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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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willen«, knurrte Adrian. »Das ist doch abergläubischer Schwachsinn.«
    »Keine Magie«, sagte Jill energisch. Sie zog die Bluse aus, die sie über einem T-Shirt getragen hatte. »Komm her, ich werde dir damit die Wunde verbinden, damit du nicht noch mehr Blut … «
    Ein ohrenbetäubendes Kreischen ließ uns alle zum Wohnzimmer herumfahren. Eddie hatte es gerade geschafft, seinen Pflock mitten in Dawns Brust zu rammen. Während meines kurzen Ringkampfs mit Adrian und Jill musste Dawn einige Treffer bei Eddie gelandet haben, denn er hatte einen großen, roten Abdruck auf einer Seite seines Gesichts, und seine Lippen bluteten. In seinem harten Blick lag jedoch ein Triumph, als er den Pflock herauszog und zusah, wie Dawn stürzte.
    Trotz der großen Verwirrung und allen Grauens gewannen grundlegende Alchemisteninstinkte wieder die Oberhand. Die Gefahr war gebannt. Nun waren bestimmte Prozeduren durchzuführen.
    »Die Leichen«, sagte ich. »Wir müssen sie vernichten. Ich habe eine Phiole in meiner Handtasche.«
    »He, he!«, rief Adrian, während sowohl er als auch Jill mich festhielten. »Bleib, wo du bist! Castile kann sie holen. Der einzige Ort, an den du gehst, ist die Praxis eines Arztes.«
    Ich rührte mich zwar nicht, protestierte jedoch sofort gegen diese letzte Bemerkung. »Nein! Keine Ärzte. Zumindest musst du – du musst einen Arzt holen, der auch Alchemist ist. In meiner Handtasche sind die Telefonnummern … «
    »Geh und hol ihre Handtasche«, befahl Adrian Jill, »bevor sie hier einen Anfall bekommt. Ich werde den Arm verbinden.« Ich warf ihm einen warnenden Blick zu. Daraufhin beteuerte er: »Ohne Magie. Was die Sache übrigens zehnmal leichter machen würde.«
    »Meine Wunde wird von allein heilen«, erwiderte ich und sah Jill nach, wie sie meine Tasche holte.
    »Du weißt hoffentlich auch«, fügte Adrian hinzu, »dass du deinen Diätfimmel jetzt mal überwinden und ein paar Kalorien zu dir nehmen musst, um den Blutverlust auszugleichen. Zucker und Flüssigkeiten, genau wie bei Clarence. Nur gut, dass jemand diese ganzen Süßigkeiten auf der Theke eingetütet hat.«
    Eddie trat zu Jill hinüber. Und sie hielt inne, als er sie fragte, ob es ihr gut gehe. Sie versicherte ihm, dass es so sei, und obwohl Eddie ein Gesicht machte, als könne er ungefähr fünfzig weitere Strigoi töten, war da auch ein Ausdruck in seinen Augen … etwas, das mir noch nie zuvor aufgefallen war, was ich übrigens kaum glauben konnte. Etwas, worüber ich würde nachdenken müssen.
    »Verdammt«, murmelte Adrian, während er mit den Verbänden herumfummelte. »Eddie, durchsuch doch Lees Leichnam mal nach einem Schlüssel für diese gottverdammten Handschellen.«
    Jill war in ein Gespräch mit Eddie vertieft gewesen, erstarrte jedoch bei den Worten Lees Leichnam . Ihr Gesicht wurde so bleich, dass sie eine der Toten hätte sein können. In all der Verwirrung hatte sie Lees Leichnam in dem Sessel gar nicht bemerkt. Es war zu viel los gewesen, was mit den Strigoi zu tun gehabt hatte, zu viel Ablenkung durch die Bedrohung, die sie darstellten. Sie ging einige Schritte auf das Wohnzimmer zu, und das war der Moment, in dem sie ihn sah. Ihr Mund öffnete sich, doch es kam nicht sofort ein Laut heraus. Dann rannte sie los und packte ihn kreischend an den Händen.
    »Nein«, rief sie. »Nein, nein, nein.« Sie schüttelte ihn, als würde ihn das wecken. Wie der Blitz war Eddie an ihrer Seite und legte die Arme um sie, während er unsinnige Dinge murmelte, um sie zu beruhigen. Sie hörte ihn gar nicht. Ihre ganze Welt war Lee.
    Mir schossen Tränen in die Augen. Ich hasste es, dass sie da waren. Lee hatte versucht, mich zu töten, und dann andere herbeigerufen, um mich zu töten. Er hatte in seinem Kielwasser eine Spur von Toten hinterlassen. Ich sollte froh sein, dass er tot war, aber trotzdem war ich traurig. Er hatte Jill auf seine wahnsinnige Art geliebt, und der Schmerz in ihren Zügen machte mir klar, dass sie ihn ebenfalls geliebt hatte. Das Geistband hatte ihr weder seinen Tod noch seine Rolle bei unserer Gefangennahme offenbart. Im Augenblick dachte sie einfach, er sei ein Opfer der Strigoi geworden. Bald genug würde sie die Wahrheit über seine Motive erfahren. Ich wusste nicht, ob das ihren Schmerz lindern konnte. Vermutlich nicht.
    Seltsamerweise kam mir ein Bild von Adrians Gemälde in den Sinn, das Liebe tituliert war. Ich dachte an den gezackten, roten Streifen, der sich durch die Schwärze zog und sie zerriss.

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