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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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hätte sie Emilia nie und nimmer vermutet. Eine ganze Weile passierte nichts, dann öffnete sich plötzlich das riesige Eisentor mit einem unangenehmen Quietschen und schloss sich gleich darauf wieder. May ging in Deckung. Sie erkannte Jonathan, der den Trakt verließ. May verspürte bei seinem Anblick einen kurzen Stich und musste sich zusammenreißen, um nicht auf ihn loszustürmen und ihn mit Fragen zu bombardieren. Sie wusste zwar, dass Jonathan sich mit Emilia traf, aber die Tatsache, dass sie einander gestern nicht mehr gesehen und gesprochen hatten, ließ sie vorsichtig sein. May wusste schließlich noch immer nicht, ob sie und Jonathan sich nur verpasst hatten oder ob Jonathan aus einem bestimmten Grund nicht aufgetaucht war. Vielleicht war es besser, erst einmal abzuwarten und ihm nicht zu verraten, dass sie Emilias Unterschlupf kannte.
    Jonathan lief schnellen Schrittes die Straße hinab und nun sah May auch seinen silbernen Chrysler an der nächsten Ecke stehen. Jonathan stieg ein und fuhr davon.
    Weitere Minuten verstrichen, in denen nichts geschah, und May beschloss irgendwann, sich ebenfalls davonzumachen. Im selben Augenblick öffnete sich das Eisentor erneut. Dieses Mal schoss ein Auto aus der Einfahrt. May erkannte Emilia in dem Sportwagen. Wie eine Irre brauste sie los. May starrte dem Auto hinterher, bis es aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Dann verließ sie mit zitternden Beinen ihr Versteck. Am gegenüberliegenden Gehsteig stand ein Mann in einem dunklen Mantel. Obwohl es trüb und bewölkt war, trug er eine Sonnenbrille und schien in ihre Richtung zu starren. May blieb einen Moment lang stehen und kniff die Augen zusammen. Irgendwie kam ihr der Mann bekannt vor. Ein langer Lkw ratterte die Straße entlang und versperrte ihr für eine Sekunde die Sicht. Als er vorüber war, war der Mann wie vom Erdboden verschluckt.
    Nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte, griff Sarah unter die Wolldecke und zog Jonathans Handy hervor. Kurz überlegte sie, ihre Mom anzurufen. Aber was hätte sie ihr schon erzählen sollen? Dass sie von einer psychopathischen, rachsüchtigen Vampirdame als Geisel genommen worden war, um gegen einen anderen Unsterblichen eingetauscht zu werden, der zufällig ihre große Liebe war? Selbst wenn Sarah sie anflehte, keinen Ton mehr zu Emilia zu sagen, würde es nach hinten losgehen - denn wenn ihre Mom einmal misstrauisch war, dann hielt sie sich erst recht nicht mehr zurück. Sie würde vermutlich als Allererstes zum Telefon greifen und Emilia kontaktieren. Nein, es machte keinen Sinn, sie anzurufen, obwohl sich Sarah plötzlich danach sehnte, ihre Stimme zu hören. Trotz allem.
    Viel wichtiger war es, endlich Kontakt zu May aufzunehmen. Sie war die Einzige, die ihr jetzt helfen konnte. Hoffentlich hatte Jonathan ihre Nummer überhaupt gespeichert. Auswendig wusste Sarah sie nicht.
    Schwacher Akku, zeigte das Handydisplay plötzlich an und das Gerät gab einen warnenden Piepton von sich. Verdammt, auch das noch! Sarah durchsuchte mit zitternden Fingern Jonathans Telefonliste. May Flemming - tatsächlich, da stand ihre Nummer. Erleichtert drückte Sarah auf die Anruftaste. Es klingelte einmal, zweimal, dreimal ...
    »Geh ran, bitte, bitte geh ran«, flehte Sarah.
    »Sie sind verbunden mit der Mailbox von May Flemming«, meldete sich nach dem vierten Freizeichen eine Tonbandstimme und Sarah schloss die Augen. »Leider ist Ihr Gesprächspartner im Moment nicht erreichbar, Sie können aber gerne eine Nachricht hinterlassen. Bitte sprechen Sie nach dem Signal.«
    Verdammt, wo steckte May bloß? Dass sie sich auch immer verfehlen mussten ... Es gab so viel zu besprechen! Jonathan entfernte sich wieder von ihrem Zimmer und lief die Treppen hinunter. Er musste erst einmal sein Handy aufladen, der Akku war vorhin schon ziemlich schwach gewesen. Das Dümmste wäre, wenn George ihn nicht erreichen konnte. Hoffentlich, hoffentlich meldete er sich bald und hatte die Dringlichkeit seines Anliegens erkannt. Jonathan tastete seine Jacke nach dem Mobiltelefon ab, dann blieb er mitten auf der Treppe stehen. Nein, das war Mays Handy. Hektisch durchwühlte er jede einzelne Tasche.
    »Scheiße!« Sein eigenes Handy war weg. Jonathan fuhr sich nervös durch die Haare und überlegte. Wo konnte es sein? Er musste sofort zurück zu seinem Auto. Wenn er Glück hatte, war es ihm dort herausgefallen, oder aber ... es lag noch in Emilias Wohnung. Bei dem Gedanken daran wurde Jonathan schlecht. Er wollte

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