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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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unserer Freunde, die alles mitbekamen. Doch Adrians Reaktion entsetzte mich. Sah er denn nicht, wie gut es ihm tat, etwas Nützliches zu tun? Ich hatte sein Gesicht gesehen, als er mir diese Gemälde gezeigt hatte. Sie waren eine gesunde Möglichkeit, seine Gefühle für Rose zu kanalisieren, ganz zu schweigen davon, dass er dadurch eine Aufgabe bekam. Außerdem machte es mich fast wahnsinnig zu sehen, wie beiläufig er diese blöden Kurse abtun konnte. Es erinnerte mich wieder einmal an die Ungerechtigkeit der Welt: dass ich nämlich nicht haben konnte, was andere als selbstverständlich annahmen.
    Er runzelte finster die Stirn. »›Sie tun mir gut?‹ Ich bitte dich, hör auf, wieder meine Mom zu spielen! Es ist nicht deine Aufgabe, mir zu sagen, wie ich mein Leben leben soll. Wenn ich deinen Rat hören will, werde ich darum bitten.«
    »Schön«, sagte ich und stemmte die Hände in die Hüften. »Es ist nicht meine Aufgabe, dir zu sagen, wie du dein Leben gestalten sollst – es ist nur meine Aufgabe, es dir so leicht wie möglich zu machen. Denn Gott weiß, du könntest nichts aushalten, was auch nur ein wenig unbequem ist. Was ist denn mit all diesen Dingen, die du mir erzählt hast? Dass es dir ernst damit sei, dein Leben zu verbessern? Erinnerst du dich daran, dass du mich gebeten hast, an dich zu glauben?«
    »Kommt schon, Leute«, warf Eddie unbehaglich ein. »Hier ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort für so was.«
    Adrian überhörte ihn. »Du hast kein Problem damit, Jill das Leben so leicht wie möglich zu machen.«
    »Das ist meine Aufgabe«, knurrte ich zurück. »Und sie ist noch ein Mädchen. Ich bin nicht der Ansicht, dass man sich um einen Erwachsenen, wie du einer bist, genauso kümmern muss!«
    Smaragdgrünes Feuer funkelte in Adrians Augen, als er auf mich herabsah, dann konzentrierte sich sein Blick auf etwas hinter mir. Ich drehte mich um und sah Jill herankommen. Sie trug wieder das silberne Gewand, während ihr Gesicht vor Glück strahlte – ein Glück, das sich sofort in Nichts auflöste, als sie begriff, dass hier ein Streit im Gang war. Schließlich stand sie neben mir, und an die Stelle ihrer Aufregung war Besorgnis getreten.
    »Was ist los?«, fragte sie und schaute zwischen Adrian und mir hin und her. Natürlich musste sie wegen des Bandes bereits Bescheid wissen. Es war ein Wunder, dass seine dunklen Gefühle ihre Darbietung auf dem Laufsteg nicht beeinträchtigt hatten.
    »Nichts«, sagte ich energisch.
    »Na ja«, meinte Adrian. »Das kommt darauf an, wie man nichts definiert. Ich meine, wenn man Lügen und … «
    »Hör auf damit!«, rief ich und hob trotz meiner besten Vorsätze die Stimme. Es war so laut im Raum, dass die meisten nichts mitbekamen, aber einige Leute in der Nähe sahen uns neugierig an. »Hör einfach auf damit, Adrian! Kannst du ihr bitte diesen Abend nicht verderben? Kannst du nicht einfach mal für einen Abend so tun, als gäbe es außer dir auch noch andere Leute auf der Welt, die wichtig sind?«
    »Ihr ihn verderben?«, rief er. »Wie zum Teufel kommst du denn da drauf? Du weißt, was ich für sie getan habe! Ich habe alles für sie getan! Ich habe alles für sie aufgegeben!«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Denn soweit ich das erkennen kann, sieht es nicht so aus, als … «
    Ich warf einen Blick auf Jills Gesicht und brach prompt ab. Ihre Augen waren hinter der Maske groß vor Entsetzen geworden, als sie hörte, wie Adrian und ich einander mit Vorwürfen bombardierten. Ich hatte Adrian gerade gesagt, er sei selbstsüchtig und denke nicht an Jill, doch was tat ich eigentlich? Ich fuhr fort, mich an ihrem großen Abend mit ihm zu streiten, vor ihr und unseren Freunden. Dabei spielte es keine Rolle, dass ich recht hatte – und ich war mir sicher, dass ich recht hatte. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um dieses Gespräch zu führen. Ich hätte mich von Adrian nicht dazu verleiten lassen sollen, und wenn er nicht den Verstand hatte aufzuhören, bevor alles noch schlimmer wurde, dann hatte ich jedenfalls genug davon.
    »Ich gehe«, erklärte ich. Ich zwang mich Jill zuliebe zu einem so aufrichtigen Lächeln, wie ich es überhaupt zuwege bringen konnte. Jill sah jetzt so aus, als sei sie den Tränen wirklich nahe. »Du warst heute Abend umwerfend. Wirklich.«
    »Sydney … «
    »Schon gut«, erwiderte ich. »Ich habe was zu tun.« Ich überlegte, was das wohl sein mochte. »Ich muss, ähm, die Sachen reinigen, die Keith zurückgelassen hat.

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