Emilia wirklich einmal ein Herz gehabt haben sollte.
    »Früher war Henry geradezu von mir besessen, weißt du?«, fuhr Emilia unbeirrt fort. Es schien ihr nichts auszumachen, dass Sarah überhaupt nichts sagte. »Und er hat sich von niemandem eines Besseren belehren lassen, obwohl er gewusst hat, dass ich nur ein einziges Mal richtig verliebt war.«
    Sarahs Blick schnellte zu ihr. Sie ahnte, was jetzt kam, und wünschte, Emilia würde aufhören zu erzählen.
    »Ja, ja, du weißt, von wem ich spreche. Von ihm ... von Dustin.« Emilia trat an Sarah heran und beugte sich zu ihr herunter, sodass ihre grünen Augen keine fünf Zentimeter von den ihren entfernt waren. Wieder schienen Sarah ihre Lippen unnatürlich rot. Blutrot. »Tja, verstehst du jetzt allmählich, dass wir beide gar nicht so unterschiedlich sind, Sarah? Unsere Geschichten beginnen sehr ähnlich. Du hast lediglich das Glück, noch nicht Teil

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