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Bloodman

Bloodman

Titel: Bloodman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Pobi
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sie sogar neue Turnschuhe spendiert. Nein, hier würden es die Reichen sein, die sich weigerten, fortzugehen. Viele von ihnen glaubten, dass ihr Reichtum ihnen den Anspruch auf so etwas wie göttliche Protektion verlieh. »Ich kann es versuchen. Ein paar Leute würden sicher auf mich hören. Aber viele werden sich weigern, ihr …« – er verstummte, während er versuchte, ein anderes Wort für Zeugs zu finden – »ihre Habe zurückzulassen«, endete er.
    Dennison gab zustimmende Geräusche von sich und sagte: »Lassen Sie Flugblätter drucken und von Ihren Leuten verteilen. Sagen Sie, dass eine schriftliche Erklärung erforderlich ist, falls jemand bleiben will. Sobald der Sturm auf Land getroffen ist, gibt es keinerlei Garantie dafür, dass noch irgendwelche Notdienste funktionieren. Machen Sie ihnen klar, dass sie ihr Leben riskieren, wenn sie bleiben. Sagen Sie ihnen, dass vermutlich die gesamte Stromversorgung zusammenbrechen wird. Die Telefonleitungen werden auf einen Schlag nicht mehr funktionieren. Ich will nicht hysterisch klingen, aber Sie müssen mir glauben. Das elektromagnetische Feld, das dieser Sturm generiert, wird alle Antennen verschmoren, einschließlich der Mobilfunkmasten. Vergessen Sie iPhones. Vergessen Sie BlackBerries. Vergessen Sie den gottverdammten alten Motorola-Ziegel. Keinerlei Kommunikation mehr. Jede vom Stromnetz abhängige Elektronik wird zerstört werden. Alles, was an einer Steckdose hängt, wird bei einem einzigen großen Blitzschlag durchbrennen, der der größte in der Geschichte sein könnte. Da hilft kein Überspannungsschutz. Ich hoffe, dass wir uns irren. Ganz ehrlich. Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt für das alte Pfadfindermotto gekommen. Versammeln Sie Ihre Leute so schnell wie möglich und organisieren Sie einen tragfähigen Notfallplan. Sprechen Sie mit den Bürgern. Wir haben eine Medienabteilung, die Ihnen dabei behilflich sein kann, eine Website einzurichten, auf der die wichtigsten Fragen beantwortet werden. Sonst können Sie und Ihre Leute sich in den nächsten zwei Tagen vor Anrufen nicht retten, und Sie brauchen die Zeit, um Ihre Bürger in Sicherheit zu bringen. Wenn ich Angehörige auf dieser schmalen Landzunge hätte, auf die sich Dylan zubewegt, würde ich sie so schnell wie möglich ins Hinterland schaffen.«
    Hauser hatte den Ratschlag mit den Walkie-Talkies immer noch nicht verdaut. »Vielen Dank für Ihren Anruf.«
    Â»Ich habe Ihrer Sekretärin meine Nummer hinterlassen, und wir haben unsere vollständigen Kontaktdaten an die E-Mail-Adresse jedes einzelnen Beamten in Ihrem Bezirk geschickt. Wenn möglich, bringen Sie eine andere Abteilung in der Verwaltung dazu, die Flugblätter zu drucken und zu verteilen. Die Gemeindebibliothek oder die Post vielleicht. Das wäre ein kluger Schachzug. Staffieren Sie alle mit orangefarbenen Leuchtwesten und Taschenlampen aus. Schweizer Armeemesser. Namensschilder – die Leute lieben Namensschilder. Und versorgen Sie sie mit so viel Kaffee, wie sie trinken können. Rufen Sie mich direkt an, wenn Sie Hilfe brauchen. Ich werde mein Büro nicht verlassen, bis sich Dylan ausgetobt hat. Und bitte nutzen Sie unser Medienpaket. Laden Sie möglichst schnell eine Website hoch. Heutzutage glauben die Leute nicht daran, wenn etwas nicht im Netz steht.«
    Â»Gut.«
    Â»Passen Sie auf sich auf.«
    Hauser legte auf. Er war froh, dass Dennison nicht gesagt hatte: Gott segne Sie. Aber Allzeit bereit , das Pfadfindermotto,trafes ziemlich gut. Allemal besser, als sich irgendeinem unsichtbaren Herrn im Himmel anzuvertrauen. »Jeannine!«, donnerte er.
    Er hörte das Klick-klack ihre Absätze, dann schwang die Tür auf. »Ja, Sheriff?«
    Â»Wo bewahren wir die Walkie-Talkies auf?«
    Ihr Gesicht legte sich in Sorgenfalten, und sie fragte: »Was ist ein Walkie-Talkie?«
    Hauser spürte die Magensäure in seiner Speiseröhre hochsteigen. Er starrte auf die fast noch leere Seite seiner Pressemitteilung und begriff, dass er in den nächsten Tagen eine Menge davon herausgeben würde. »Besorgen Sie mir Alka-Seltzer oder so einen Scheiß, und ich will Spencer und Scopes in fünf Minuten hier sehen. Bestellen Sie alle in einer Stunde zu einer Notfallkonferenz. Jeden Einzelnen. Und rufen Sie alle Leute an, die Sie kennen, und sagen Sie ihnen, sie sollen sich schleunigst ins Inland

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