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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Straßenseite mitzunehmen, und blockierte eine Fahrspur.
    »Worum geht es?«, wollte Victor wissen.
    »Ich möchte solch delikate Angelegenheiten nur ungern am Telefon besprechen, wie Sie bestimmt nachvollziehen können.«
    »Und doch telefonieren wir gerade miteinander.«
    »Ich hielt es sowohl für notwendig als auch für höflich, direkt mit Ihnen zu kommunizieren, um Sie von meinen lauteren Absichten zu überzeugen. Nach dem Ende unseres ersten Treffens hätten Sie sich wohl kaum auf eine weitere Begegnung irgendwo in der Ferne eingelassen. Und E-Mails können so schrecklich unpersönlich sein, wenn man darin keine Details offenbaren möchte.«
    Victor warf noch ein paar Münzen nach. Die Gebühren für ein Gespräch mit einem ausländischen Handy ließen seine Vorräte schnell zur Neige gehen. »Wo sollen wir uns treffen?«
    »Ich dachte, dass Sie dieses Mal einen Vorschlag machen könnten.«
    »Um mich von Ihren lauteren Absichten zu überzeugen?«
    Noch ein Kichern. »Wenn Sie so wollen, ja. Was halten Sie denn von etwas Wärme?«
    »Die Umgebungstemperatur spielt für mich eine vollkommen untergeordnete Rolle.«
    »Vielleicht könnten wir während unseres Gesprächs ein wenig Sonne tanken? Mir persönlich würde ein bisschen Farbe nicht schaden.«
    »Gut.« Er hielt kurz inne, als müsste er nachdenken. »Wie wäre es mit Gibraltar?«
    »Eine besonders gute Wahl.«
    »Schön, dass es Ihnen zusagt. Passt es Ihnen am kommenden Dienstag?«
    »Da Sie den Ort gewählt haben, würde ich gerne den Zeitpunkt bestimmen.« Er unterbrach sich für einen Moment. »Vorausgesetzt, Sie sind damit einverstanden, natürlich.«
    »Ich habe nichts dagegen. Aber ich brauche vierundzwanzig Stunden Vorlaufzeit.«
    »In Ordnung«, sagte Leeson. »Es ist mir ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Mr. Kooi. Auf Wiedersehen.«
    Die Leitung war tot.
    Muir wartete im Dinosaurier-Saal des Natural History Museum in der Londoner Innenstadt auf ihn. Victor beobachtete sie und die, die durch die Ausstellungsräume schlenderten, eine ganze Weile. Seine besondere Aufmerksamkeit galt unbegleiteten Männern und Frauen im mittleren Alter. Aber es waren vor allem Touristen und Familien unterwegs, und er konnte keine Beschatter identifizieren. Er ging nicht davon aus, dass Muir zusätzliche Unterstützung mitgebracht hatte, aber das war noch lange kein Grund, es nicht zu überprüfen.
    Sie ließ sich Zeit, las sich jede Informationstafel durch, besah sich jedes Ausstellungsstück. Er hatte ihr zwar gesagt, wo sie warten sollte, aber keine bestimmte Zeit genannt. Sie war früh gekommen. Er noch früher.
    Als sie wie gebannt vor einem Glaskasten mit ein paar versteinerten Eiern stand, näherte er sich von hinten, sodass sie sein Spiegelbild sehen konnte und wusste, dass er da war. Sie tat so, als hätte sie ihn nicht bemerkt. Er rechnete ihr hoch an, dass sie wenigstens versucht hatte, ihn zu täuschen, und ließ sich nicht anmerken, dass sie ihn nur deshalb gesehen hatte, weil er es so gewollt hatte. Schließlich sollte sich ihr falsches Bild von ihm festigen.
    »Hallo«, sagte er.
    Sie drehte sich um und tat ein klein wenig überrascht. »Hallo.«
    »Gefällt Ihnen die Ausstellung?«
    »Soll das ein Witz sein?« Sie legte die Ellbogen eng an den Körper, zog die Unterarme nach oben und formte die Finger zu Krallen – das sollte wohl eine Imitation des Tyrannosaurus Rex sein. »Ich bin ganz vernarrt in dieses Urwelt-Zeugs.«
    Sie verblüffte ihn. »Was halten Sie von der Hypothese, dass der T. Rex ein Aasfresser war und kein Raubtier?«
    »Das war ein Witz.«
    »Ach so.«
    »Soll das heißen, dass Sie ein Dinosaurier-Freak sind?«
    »Ich interessiere mich für Naturgeschichte.«
    Sie lächelte und warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Das glauben Sie doch selbst nicht. Ich wette, Sie hatten als Kind so eine Brotdose mit Dino-Motiv und allem Drum und Dran.«
    Er beachtete sie nicht und sah einer Schulklasse hinterher, die gerade in den Saal strömte. »Gehen wir weiter.«
    Victor führte sie in eine Sonderausstellung mit Fotografien von Wildtieren. Sie kostete Eintritt, darum waren hier deutlich weniger Besucher. Die Saallichter waren heruntergedimmt, damit die extra angestrahlten Fotos besser zu sehen waren. Die Aufnahmen waren fast alle absolut spektakulär, nur das Siegerfoto wirkte etwas einfallslos – die Entscheidung war wohl eher unter politischen als unter ästhetischen Kriterien getroffen worden. Victor brachte Muir an eine

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