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Bloodcast 01 - Cast & Crew

Bloodcast 01 - Cast & Crew

Titel: Bloodcast 01 - Cast & Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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für Urban Gothic Style, eine junge Frau, die die Firma in den kommenden fünf Jahren repräsentiert. Aus über tausend Bewerberinnen aus ganz Deutschland hat die Jury sieben ausgewählt, die ich nun nacheinander aufrufen werde. Aus diesen sieben Kandidatinnen werden Sie - die hier Anwesenden ebenso wie die Internetgemeinschaft - im Lauf der kommenden Monate eine Gewinnerin auswählen. Alle vier Wochen werden sich unsere Mädchen der Entscheidung durch das Publikum stellen, und bei jeder Entscheidung wird uns eine von ihnen verlassen. Wer gehen muss und wer bleiben darf, liegt allein in Ihrer Hand. Diejenige Kandidatin, die bis zum Schluss bleibt, reist dann nach London, um dort an der europäischen Ausscheidung teilzunehmen. Und wer weiß«, fügte Leander mit einem gewinnenden Lächeln hinzu, »vielleicht wird dieses Mal ja die deutsche Kandidatin Europa bei der Endausscheidung in New York vertreten.«
    Diese Aussicht sorgte erneut für Begeisterung. Beifall brandete von beiden Seiten des Laufstegs auf. Leander nahm die Begeisterungsstürme gleichmütig hin. Schließlich hob er eine Hand, um zu signalisieren, dass er weitersprechen wolle; der Applaus legte sich.
    »Ich weiß, dass Sie alle auf diesen Augenblick gewartet haben«, fuhr er fort. »Nun denn, meine Damen und Herren, ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen und präsentiere Ihnen hiermit die erste Kandidatin der diesjährigen Endausscheidung: Sie ist vierundzwanzig Jahre alt, hat blaue Augen und stammt aus dem schönen Nürnberg. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater kommt aus dem Senegal - sie spricht vier Sprachen fließend. Shani Burundi - willkommen in der Endausscheidung um das neue Face of KayS …«
*

Shani
    »Du willst das also wirklich tun?«
    Über den Rand des Colabechers hinweg sah Dirk sie durchdringend an. Seine blonden Locken, die sie so mochte, hingen ihm wirr ins Gesicht. Die Nase hatte er krausgezogen wie immer, wenn ihm etwas missfiel.
    »Ich glaub schon.« Shani nickte. »Und bevor du fragst - ja, ich habe mir das gut überlegt.«
    »Aber … warum?«
    »Weil ich es möchte«, erwiderte sie und wusste selbst nicht, warum sie sich dabei so schlecht fühlte.
    »Das ist keine Antwort!« Dirk stieß das Tablett, das vor ihm auf dem Tisch stand, frustriert von sich. Es klapperte gegen Shanis. Die Leute am Nachbartisch sahen herüber, eine Familie mit kleinen Kindern, deren Münder mit Ketchup verschmiert waren.
    »Geht’s auch leiser?«, fragte Shani.
    »Entschuldige. Es ist nur … Ich versteh’s einfach nicht.«
    Shani lächelte schwach. »Ich verstehe es ja selbst nicht«, gestand sie. »Ich weiß nur, dass ich das unbedingt ausprobieren will. Mein ganzes Leben bin ich immer vernünftig gewesen, habe immer das getan, was andere von mir erwartet haben, ganz gleich, ob es meine Eltern waren oder du oder …«
    »Ich?« Dirk hob die Brauen.
    »Du weißt schon«, suchte sie zu beschwichtigen. »Wir kennen uns nun einmal schon sehr lange, seit der Schule …«
    »Und? Was ist falsch daran?« Dirk griff nach dem Cheeseburger, der auf dem Tablett lag und wickelte ihn aus der Verpackung. Dann schlug er seine Zähne hinein, als wolle er ihn bestrafen.
    »Nichts«, gab Shani zu. »Aber hast du dir nie die Frage gestellt, ob …«
    »Was?«, fragte Dirk kauend, als sie nicht weitersprach.
    »… ob da nicht noch mehr ist«, fuhr sie zögernd fort.
    »Mehr? Was meinst du?« Dirk griff hastig nach der Cola, um augenscheinlich nicht nur den Burger, sondern auch seinen Ärger hinunterzuspülen. »Wir haben doch schon alles! Wir studieren beide, machen nächstes Jahr unser Staatsexamen und danach das Referendariat …«
    Sie seufzte. »Ich weiß.«
    »Und? Hast du nicht immer gesagt, dass du genau das werden willst? Lehrerin?«
    »Das stimmt«, gab Shani zu. »Aber das bedeutet auch, dass ich nach dem Examen wieder zurück in die Schule gehe.«
    »Genau wie ich«, stimmte er zu. »Und wir werden uns jeden Tag sehen, fast wie früher.«
    »Ja.« Sie griff nach ihrem Kaffee und nippte daran. Quer durch das Lokal spähte sie hinüber zu den großen Werbetafeln, die über der Theke angebracht waren. Hierauf wurden Burger, Fritten und was es sonst noch gab in so schönen Farben angeboten, dass einem beim Betrachten das Wasser im Mund zusammenlief. Unangenehme Wahrheiten zu verkaufen, dachte Shani, ist nicht ganz so leicht.
    Wie sollte sie es Dirk nur begreiflich machen?
    »Dirk«, sagte sie leise.
    »Oh«, machte er.
    »Was hast du?«
    »So hast

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