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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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um. »Ich nehme an, keine gute Tat bleibt ungestraft.«
    Plötzlich wusste ich nicht weiter. Dass Lee zum Psychopathen geworden war, war gewiss nicht meine Schuld, aber es bekümmerte mich doch, dass Adrian in diese Lage hatte geraten müssen, nur weil er hergekommen war, um sich bei mir zu entschuldigen. »Schon gut. Du warst nicht … ähm, so schlimm«, erwiderte ich matt und hoffte, dass es ihm dadurch besser ging.
    Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. »Du bist eine miserable Lügnerin, Sage, aber ich bin dennoch gerührt, dass du es um meinetwillen versuchst. Eine Eins für die Bemühung.«
    »Ja, hm, was bei der Show passiert ist, wirkt im Licht der gegenwärtigen Situation irgendwie geringfügig«, murmelte ich. »Also ist es leicht zu verzeihen.«
    Die Falte zwischen Lees Brauen war tiefer geworden, während er uns zugehört hatte. »Wissen die anderen, dass Sie hier sind?«, fragte er Adrian.
    »Nein«, antwortete Adrian. »Ich habe gesagt, ich würde zu Clarence zurückfahren.«
    Ich wusste nicht, ob er log oder nicht. Für einen Moment dachte ich, dass es keine Rolle spielte. Die anderen hatten mich sagen hören, dass ich hierherführe, aber keiner von ihnen hätte einen Grund, nach uns zu suchen.
    Keinen Grund, mit Ausnahme des Bandes.
    Ich schnappte nach Luft und sah Adrian in die Augen. Er wandte den Blick ab, vielleicht aus Angst davor zu verraten, was ich gerade begriffen hatte. Es spielte keine Rolle, ob die Bande gewusst hatte, wo ich vorher gewesen war. Wenn Jill mit Adrian verbunden war, würde sie es jetzt wissen. Und sie würde wissen, dass wir in Schwierigkeiten steckten. Aber das setzte voraus, dass es eine der Gelegenheiten war, bei denen sie in seinen Geist blicken konnte. Sie hatten beide zugegeben, dass das Band unbeständig war und dass starke Emotionen es hervorholen konnten. Nun, wenn das keine stark emotionale Situation war, dann würde mir auch nichts mehr einfallen. Selbst wenn sie begriff, was geschah, waren doch eine Menge Wenns im Spiel. Jill würde herkommen müssen, und das konnte sie nicht allein. Die schnellste Reaktion würde sie erzielen, wenn sie die Polizei verständigte. Aber vielleicht würde sie zögern, wenn sie wusste, dass dies eine Vampirangelegenheit war. Sie würde Eddies Hilfe benötigen. Wie lange würde sie brauchen, ihn zu holen, wenn sie alle wieder in ihren Wohnheimen waren?
    Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass wir am Leben bleiben mussten, denn in diesem Fall würde Jill auf die eine oder andere Weise Hilfe beschaffen. Nur konnte ich nicht einschätzen, wie hoch unsere Überlebenschancen waren. Adrian und ich waren beide gefesselt, gefangen von einem Mann, der keine Angst hatte, mit einem Messer zu töten, und der sich verzweifelt wünschte, wieder ein Strigoi zu werden. Das war eine schlechte Kombination, und sie drohte, noch dramatischer zu werden …
    »Wer kommt her, Lee?«, fragte ich. »Wen haben Sie angerufen?« Als er nicht antwortete, machte ich den nächsten logischen Schritt. »Strigoi. Sie lassen Strigoi herkommen.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit«, antwortete er, während er sein Messer von einer Hand in die andere warf. »Die einzige Möglichkeit, die es jetzt noch gibt. Tut mir leid. Ich kann so nicht weitermachen. Ich kann nicht länger sterblich sein. Es ist schon viel zu viel Zeit verstrichen.«
    Natürlich. Moroi konnten auf zweierlei Weise zu Strigoi werden. Eine Methode war das Trinken des Blutes einer anderen Person, die man dabei tötete. Das hatte Lee versucht, und er hatte jede Kombination von Opfern benutzt, an die er herankommen konnte. Doch er war gescheitert. Damit blieb ihm eine letzte verzweifelte Möglichkeit: die Verwandlung durch einen anderen Strigoi. Für gewöhnlich geschah es mit Gewalt, wenn ein Strigoi jemanden tötete und dem Opfer dann sein eigenes Blut einflößte. Das wollte Lee sich jetzt antun lassen, und er würde unser Leben dafür eintauschen. Und dann wollte er es Jill antun, aus einer verrückten, irregeleiteten Liebe heraus …
    »Aber das ist es nicht wert«, sagte ich. Verzweiflung und Angst ließen mich kühn werden. »Es ist es nicht wert, Unschuldige zu töten und Ihre Seele in Gefahr zu bringen.«
    Lees Blick fiel auf mich. Ein Ausdruck von solch erschreckender Gleichgültigkeit lag darin, dass ich Mühe hatte, diese Person vor mir mit dem Mann in Verbindung zu bringen, den ich nachsichtig angelächelt hatte, als er Jill den Hof machte.
    »Ach nein, Sydney? Woher wollen Sie das

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