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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Könnt ihr sie und Eddie nachher in die Amberwood zurückfahren?« Diese Worte galten Micah und Lee. Ich wusste, dass einer von ihnen einspringen würde, sah jedoch keine Notwendigkeit, solche Vorkehrungen für Adrian zu treffen. Es war mir aufrichtig egal, was heute Abend aus ihm werden würde.
    »Natürlich«, antworteten Lee und Micah wie aus einem Mund. Doch im nächsten Augenblick runzelte Lee schon die Stirn. »Warum müssen Sie Keith’ Sachen reinigen?«
    »Lange Geschichte«, murmelte ich. »Sagen wir einfach, er hat die Stadt verlassen und wird sobald nicht zurückkommen. Vielleicht sogar nie mehr.« Unerklärlicherweise schien Lee dies eher zu beunruhigen. Vielleicht waren die beiden Männer während all der Zeit, die Keith bei Lee verbracht hatte, ja Freunde geworden. In diesem Fall war mir Lee etwas schuldig.
    Jill wirkte immer noch erregt. »Ich dachte, wir würden alle ausgehen und feiern?«
    »Du kannst feiern gehen, wenn du willst«, erwiderte ich. »Solange Eddie bei dir ist, macht es mir wirklich nichts aus.« Ich streckte unbeholfen die Hand nach Jill aus. Ich wollte sie beinahe umarmen, aber sie wirkte so kunstvoll hergerichtet und prächtig in ihrer Kleidung und ihrem Make-up, dass ich Angst hatte, ihr Erscheinungsbild zu verderben. Ich entschied mich für ein halbherziges Schulterklopfen. »Ich habe es ernst gemeint. Du warst atemberaubend.«
    Ich eilte davon und befürchtete halb, dass entweder Adrian oder ich so bescheuert sein könnten, uns im letzten Augenblick etwas Dummes an den Kopf zu werfen. Ich musste hier weg. Meine Hoffnung bestand jetzt darin, dass Adrian klug genug war, das Thema auf sich beruhen zu lassen und diesen Abend für Jill nicht noch schlimmer zu machen. Ich wusste nicht, warum mich der Streit mit ihm so sehr aufregte. Er und ich hatten praktisch seit unserer ersten Begegnung miteinander gezankt. Was war da ein weiterer Streit? Es lag daran, dass wir miteinander ausgekommen waren, begriff ich. Ich betrachtete ihn zwar noch immer nicht wie einen Menschen, aber irgendwo unterwegs hatte ich begonnen, in ihm weniger ein Ungeheuer zu sehen.
    »Sydney?«
    Eine unerwartete Stimme hielt mich auf: Laurel. Sie hatte mich am Arm berührt, als ich an einer Gruppe von Mädchen von der Amberwood vorbeigegangen war. Ich musste wirklich rasend gewirkt haben, denn als ich den Blick auf sie richtete, zuckte sie tatsächlich zusammen. Das musste eine Premiere sein.
    »Was ist?«, fragte ich.
    Sie schluckte und trat von ihren Freundinnen weg, die Augen groß und verzweifelt. Ein Filzhut verdeckte den größten Teil ihres Haares, das sie – wie ich gehört hatte – immer noch nicht in seinen Normalzustand hatte zurückversetzen können. »Ich habe gehört … ich habe gehört, dass du mir vielleicht helfen könntest. Mit meinem Haar«, sagte sie.
    Das war eine weitere Gefälligkeit, die mir Kristin erwiesen hatte. Nachdem ich Laurel einige Tage lang hatte leiden lassen, hatte ich Kristin den Auftrag gegeben auszuplaudern, dass Sydney Melrose – mit ihrer Wohnheimapotheke – vielleicht etwas reparieren konnte, was einer Reparatur bedurfte. Ich hatte jedoch auch klargemacht, dass sich Laurel nicht gerade meiner Gunst erfreute und es eine ganze Menge kosten würde, mich zu überreden.
    »Ja, vielleicht«, erwiderte ich. Ich versuchte, einen harten Gesichtsausdruck beizubehalten, was mir schwerfiel, da ich wegen Adrian immer noch so aufgeregt war.
    »Bitte«, sagte sie. »Ich tu alles, was du willst, wenn du mir helfen kannst! Ich habe bei meinem Haar schon alles Mögliche versucht, aber nichts funktioniert.« Zu meinem Erstaunen hielt sie mir einige Jahrbücher hin. »Hier. Die wolltest du doch haben, nicht wahr? Nimm sie. Nimm, was du willst.«
    Es waren lediglich weitere fünf Tage nötig, in denen sie sich das Haar mit Shampoo waschen musste, und das Problem wäre behoben, aber das würde ich ihr gewiss nicht erzählen. Ich nahm die Jahrbücher an. »Wenn ich dir helfe«, erklärte ich, »musst du meine Schwester in Ruhe lassen. Hast du das verstanden?«
    »Ja«, antwortete sie schnell.
    »Ich glaube nicht, dass du es schon verstanden hast. Keine Streiche mehr, kein Schikanen, und du redest auch nicht mehr hinter ihrem Rücken über sie. Du brauchst nicht ihre beste Freundin zu sein, aber du sollst sie nicht länger belästigen. Halt dich von ihr fern.« Ich hielt inne. »Na ja, abgesehen von einer Entschuldigung, die du ihr schuldest.«
    Laurel nickte bei jedem Wort, das ich sagte.

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