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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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muss«, sagte Lee inbrünstig. Er bewegte sich so, dass ich mich auf den Rücken rollen konnte, obwohl mich sein größeres Körpergewicht immer noch festhielt. »Ihr Blut ist etwas Besonderes. Ich weiß es. Und wenn es nicht gelingt … werde ich Hilfe holen. Ich werde Hilfe holen, um wiederzuerwachen, und dann werde ich Jill erwecken, damit wir immer zusammen sein können.«
    Adrian sprang auf, von einem überraschenden Zorn erfüllt. »Jill? Sie tun ihr nichts! Sie rühren sie nicht einmal an!«
    »Setzen Sie sich!«, blaffte Lee. Adrian gehorchte. »Ich würde ihr nichts tun. Ich liebe sie. Das ist der Grund, warum ich dafür sorgen werde, dass sie genauso bleibt, wie sie ist. Für immer. Ich werde sie erwecken, nachdem ich wiedererwacht bin.«
    Ich versuchte, Adrians Blick aufzufangen, und fragte mich, ob ich eine stumme Botschaft übermitteln konnte. Wenn wir uns beide gleichzeitig auf Lee stürzten – selbst wenn Adrian gefesselt war – , dann hatten wir vielleicht eine Chance gegen ihn. Lee war nur Sekunden davon entfernt, mir die Kehle aufzuschlitzen, davon war ich überzeugt, in der Hoffnung auf … auf was? Dass er mein Blut trinken und ein Strigoi werden konnte?
    »Lee«, sagte ich mit leiser Stimme. Eine zu heftige Bewegung meiner Kehle, und das Messer würde sich noch tiefer einschneiden. »Es hat doch schon bei den anderen Mädchen nicht funktioniert. Ich glaube nicht, dass es von Belang ist, ob ich eine Alchemistin bin oder nicht. Was immer der Geistbenutzer getan hat, um Sie zu retten … Sie können nicht mehr zurück. Es spielt keine Rolle, wessen Blut Sie trinken.«
    »Er hat mich nicht gerettet!«, brüllte Lee. »Er hat mein Leben ruiniert. Ich versuche seit sechs Jahren, es zurückzubekommen. Fast bin ich schon für den letzten Ausweg bereit gewesen … bis Sie und Keith aufgetaucht sind. Und diese letzte Option bleibt mir noch. Aber ich will nicht, dass es dazu kommt. Um unser aller willen.«
    Ich war also nicht der letzte Ausweg? Ehrlich, ich konnte nicht erkennen, inwiefern irgendwelche anderen Alternativpläne für mich noch schlimmer sein konnten. Unterdessen sah Adrian nach wie vor nicht zu mir herüber, was mich frustrierte – bis mir klar wurde, was er zu tun versuchte.
    »Das ist ein Fehler«, sagte er zu Lee. »Sehen Sie mich an und sagen Sie mir, dass Sie ihr das wirklich antun wollen.«
    Ob gefesselt oder nicht, Adrian hatte nicht die Schnelligkeit und Stärke eines Dhampirs, also einer Person, die aufspringen und Lee entwaffnen konnte, bevor das Messer seine Arbeit getan hatte. Adrian verfügte auch nicht über ein physisches Element wie zum Beispiel Feuer, das als konkrete Waffe eingesetzt werden konnte. Adrian besaß jedoch die Fähigkeit, Zwang einzusetzen. Zwang war eine allen Vampiren angeborene Fähigkeit sowie eine, auf die sich besonders Geistbenutzer verstanden. Leider funktionierte er am besten bei Blickkontakt, und Lee spielte nicht mit. Seine ganze Aufmerksamkeit galt mir, was Adrians Bemühungen vereitelte.
    »Ich habe meine Entscheidung schon vor langer Zeit getroffen«, erklärte Lee. Mit der freien Hand tauchte er die Finger in den blutigen Fleck auf meinem Arm. Er führte die Fingerspitzen an die Lippen, mit einem Ausdruck grimmiger Resignation auf dem Gesicht. Dann leckte er Blut von seiner Hand, was nicht annähernd so ekelhaft für mich war, wie es das unter anderen Umständen hätte sein können. Da im Augenblick aber so viel passierte, war es wirklich nicht schrecklicher als der Rest und perlte einfach von mir ab.
    Ein Ausdruck großen Schocks und absoluter Überraschung glitt über Lees Züge … und verwandelte sich sehr bald in Abscheu.
    »Nein«, stieß er hervor – und wiederholte die Bewegung, rieb mehr Blut auf seine Finger und leckte es dann ab. »Da stimmt … da stimmt etwas nicht … «
    Er legte die Lippen an meinen Hals, und ich wimmerte und fürchtete das Unvermeidliche. Aber es waren nicht seine Zähne, die ich spürte, nur eine kaum merkliche Berührung seiner Lippen und seiner Zunge auf der Wunde, die er geschaffen hatte, so etwas wie eine Art perverser Kuss. Er zuckte sofort zurück und starrte mich voller Entsetzen an.
    »Was stimmt nicht mit Ihnen?«, flüsterte er. »Was stimmt nicht mit Ihrem Blut?« Er unternahm einen dritten Versuch, mein Blut zu kosten, brachte ihn aber nicht zu Ende. Er runzelte die Stirn. »Ich kann es nicht. Ich vertrage es nicht. Warum?«
    Weder Adrian noch ich hatten eine Antwort. Lee sackte für einen Moment

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