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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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davon, dass ich es nicht bin.«
    »Wenn wir die Sache mit dem Vertrauen einmal außen vor lassen … ich weiß nicht, ob ich mit Ihrer Argumentation wirklich einverstanden bin. Es kommt mir nach wie vor sehr riskant vor. Aber eine andere Erklärung habe ich auch nicht, also muss ich mich wohl damit zufriedengeben.«
    »Es gibt noch einen anderen Grund.«
    Sie verstand seinen Blick und verkrampfte sich ein wenig. »Stan?«
    »Kooi hat den Auftrag im Jemen nicht hundertprozentig so erfüllt, wie es vereinbart war«, erläuterte Victor. »Es sollte ein Selbstmord werden, genau wie der in Pakistan – aufgeschlitzte Pulsadern –, aber Stanley Charters war zu gut, und Kooi konnte die Tat nicht wie geplant durchziehen. Dadurch kamen bei Leeson gewisse Zweifel an Koois Eignung auf. Er wollte eine Erklärung haben, direkt aus Koois Mund. Und er musste ihn während dieser Erklärung ansehen.«
    »Dann verstehe ich nicht, wie Sie es trotz dieses erheblichen Schönheitsfehlers geschafft haben, dass Kooi den Job bekommen hat.«
    »Ich auch nicht. Und das bedeutet, wir haben ein ernsthaftes Problem.«
    »Wieso?«
    »Weil es zeigt, dass Leeson nicht einfach irgendeinen x-beliebigen Killer anheuern wollte. Er wollte Kooi, und zwar nur ihn. Er ist sogar bereit, den Patzer bei Charters zu übersehen.«
    »Also was hat Kooi, das ihn für Leeson so besonders macht? Sodass er ihn trotz dieses Fehlers für sich arbeiten lassen will?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Victor zu, »aber das müssen wir herausfinden, bevor Leeson es von sich aus anspricht. Ansonsten ist die ganze Geschichte vorbei, bevor sie richtig angefangen hat.«

Kapitel 25
    Es hatte einmal Zeiten gegeben, als man in einer westlichen Stadt nie weiter als ein oder zwei Querstraßen gehen musste, bis man eine öffentliche Telefonzelle gefunden hatte. Und obwohl diese Zeiten schon längst Vergangenheit waren, waren sie noch nicht voll und ganz ausgestorben. Am nächsten Morgen entdeckte Victor nahe der Charing Cross Station einen Münzfernsprecher, steckte eine Handvoll Kleingeld in den Schlitz und wählte mit dem Knöchel des rechten Zeigefingers eine Nummer.
    Muir hatte verlangt, den Anruf mithören zu dürfen. Sie wollte ihn aufzeichnen und zurückverfolgen. Victor hatte höflich abgelehnt.
    Bevor es am anderen Ende der Leitung klingelte, ertönten eine Reihe von elektronischen Pieps- und Klickgeräuschen. Dann dauerte es noch einmal fünf Sekunden, bis sich jemand meldete.
    Eine männliche Stimme, die er nicht erkannte, fragte: »Wie alt war der Scotch?«
    »Vierundzwanzig Jahre.«
    »Auf welchem Platz haben Sie gesessen?«
    »Rechts hinten.«
    Stille. Sie dauerte genau achtzehn Sekunden.
    Dann ertönte Leesons Stimme. »Wie schön, Ihre Stimme zu hören, Mr. Kooi.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.«
    »Herzlichen Dank für Ihren Anruf.«
    »Kein Problem«, erwiderte Victor. »Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass Sie sich noch einmal melden, so, wie wir auseinandergegangen sind.«
    »Ah, ja, richtig. Bitte entschuldigen Sie das etwas abrupte Ende unserer Konversation.«
    »Kein Problem«, wiederholte Victor. »Ich kann mir vorstellen, dass Sie es nicht gewöhnt sind, dass man Ihnen etwas abschlägt.«
    »Das ist wohl wahr, Mr. Kooi. Wobei meine Reaktion durch einige entscheidende Faktoren beeinflusst war, die Sie im Augenblick noch nicht kennen. Ich werde Sie zu gegebener Zeit über alles aufklären. Für den Augenblick kann ich nur hoffen, dass keine Missstimmung mehr zwischen uns herrscht.«
    »Ich bin selten gekränkt. Und außerdem achte ich strikt darauf, mein berufliches Leben und meinen emotionalen Zustand zu trennen. Und umgekehrt.«
    »Ach, tatsächlich?«, erwiderte Leeson.
    Victor spürte, dass hinter dieser Frage mehr steckte als die unmittelbare Bedeutung. »Alles in Ordnung«, versicherte er Leeson, während er die Umgebung seiner Telefonzelle beobachtete. Nicht aus Neugier, sondern weil eine Telefonzelle genau die Enge und das Risiko bot, die Victor eigentlich vermeiden wollte.
    »Hervorragend«, sagte Leeson. »Ich bin sehr froh, das zu hören, Mr. Kooi. Ich würde Ihnen gerne ein Engagement anbieten.«
    »Ich höre.«
    »Sie scheinen nicht besonders überrascht zu sein.«
    »Ich kann meine wahren Gedanken sehr gut verbergen«, gab Victor zurück. »Genau wie Sie.«
    Leeson kicherte. »Touché.«
    Auf der Straße wurde jetzt mehrmals gehupt. Ein schwarzes Taxi wollte mitten auf der Straße wenden, um einen Fahrgast auf der anderen

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