Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
Vom Netzwerk:
wie in Zeitlupe, wie sich die Klinke der Badezimmertür nach unten bewegte.
    Sarah sprintete zurück zum Sessel und ließ das Handy unter der Wolldecke verschwinden, genau in dem Moment, als Jonathan wieder ins Zimmer trat. Ihr Puls raste und sie fühlte sich ertappt. Sie betete, dass Jonathan nichts merkte. Einen Moment lang blieb er vor der Badezimmertür stehen, betrachtete Sarah prüfend und trat dann mit zusammengekniffenen Augen auf sie zu. Sarah bebte innerlich. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde ihr jeden Augenblick aus der Brust springen, um vor Angst zu fliehen.
    »Weißt du, was ich glaube?«, fragte Jonathan, als er direkt vor ihr stand. Sarah öffnete die Lippen, ohne etwas zu erwidern. Er weiß es, er hat mich gesehen, jetzt ist es vorbei ...
    »Ich glaube, du könntest ein anständiges Frühstück vertragen.«
    Sarah hatte das Gefühl, ein riesiger Stein würde von ihr abfallen. Erleichtert atmete sie auf. »Stimmt«, sagte sie und lächelte. »Jetzt, wo du es sagst, merke ich erst, was ich für einen riesigen Hunger habe.«
    »War gestern Abend vielleicht noch jemand hier, der nach mir gefragt hat? Nach May Flemming?«
    Die Bedienung von gestern betrachtete mit gerunzelter Stirn und ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. »Nö«, sagte sie endlich gedehnt. »Kam keiner mehr. Kurz nachdem du weg warst, hab ich abgesperrt.«
    May seufzte. Was für ein schrecklicher Laden!, dachte sie und blickte sich in dem schmuddeligen Raum mit den verblichenen Plastikstühlen und -tischen um. Kein Wunder, dass hier niemand freiwillig essen will. Bis auf einen einzigen Tisch, an dem ein Mann saß und in seine Zeitung vertieft war, war das Restaurant selbst jetzt, zur Mittagszeit, komplett leer.
    Allmählich machte sich May Sorgen um Jonathan. Sie hatte ihn weder gestern Nacht noch heute Vormittag in seinem Zimmer angetroffen. Er schien gar nicht nach Hause gekommen zu sein. Ob ihm etwas zugestoßen war? Oder ... ob er bereits selbst irgendetwas unternahm, ohne ihr Bescheid zu sagen? Vielleicht hatte er schon eine Nachricht von George erhalten oder Emilia hatte es geschafft, ihn wieder auf ihre Seite zu ziehen ... Alles war möglich.
    »Darf’s sonst noch was sein oder willst du mich nur von der Arbeit ablenken?«
    »Nein, nein, das war’s schon, danke«, murmelte May. Sie wandte sich bereits der Tür zu, da bequemte sich die Bedienung, noch einmal den Mund aufzumachen.
    »He, dein Typ hat dich wohl versetzt, was?«
    May drehte sich um und nickte. »So könnte man es wahrscheinlich ausdrücken, ja.«
    »Wenn ich dir ’nen Rat geben darf, schieß ihn am besten sofort ab. So ’n hübsches, feines Ding wie du hat’s nicht nötig, sich verarschen zu lassen.«
    May lachte auf. »Danke, ich werd’s mir merken.« Sie zog genervt die quietschende Glastür auf.
    »Außer ... Na ja, vielleicht meinte dein Kerl ja auch das Denny’s im Einkaufszentrum«, hörte sie noch, als sie bereits halb aus der Tür war. »Seit die eröffnet haben, is’ hier nur noch tote Hose.«
    May starrte die Frau perplex an, dann nickte sie. »Ja, das kann tatsächlich sein, danke für den Tipp.« Sie wollte sich gerade erneut abwenden, da streifte ihr Blick den Mann, der hinter seiner Zeitung hervorlugte - und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Seine Augen waren direkt auf sie gerichtet und fixierten sie düster.
    Als May in das überfüllte Fastfood-Restaurant im Einkaufszentrum trat, wusste sie sofort, dass es keinen Sinn machen würde, nach einem Jungen mit blonden Haaren zu fragen, der gestern Abend vielleicht allein hier gewesen war. Diese Beschreibung hätte auf jeden dritten zutreffen können. Trotzdem war es gut möglich, dass Jonathan tatsächlich hier auf sie gewartet hatte und ebenso verunsichert gewesen war wie sie, als sie nicht aufgetaucht war.
    »Achtung, eine wichtige Durchsage! Achtung, Achtung, bitte!« Die Stimme aus dem Lautsprecher durchdrang das Stimmengewirr. May blickte sich verwirrt um, genau wie die meisten anderen Gäste in ihrer Nähe. Sie trat aus dem Restaurant und ließ ihren Blick über die umliegenden Läden schweifen.
    »Meine Damen und Herren, es besteht kein Grund zur Panik. Trotzdem müssen wir Sie bitten, sofort das Gebäude zu verlassen.«
    Das Stimmengewirr wurde lauter. May sah etliche verunsicherte, fragende Gesichter, einige Restaurantgäste ließen einfach ihre Tabletts mit Essen auf den Tischen stehen und stürmten auf die Ausgänge des Einkaufszentrums zu.
    »Ich wiederhole: Bitte verlassen Sie so

Weitere Kostenlose Bücher