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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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weiter, der Schwung zwang ihn in eine Pirouette, und er stieß mit einer Küchenhilfe zusammen, die laut aufschrie und dann unter dem Leichnam begraben wurde.
    Victor gab zwei weitere Schüsse ab, weil er wusste, dass der zweite Georgier aus der Gasse nicht lange auf sich warten lassen würde. So war es auch. Kaum war der Tote zusammengebrochen, tauchte sein Kumpan in der Schusslinie auf und wurde von der zweiten Kugel in die linke Schulter getroffen, noch bevor er durch die Tür war. Der Schock und der Schmerz bremsten seinen Schwung. Er versuchte, seine Pumpgun anzulegen, doch da zerfetzte ihm das nächste Zweiundzwanziger-Projektil bereits die Halsschlagader.
    Blut schoss im hohen Bogen durch die Luft.
    Er schoss – ob absichtlich oder nur, weil seine Nervenenden noch ein letztes Mal gezuckt hatten, war nicht zu sagen –, und das große Frontfenster des Restaurants zerbarst in tausend Stücke.
    Ein Splitterregen bedeckte den Fußboden.
    Die Gäste kreischten und duckten sich oder warfen sich von ihren Stühlen. Küchenpersonal ging in heller Panik zu Boden oder suchte auf allen vieren Deckung.
    Victor drückte noch einmal ab, aber seine Kugel zischte am Kopf des Georgiers vorbei. In abgehackten Stößen schoss das Blut aus dessen Halsschlagader, während er die Mossberg nachlud. Die alte Patrone wurde ausgeworfen und wirbelte durch die Luft. Sie zog eine graue Pulvernebelfahne hinter sich her.
    Zu Tode erschrocken rannten Speisegäste und Personal quer durch Victors Schusslinie. Er versuchte, mit ein paar seitlichen Schritten einen besseren Winkel zu bekommen, doch die Leute, die zum Ausgang hasteten, versperrten ihm den Weg.
    Die Pumpgun brüllte, und das Gesicht der Oberkellnerin, die direkt vor Victor stand, verzerrte sich. Sie fiel zu Boden, und für einen kurzen Moment befand sich zwischen der SIG und dem Kerl mit der Pumpgun nur Luft.
    Victor jagte ihm zwei Schuss hintereinander genau ins Herz.
    Neben dem Tinnitus-artigen Sirren in seinen Ohren und den Schreien der vollkommen verängstigten Gäste und Restaurantangestellten hörte Victor Leesons panikartige Atemzüge und das Kreischen von heißem Gummi auf Asphalt.
    Victor wirbelte herum und sah, wie der Jeep Commander mit quietschenden Reifen vor dem Restaurant anhielt. Der Beifahrer sah bereits in ihre Richtung. Aus dem geöffneten Fenster ragte der Lauf einer AK -74 SU .
    » RUNTER !« , brüllte Victor.
    Leeson reagierte viel zu langsam, aber Victor schnellte nach vorn, und sie landeten gemeinsam auf dem Fußboden, als die Maschinenpistole das Feuer eröffnete.
    Die AK -74 SU ist eine etwas verkürzte Version der als »Kalaschnikow« bekannten AK -47 und war vor allem für den Nahkampf entwickelt worden. Der Beifahrer des Jeeps senkte die Mündung, folgte den Bewegungen der Zielperson, doch als die Waffe eine wilde, unkontrollierte Salve mit einer Feuergeschwindigkeit von über fünfhundert Schuss pro Minute ausspuckte, riss der Rückschlag den Lauf wieder nach oben, da der Schütze sich nicht vernünftig aufstützen konnte.
    Löcher wurden in das Mauerwerk, Tische, Gäste, Küchenschränke, ja sogar in die Decke gerissen.
    Das Rattern der Maschinenpistole übertönte sogar die Schreie.
    Victor rollte sich auf den Rücken. Leeson blieb auf dem Bauch liegen, beide Hände schützend über den Kopf gelegt, als ließen sich dadurch die Kugeln stoppen. Victor kniff die Augen zusammen, um sie vor den Trümmern und dem Staub und dem Blut zu schützen, das als feiner Nebel über ihm in der Luft hing. Er zählte die Sekunden – eins –, weil er wusste, dass die AK -74 SU – zwei – ihre dreißig Schuss bei kontinuierlichem Feuer in …
    … drei.
    Victor sprang auf und legte auf den Beifahrer des Jeeps an, als dieser das leere Magazin aus dem Schacht fallen ließ und nach einem frischen suchte. Aber er schoss nicht sofort. Der Mann war zwölf Meter entfernt, durch Pulverdampf und Schatten nur schwer zu erkennen, ohnehin nur im schmalen seitlichen Profil und dann auch noch zur Hälfte von der Tür des Geländewagens verdeckt, die vor einer schwachen Zweiundzwanziger-Kugel ebenso gut schützte wie reiner Panzerstahl.
    Victor wartete, bis er Kimme und Korn der SIG vollkommen in Deckung gebracht hatte, dann drückte er dreimal ab.
    Der Mann zuckte und sackte leblos in sich zusammen. Blut spritzte über das Gesicht des Fahrers.
    Mit laut quietschenden Reifen jagte der Jeep davon.
    »Aufstehen«, sagte Victor zu Leeson.

Kapitel 36
    Als Leeson nicht reagierte,

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