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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Kind zu haben.«
    Xavier redete auf Max ein. »Siehst du? Der Kerl hat schlechten Stoff geraucht. Und du traust ihm, wenn er dich hierherschickt?«
    »Das ist Shakespeare«, sagte Max grinsend.
    »Mir egal, wie das heiß t – hoffentlich war von dem Zeug nichts in der Zigarette, die du mir gegeben hast.«
    Max wurde sich bewusst, dass er sich bei Flint sicher gefühlt hatte. Nun würde er wieder auf seine eigenen Kräfte und seinen Mut angewiesen sein. Doch Angst war auch eine gute Sache, denn sie sorgte dafür, dass er wachsam blieb. Außerdem wollte er nicht so feige wie sein Vater sein und einfach weglaufen. Dieser Gedanke trieb ihn vorwärts und er rannte über die Schneise.
    Xavier sah ihm verwundert nach. Der Junge kam ihm wie ein Urzeitmensch vor. Max’ Gesicht war voller Schweiß und Erde, er war mit einem Busch-Panga bewaffnet, hielt den Speer mit der Steinspitze in der Hand und in seinen Augen lag eine wilde Entschlossenheit. Xavier war sich nicht sicher, ob er sich Max wirklich anschließen sollte.
    Orsino Flint packte ihn am Kragen und beugte sich zu ihm herunter. »Verschwinde aus dieser Gegend, Drogenschmuggler! Wenn du dich noch einmal hier blicken lässt, werfe ich dich den Krokodilen zum Fraß vor.« Er versetzte ihm einen heftigen Stoß.
    Wie ein aus dem Nest gefallenes Vögelchen stolperte Xavier mit rudernden Armen auf die Lichtung. Doch dann lief er Max hinterher, der die freie Fläche schon halb überquert hatte. Er wollte auf keinen Fall dorthin, wo all die Gefahren lauerten, aber bei Flint bleiben konnte er auch nicht.
    Max schaute nicht zurück, er suchte die Sicherheit der Bäume und hoffte inständig, dass die Wächter ihn nicht bemerkt hatten. Er erreichte den Waldrand und lief noch ein paar Meter weiter, bevor er zwischen den Bäumen stehen blieb und sich umdrehte. Er sah den schlaksigen Jungen über das Feld rennen. Xavier drehte im Laufen den Kopf zur Seite, rutschte aus und fiel auf den Boden.
    Panisch sprang er auf und rannte weiter. Dabei hielt er verzweifelt nach Max Ausschau.
    Um ihm zu helfen, trat Max noch einmal ins Freie. Er hatte den zitternden Xavier gerade gepackt und mit sich gezogen, als dieser sagte: »Da kommt jemand!«
    Max riss Xavier nach unten und zischte ihm zu: »Rühr dich nicht! Mach ja kein Geräusch! Zwischen den Bäumen könnte auch jemand sein.«
    Max hörte nun ebenfalls, dass sich ihnen ein Wagen näherte. Er veränderte seine Position ein wenig, damit er die gerodete Fläche überblicken konnte. Als Erstes sah er die Staubwolke, die das Fahrzeug hinter sich herzog. Dann aber, als er den Kopf noch etwas anhob, konnte er einen Allradwagen mit offener Ladefläche erkennen. Zwei Männer saßen vorn, zwei hinten. Alle vier waren bewaffnet. Wahrscheinlich war das nur eine Routinepatrouille. Max fragte sich, warum sie gerade jetzt hier auftauchen mussten. Das Auto wurde langsamer, einer der Männer zeigte auf etwas, was sich vor ihnen befand. Und dann hielten sie an, fast genau gegenüber von Max’ und Xaviers Versteck.
    »Was haben die vor?«, flüsterte Xavier.
    »Weiß ich doch nicht.«, Max behielt die Männer im Auge, die gerade aus dem Fahrzeug stiegen. Einer zeigte auf den Boden. Er bückte sich und hob etwas hoch, was in der Sonne glänzte. Es dauerte nur kurz, bis Max begriff, was das war, und im selben Moment fasste Xavier sich an den Hals.
    »Meine Goldkette«, murmelte der Junge.
    Die Männer schienen den Boden abzusuchen, er hörte sie miteinander sprechen, und dann blickten sie zu den Bäumen hinauf. Sie hatten die Fußspuren der Jungen entdeckt. Es war sinnlos, sich weiter zu verstecken, die Männer würden sie in wenigen Minuten finden.
    Max fasste Xavier an der Schulter. »Los, wir müssen hier weg!«
    Der Junge zögerte erst, anscheinend wollte er nicht zurück in den Dschungel, aber dann lächelte er. »Ich kenn welche von denen. Die haben mit meinem Bruder zusammengearbeitet. Max, du kannst gerne weiterlaufen, doch ich bleib lieber hier, bei denen geht’s mir gut. Die können mich mit zurücknehmen. Ich halte dicht. Ich sag denen nichts von dir.«
    Xaviers Lächeln wurde immer breiter. Er drückte Max’ Arm. »Ich kann diese Leute von dir ablenken, Chico . Nun hau schon ab! Ich werde dich nie vergessen, Cousin.«
    Noch ehe Max ihn aufhalten konnte, rannte Xavier winkend und rufend ins Freie. Im Nu waren die Gewehre auf ihn gerichtet. Xavier war schlau genug, stehen zu bleiben und die Hände zu erheben.
    »Ronaldo! Alonso! Ich bin’s!

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