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Bloodcast 01 - Cast & Crew

Bloodcast 01 - Cast & Crew

Titel: Bloodcast 01 - Cast & Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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ausgefallene Kreationen gehüllt, um zu zeigen, wie sehr sie den Style of KayS verinnerlicht hatten. Und dann waren da noch die, die kein Verlangen danach verspürten, sich für irgendwen zu verbiegen - Punks, Goths, Grunge-Bräute. Ihnen allen jedoch war gemeinsam, dass sie sich Chancen ausrechneten und die Konkurrenz argwöhnisch beäugten.
    Viele waren in Begleitung gekommen. Wer die aufgeregt wimmelnde Masse näher betrachtete, konnte sie schnell ausmachen: ehrgeizige Mütter, die am Erscheinungsbild ihrer Töchter noch letzte Korrekturen vornahmen; besorgte Väter, die der Vorstellung, ihre Töchter womöglich schon bald in Unterwäsche auf Plakatwänden zu sehen, sichtlich wenig abgewinnen konnten; treue Freundinnen, die mit Rat und Tat zur Seite standen; und schließlich missmutige Romeos, denen die Aussicht, für ein halbes Jahr von ihrer Julia Abschied nehmen zu müssen, ganz und gar nicht gefiel. Doch genau darum ging es. Zumindest dies war jeder der jungen Frauen, die sich via Internet beworben, in die engere Wahl gekommen und schließlich zur Ausscheidung nach Berlin eingeladen worden waren, nur zu bewusst. Wer das neue Face of KayS sein wollte, musste bereit sein, alles zu geben. Es ging nicht nur darum, Film- und Fotoaufnahmen für das Label zu machen und seine Mode auf Laufstegen zu präsentieren. Es ging darum, ihm für die nächsten fünf Jahre ein Gesicht zu geben.
    Dafür gab es Geld.
    Berühmtheit.
    Und jede Menge teure Kleidung.
    Man bereiste die Metropolen der Welt, machte Fotoshootings und Filmaufnahmen mit den Besten des Fachs, durfte über rote Teppiche flanieren und auf Partys echten Stars begegnen. Allein dafür hätten viele der Bewerberinnen ihre Seele verkauft.
    Als aus den Lautsprechern Musik zu dröhnen begann, setzte kreischender Jubel ein. Gleichzeitig verlosch die nüchterne Industriebeleuchtung, in die die Lagerhalle eben noch getaucht gewesen war, und wich grellem Scheinwerferlicht. Es fiel in bunten Kegeln auf den Catwalk und tanzte zu den rhythmischen Klängen. Dann wurde die Musik heruntergeregelt. Dennoch blieb ein spannungsgeladenes Wummern, das die Halle erbeben ließ. Eine sonore Stimme verkündete: »Im Jahr 1921 begründeten Cyrus Kane und Desmond Sparks in New York einen Traum. Sie wollten Damenmode entwerfen, Kleidung für eine Generation von Frauen, die anders sein sollte als alle anderen zuvor. In Brooklyn eröffneten sie eine Schneiderei, die die Keimzelle dessen war, was heute ein weltumfassendes Unternehmen ist. Dabei zogen die beiden Visionäre es von Beginn an vor, selbst im Hintergrund zu bleiben und stattdessen jene ins Licht zu rücken, für die sie ihre Mode entwarfen - die Idee für das Face of KayS war geboren. Seit 1923 wird alle fünf Jahre eine junge Frau ausgewählt, die das offizielle Gesicht der Firma ist. Viele dieser Frauen haben die Berühmtheit, die sie dadurch erlangten, genutzt, um eine Karriere als Fotomodell oder Schauspielerin zu begründen - ein Weg, der auch jenen sieben jungen Frauen offensteht, die heute Abend von der Jury ausgewählt werden, um an der neunzehnten Endausscheidung zur Wahl des Face of KayS teilzunehmen. Die Wahl wird diesmal, den visionären Grundsätzen der Firmengründer folgend, erstmals via Internet entschieden. Das Warten hat ein Ende«, verkündete die Stimme, worauf sowohl die Musik als auch der Jubel wieder anschwollen, »die Suche beginnt jetzt. Kayne & Sparks. Fashion. No Limit!«
    Die Stimme war kaum verstummt, als zu beiden Seiten des Catwalks gelber Funkenregen emporschoss. Den Laufsteg hüllte Rauch ein, in dem sich das Scheinwerferlicht brach. Als sich der Rauch wieder lichtete, stand ein Mann auf der Bühne, der Maßanzug und Rüschenhemd trug. Der Mann war groß und schlank und mochte Mitte vierzig sein; sein Kopf war haarlos, lediglich sein markantes Kinn zierte ein rigoros getrimmter Spitzbart. Der Teint des Mannes war makellos und sonnengebräunt. In der verspiegelten Sonnenbrille, die er trug, schillerten die Farben der Scheinwerfer.
    »Geschätzte Besucher, verehrte Bewerberinnen«, wandte er sich über Headset an die versammelte Menge. »Ich weiß, dass Sie alle lange auf diesen Moment gewartet haben. Deshalb wollen wir Sie nicht länger auf die Folter spannen. Mein Name ist Leander. Ich bin Casting Director bei Kane & Sparks und für die Durchführung des Wettbewerbs verantwortlich, der erstmals via Internetvoting entschieden wird. Alle fünf Jahre sucht Kayne & Sparks, das weltweit führende Label

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