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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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passieren, der Kampf dauerte May schon viel zu lange. Da - jetzt hatte er es geschafft. George hatte die Spritze aus seiner Manteltasche gefischt. May hielt den Atem an. Hoffentlich würde die Ration auch wirklich reichen. »Tu es, George, bitte, bitte tu es einfach und denk nicht weiter nach. Es ist richtig ...«
    Jonathan sah, wie der Mann geschickt in seine Manteltasche griff und einen blitzenden Gegenstand herausfischte. Was war das? Was hatte er damit vor?
    Jonathan stand wie unter Schock, er war außerstande, sich zu bewegen, geschweige denn zu handeln. Was hätte er auch tun sollen? Plötzlich fiel Emilia während einer Drehung etwas aus der Tasche und wurde in Jonathans Richtung geschleudert. Er wollte sich gerade danach bücken, wurde jedoch abgelenkt, als er aus den Augenwinkeln sah, wie der Mann mit dem blitzenden Gegenstand ausholte und ... ihm im selben Moment die Kapuze vom Kopf rutschte. Ein hagerer, totenkopfähnlicher Schädel wurde sichtbar - bleich und hohläugig.
    »George!« Emilias Stimme klang fassungslos und wie die einer Ertrinkenden, als sie in sein Gesicht starrte.
    George, George, George ... echote es in Jonathans Ohren. Ja, er hatte recht gehabt. George war gekommen, er stand leibhaftig vor ihm. Sein langjähriger Berater, der Mann, den er nur aus Briefen kannte. Jonathan kam es so vor, als würde ein Film in Schnelllaufzeit von einer Sekunde auf die andere gestoppt. Nur für den Bruchteil eines Augenblicks, kürzer als ein Lidschlag, zögerte George und hielt inne, als er seinen Namen aus Emilias Mund vernahm.
    Zu lange, denn Emilia nutzte ihre Chance, sprang kreischend empor und riss George den Gegenstand aus der Hand. Jetzt erkannte Jonathan, was es war: eine Spritze, gefüllt mit irgendeiner Flüssigkeit. Emilia holte aus und stach mit voller Wucht zu. George stand einen Moment lang still und starrte Emilia mit erstauntem Blick an, dann taumelte er einen Schritt zurück, die Hand an seine Brust gepresst.
    »Du dachtest wohl, du könntest mich einfach ausschalten. Ihr dachtet wohl, ihr könntet mich hintergehen.« Emilias Augen suchten jetzt Jonathan.
    Ein schmerzhafter Stich durchfuhr seinen Körper, als er von ihrem hasserfüllten Blick getroffen wurde. Er öffnete den Mund, schwieg jedoch. Es hatte keinen Zweck mehr, zu leugnen, sie würde ihm nicht glauben, es war zu spät, zu spät für alles. Emilia widmete sich wieder ihrem Gegner. »Aber zunächst zu dir, mein lieber ... Freund. Du wolltest mich doch die ganze Zeit über sprechen und wiedersehen. Jetzt ist es so weit. Na, freust du dich? Hast du es dir so vorgestellt, unser Wiedersehen?«
    Jonathan holte tief Luft und versuchte, seine Benommenheit von sich zu schütteln. Wenn er auch nur die geringste Chance hatte, unversehrt aus dieser Situation zu gelangen, dann jetzt. Er musste schleunigst hier weg, solange Emilia noch mit George beschäftigt war. Weg, weg, einfach nur weg. Jonathan bückte sich automatisch und hob den Gegenstand auf, den Emilia vorhin verloren hatte. Es war der elektrische Türöffner für ihre Wohnung. Jonathan machte sich noch nicht einmal die Mühe, ihn einzustecken. Er drehte sich um - Emilia hatte ihm den Rücken gekehrt - und rannte einfach drauflos.
    May starrte fassungslos auf die Szene vor sich. George hatte einen Augenblick zu lange gezögert. Warum, warum nur? May musste sich die Hand vor den Mund pressen, um nicht laut aufzuschluchzen. George schien Schwierigkeiten zu haben, die Augen offen zu halten. Das Betäubungsmittel tat bereits seine Wirkung. Emilia schob ihn vor sich her in eine bestimmte Richtung. May ahnte, wohin ... Immer weiter in das schreckliche Schlachtfeld hinein, wo die Kadaver der Opfer bereits verwesten - dorthin, wo sich auch die Grube befand. Die Grube, in die May kürzlich beinahe selbst gestürzt wäre.
    »Na, gefällt dir, was du hier siehst? Hübsch, nicht wahr? Aber ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken. Dieses Wunderwerk stammt nicht von mir. Henry hat mehr drauf, als ich dachte. Aber ... George, geht es dir nicht gut? Du bist so blass ...«
    Im nächsten Augenblick stieß Emilia einen triumphierenden Schrei aus und schubste George in die Grube. May schloss die Augen. Sie hörte, wie Georges Körper dumpf in der Tiefe aufschlug. Er stöhnte vor Schmerzen auf.
    »Du wolltest es ja nicht anders!«, schrie Emilia hämisch. »Armer, alter, schwacher Mann ... Dies hier soll dein ewiges Grab sein. Allein wirst du es niemals mehr herausschaffen - niemals. Es

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