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Blood Shot

Blood Shot

Titel: Blood Shot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Transport benutzte.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte er SCRAP sanft dazu gezwungen und nicht Nancy umgebracht. Ich möchte nicht ausschließen, daß er was damit zu tun hat, aber was es sein könnte - keine Ahnung.«
    Im Anschluß daran sprachen wir über andere Dinge, gemeinsame Freunde beim Gericht und über meinen Cousin Boom-Boom, den Kap-pelman noch live auf dem Spielfeld erlebt hatte. »So einen Spieler hat es nie wieder gegeben«, sagte er bedauernd.
    »Sie sagen es.« Ich stand auf und zog meinen Mantel an. »Wenn Ihnen irgend etwas einfällt - irgend etwas, egal ob es auf den ersten Blick etwas mit Nancys Tod zu tun hat oder nicht -, rufen Sie mich bitte an, okay?«
    »Ja, klar.« Sein Blick schweifte unruhig umher. Es schien, als wollte er etwas sagen, aber er überlegte es sich anders, schüttelte meine Hand und begleitete mich zur Tür.

18
    Im Schatten seines Vaters
    Ich zweifelte Kappelmans Geschichte nicht an. Andererseits glaubte ich sie auch nicht. Schließlich lebte dieser Mann davon, daß er Richter und Politiker dazu überredete, Bürgerinitiativen zu unterstützen, statt der industriellen und politischen Schwergewichte, die sie üblicherweise bevorzugten. Trotz seiner ausgefransten Hosen und des abgetragenen Jacketts traute ich ihm einige Überzeugungskraft zu. Und wenn Nancy und er so gute Freunde gewesen waren, wie er behauptete, konnte man ihm dann wirklich abkaufen, daß Nancy ihm gegenüber nicht die leiseste Andeutung darüber gemacht hatte, was sie im Büro des Stadtrats erfahren hatte?
    Natürlich war es ziemlich voreilig von mir, Dresberg den Schwarzen Peter zuzuschieben. Nur weil er in der Vergangenheit Drohungen ausgesprochen hatte und einflußreich war und sich für Müll interessierte.
    Ich fuhr zur Bezirksverwaltung in die Avenue M der East Side. Es war kurz nach drei, und es herrschte Hochbetrieb. Als ich hineinging, kamen mir zwei Verkehrspolizisten entgegen. Meine drei fettwanstigen Freunde waren mit einem halben Dutzend Bittsteller beschäftigt. Zwei weitere Männer, vielleicht Straßenkehrer, die ihren Dienst für heute hinter sich hatten, spielten neben dem Fenster Dame. Niemand sah mich an, aber die Unterhaltungen wurden merklich leiser. »Ich suche den jungen Art«, sagte ich freundlich in Richtung des glatzköpfigen Mannes, der bei meinem ersten Besuch der Sprecher gewesen war.
    »Nicht hier«, sagte er lapidar, ohne aufzublicken.
    »Wann erwarten Sie ihn?«
    Wie beim ersten Mal wechselten die Männer Blicke und kamen überein, daß meine Frage ein leises Lachen verdiente.
    »Überhaupt nicht«, sagte Glatze und wandte sich wieder seinem Klienten zu.
    »Wissen Sie, wo ich ihn finden kann?«
    »Wir sind nicht seine Kindermädchen«, führte Glatze aus, vielleicht weil er sich des Geldes erinnerte, das sie von mir erwarteten. »Manchmal taucht er nachmittags auf, manchmal nicht. Heute ist er noch nicht dagewesen, also kommt er vielleicht noch. Weiß man nie im voraus.«
    »Verstehe.« Ich nahm die Sun-Times von seinem Schreibtisch und setzte mich auf einen der Stühle an der Wand. Es war ein alter, gelber, abgenutzter, höchst unbequemer Holzstuhl. Ich las »Fragen Sie Frau Silvia«, blätterte die Sportseiten durch, versuchte mich für einen Prozeßbericht zu interessieren und rutschte auf dem harten Sitz unbehaglich hin und her. Nach einer halben Stunde gab ich es auf und legte eine Karte auf Glatzes Schreibtisch. »V. I. Warshawski. Ich komm' nachher noch mal vorbei. Wenn ich ihn verpasse, sagen Sie ihm, er möchte mich anrufen.«
    Außer dem Blaubeerkuchen bei Ron Kappelman hatte ich den ganzen Tag über noch nichts Richtiges gegessen. In der Ewing Avenue aß ich in einer italienischen Kneipe eine gemischte Fischplatte und trank dazu ein Bier. Ich bin eigentlich keine Biertrinkerin, aber Bier schien mir in dieser Gegend passender als Diät-Cola. Als ich zurückkam ins Büro an der Avenue M, waren alle Besucher außer den Damespielern gegangen. Glatze schüttelte den Kopf, um mir mitzuteilen, daß Art junior noch nicht dagewesen sei. Ich wurde wie ein Stammgast behandelt - und war irgendwie stolz darauf.
    Um die Wartezeit zu überbrücken, holte ich einen kleinen Spiralblock aus meiner Tasche, und berechnete, wieviel ich bei diesem Fall schon ausgegeben hatte. Buchführung ist leider nicht meine Sache; ich hatte nicht mal Quittungen für Essen oder Benzin aufgehoben, und schon gar nicht die Rechnung für die Reinigung der Magli-Schuhe,

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