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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Xavier García!«
    Die Männer senkten ihre Waffen bis auf einen, der weiter den Dschungel im Auge behielt. Der Kolben seiner Pumpgun lehnte an der Schulter. Max hielt den Atem an. Die Männer waren bei Xavier angekommen und schienen zu grinsen. Sie begrüßten und umarmten ihn und dann begann Xavier die Geschichte zu erzählen, die er sich ausgedacht hatte. Dabei blickte er nicht ein Mal zu Max’ Versteck.
    Max dachte an Flint, der ihm eingeschärft hatte, Xavier ja nicht zu trauen. Der Junge würde ihn, um seine eigene Haut zu retten, im Stich lassen. Max konnte einfach nicht glauben, dass Xavier so etwas tun würde, und für einen Moment blieb sein Vertrauen in ihn noch unerschüttert.
    Doch dann schob einer der Männer Xavier gegen die Seitenwand des Trucks. Anscheinend waren sie mit seinen Erklärungen nicht zufrieden. Xavier protestierte heftig. Während einer seiner Freunde ihn festhielt, drehten die anderen sich um und spähten in Max’ Richtung. Schon möglich, dass diese Leute Alejandro kannten, aber jetzt arbeiteten sie für jemand anders, und dieser jemand zahlte ihnen wahrscheinlich viel Geld dafür, dass sie nicht alles glaubten.
    Max rannte los.
    Die Männer sahen die Bewegung.
    Die Jagd begann.

20
    I m Dschungel gab es keine Pfade, deshalb folgte Max einfach seinem Instinkt. Mit gesenktem Kopf und hochgezogenen Schultern bahnte er sich einen Weg durch die wild wuchernden Pflanzen. Seine Verfolger konnten sicher hören, wie er durch das Unterholz brach, und das würde sie zu ihm führen.
    Bevor er in den Dschungel gerannt war, hatte er gesehen, dass die Männer in einer V-Formation losliefen. Das war clever, denn somit blieben ihm nur wenige Fluchtwege offen.
    Um seinen Richtungssinn nicht zu verlieren, wollte Max immer geradeaus laufen. Unter diesen Bedingungen war das jedoch fast unmöglich. Wenn es ihm glücken sollte, müsste er die Schlucht finden und dort hoffentlich auch den Eingang zur Höhle. Das Vorwärtskommen war anstrengend, die Hitze und das schwierige Terrain zehrten an seiner Kraft.
    Max ging in die Hocke, wischte sich den Schweiß von der Stirn und versuchte ruhiger zu atmen. Er wartete angespannt. Die Männer trampelten durch das Unterholz. Ganz in der Nähe raschelte e s – das musste einer von ihnen sein. Max legte sich flach auf die Erde. Er hielt die Luft an. Der Mann war keine drei Meter von ihm entfernt.
    Max nahm das Blasrohr zur Hand und schob einen Pfeil hinein. Er führte es an die Lippen und überlegte, in welche Richtung der Mann seine nächsten Schritte setzen würde.
    Auf dem Boden des Dschungels wimmelte es von Insekten und die größte Spinne, die Max jemals gesehen hatte, kam unter dem Gewirr aus Pflanzen hervorgekrochen. Ihre langen, haarigen Beine hatten eine Spannweite von zwölf Zentimetern und trugen einen unförmigen Leib. Die Beine kamen auf ihn zu. Die Fänge, mit welchen die Spinne zubiss und ihre Opfer betäubte, waren deutlich zu erkennen. Sie schien ihm direkt in die Augen zu sehen. Offenbar war sie durch die Schritte des Verfolgers hervorgelockt worden. Max erstarrte. Die widerliche Spinne krabbelte auf das Blasrohr und von dort aus auf seine Hände.
    Max’ Herz raste wie verrückt. Er presste die Augen zu und spürte, wie die Spinne ihm übers Gesicht kroch. Er hätte am liebsten geschrien.
    Seine Muskeln zitterten. Die Spinne hatte sich dafür entschieden, ihm über die Haare und dann unter den Kragen zu laufen.
    Ihre Beine kitzelten ihn, als sie über seine Wirbelsäule krabbelte. Mit einem Mal blieb sie stehen. Betrachtete sie sein Hemd vielleicht als sicheren Unterschlupf? Sollte er sich blitzschnell auf den Rücken rollen und sie zerquetschen? Unmöglich. Dann wäre er erledig t – getötet durch eine Kugel des Mannes oder den Biss der Giftspinne.
    Endlich bewegte sich die Spinne weiter und schlüpfte am unteren Rand des Hemdes ins Freie.
    Sobald das Tier von seinem Bein gekrochen war, sprang Max auf, hob das Blasrohr und zielte auf die Schulter des Mannes, der vier oder fünf Meter weitergegangen war. Max pustete in das Roh r – und verfehlte sein Ziel.
    Der Mann drehte sich halb herum, er hatte den durch die Zweige zischenden Pfeil scheinbar gehört. Er blieb stehen und horchte. Max hatte bereits den nächsten Pfeil geladen. Er ließ sich diesmal Zeit, zielte sorgfältig, holte tief Luft und blies erneut durch das Rohr.
    Der Mann stieß einen Schrei aus, als der Pfeil den Muskel über seinem Schulterblatt traf. Während er noch seine

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