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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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drückte ein fünftes Mal ab. Noch bevor er mit Nachladen fertig war, hörte er Leesons Waffe brüllen und jagte durch das Restaurant, setzte über den Tresen und zerrte Leeson auf die Füße und in die Küche. Den Blick in den Korridor konnte er sich schenken.
    »Ich hab ihn erwischt«, flüsterte der Jüngere. Er hatte die Augen weit aufgerissen. Seine Knie zitterten, weil seine Adern mehr Adrenalin transportierten als je zuvor in seinem Leben.
    »Ich weiß«, erwiderte Victor. »Sie konnten gar nicht danebenschießen.«
    »Ich habe auf den Schatten geschossen. Wie Sie gesagt haben.«
    »Gut gemacht.« Victor zog Leeson mit einer Hand um den Steintresen herum in das Restaurant.
    Leesons Stimme war immer noch kaum mehr als ein Flüstern. Sein Gesicht war blass. »Was jetzt?«
    »Wir warten«, sagte Victor. »Zwei sind noch übrig. Einer hat eine AK . Der andere fährt den Jeep. Keiner wird versuchen, hier reinzukommen. Sie haben bei dem Versuch schon zwei Drittel ihres Teams eingebüßt. So mutig ist keiner. Wenn sie sich einen Funken Verstand bewahrt haben, dann verschwinden sie von hier, bevor die Polizei auftaucht.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann werden sie versuchen, uns abzupassen.«
    »Werden sie das schaffen?«
    »Ja. Wir dürfen auf keinen Fall der Polizei über den Weg laufen, denn die würde uns sofort verhaften. Aber die Georgier auch. Für die wäre es der reinste Selbstmord, so lange zu warten.«
    »Diese Leute sind auf jeden Fall verrückt«, sagte Leeson.
    Aber sie waren nicht dämlich. Reifen quietschten, und ein großer V-8-Motor heulte auf. Victor ließ die Pumpgun fallen und zog die Daewoo.
    Leeson war immer noch völlig erstarrt. »Ich habe einen Menschen getötet.«
    »Willkommen im Klub«, erwiderte Victor und versetzte Leeson mit dem Handrücken einen Klaps an den Oberarm. »Los, gehen wir. Es ist noch nicht vorbei.«

Kapitel 37
    Victor spähte auf die Straße hinaus, um sich zu vergewissern, dass beide noch lebende Georgier tatsächlich weggefahren waren und nicht einer von beiden zurückgeblieben war, um ihnen aufzulauern – so, wie er es an deren Stelle getan hätte. Die Straße war leer. Er sah den Jeep am Ende des Straßenzugs um eine Ecke biegen.
    »Werfen Sie die Pumpgun weg«, sagte Victor.
    Leeson gehorchte.
    »Ziehen Sie das Jackett aus.«
    Leeson befolgte auch diese Aufforderung mit langsamen, ungeschickten Bewegungen. Victor war ihm behilflich und warf das Jackett anschließend auf den Boden. Ein Ärmel und fast der ganze Rücken waren mit Blut verschmiert.
    Victor drehte Leeson einmal um die eigene Achse, um nachzusehen, wie viel Blut durch das Jackett gedrungen war. Doch das Hemd war weiß geblieben. Die Hosenbeine waren zwar fleckig, aber so erregte er immer noch weniger Aufmerksamkeit, als wenn er in Unterhose weitergegangen wäre.
    »Sind das Polizeisirenen?«, wollte Leeson wissen.
    »Ja. Wird Zeit, dass wir verschwinden.«
    Leeson schluckte. »Sie haben mir das Leben gerettet, Mr. Kooi.«
    »Noch nicht.«
    »Aber sie sind weg. Sie haben doch gesagt …«
    »Sie wissen, wo wir hinwollen.«
    Leeson griff nach einer Pumpgun.
    »Liegen lassen«, sagte Victor.
    »Wenn die auf uns warten, dann brauche ich eine Waffe.«
    »Wenn Sie dieses Ding da mit auf die Straße nehmen, dann fordern Sie die Polizei ja geradezu auf, uns zu schnappen. Ich nehme doch an, dass Sie lieber nicht verhaftet werden wollen, oder?«
    »Ich will aber auch nicht umgebracht werden. Ich brauche eine Waffe.«
    »Dann hätten Sie Ihre Pistole weniger nach der äußeren Erscheinung, sondern eher unter dem Gesichtspunkt der Zweckmäßigkeit aussuchen sollen.«
    »Aber …«
    »Wollen Sie dieses Gespräch auf dem Bauernhof fortsetzen oder lieber im Gefängnis?«
    Leeson gab keine Antwort, aber er nickte.
    »Wenn wir vor der Tür nach rechts gehen, sind wir in zwei Minuten beim Parkhaus. Aber den direkten Weg können wir nicht nehmen. Darum gehen wir nach links. Schnell, aber nicht hastig. Auf keinen Fall rennen. Bei der nächsten Kreuzung biegen wir links ab und gehen einmal um den Block, ganz normal. Wir drehen uns nicht um. Wir halten nicht Ausschau nach dem Jeep. Wir machen nichts anderes als zu gehen.«
    »Aber die Georgier sind auch nach links gefahren.«
    »Und jetzt sind sie garantiert schon einmal um den Block und warten im Parkhaus auf uns. Bis wir dort sind, müssen wir in erster Linie darauf achten, nicht von der Polizei geschnappt zu werden. Und jetzt keine Fragen mehr. Ich habe Sie bis hierher

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