Bloody Mary.
Punkt hatte man seine Wünsche respektiert, allerdings fand sein Schädel bei einer ziemlich schlappen Trinkervereinigung im King’s College, die sich »Chaine Males« nannte, immer noch als Weinkelch Verwendung. Und bis zu einem gewissen Punkt hatten Mr. Retter und Mr. Wyve Erfolg gehabt. Ihr Spezialgebiet war immer die Arbeit für Colleges gewesen, und sie hatten nie Fälle angenommen, bei denen sie vor Gericht hätten erscheinen müssen, auch wenn Mr. Retter einmal wegen Trunkenheit am Steuer einen Gerichtstermin persönlich wahrgenommen hatte und seinen Führerschein für ein Jahr losgeworden war. Wenn sich irgendwelche Prozesse anbahnten, beauftragten sie unweigerlich andere Anwälte in London.
Die Honorare von Waxthorne, Libbott und Chaine
überstiegen jedes Maß. Doch das überraschte kaum. Als Anwälte von Porterhouse waren sie gezwungen, kostenlos für das College zu arbeiten. An manchen Tagen verfluchten sie den Praelector. Als junger Mann hatte er Waxthorne gekannt, war bei dessen Begräbnis zugegen gewesen und hatte viele Jahre lang den Kontakt zu der Witwe aufrechterhalten. Er wußte sehr gut, daß Libbott eingeäschert worden war und Chaine jenen Bereich der medizinischen Fakultät durchlaufen hatte, aus dem man nur stückchenweise wieder herauskommt. Doch jetzt hatten die beiden Anwälte das Gefühl, einen Fall zu übernehmen, der für Porterhouse so einträglich werden könnte, daß man sie bezahlte. »Schließlich haben wir nichts zu verlieren«, hatte Mr. Wyve gesagt. »Falls sie gegen Transworld gewinnen – was zugegebenermaßen eher unwahrscheinlich ist –, sind sie so weit saniert, daß sie einige unserer Verluste abdecken, die wir bei der Arbeit für sie gemacht haben.«
»Doch falls sie verlieren, was gegen solch eine große Firma bestimmt passieren wird, fallen gewaltige Kosten an.« »Ihre, nicht unsere«, sagte Mr. Wyve, und damit war die Sache erledigt.
Jedenfalls schwiegen sie während der Sitzung und überließen es Praelector und Obertutor, dem Schatzmeister zu erklären, was er ihrer Meinung nach tun sollte. Auch hielten sie es für klüger aufzubrechen, bevor man diesem die Fakten darlegte. Denn wie hatte es Mr. Retter gegenüber Mr. Wyve formuliert: »Wir dürfen auf keinen Fall an irgendwelchen dubiosen Taten beteiligt sein, die sie eventuell vorhaben. Das würde unsere Rolle in diesem Fall gefährden und wäre nicht gut für unseren Ruf. Der Ausdruck in den Augen des Obertutors hat mir überhaupt nicht gefallen. Doch nachdem ich die Aussage des Schatzmeisters gelesen habe, glaube ich allmählich, daß sie gar nicht so schlecht dastehen. Transworld Television Productions hat sich an den Schatzmeister gewandt, und der hatte ein Arbeitsessen mit diesem Hartang. Ich kann nicht behaupten, daß mir diese Leute auch nur ansatzweise sympathisch wären.« Hinter ihnen im privaten Speisezimmer reagierte der Schatzmeister schockiert. »Mich zu Kudzuvine setzen?« stieß er hervor. »Mich zu ihm setzen? Ich will nicht mal in seine Nähe kommen. Das mach ich nicht. Kommt nicht in Frage.« Der Obertutor erhob sich langsam. Nun machte sich der pure Rum wirklich bemerkbar. »Mrs. Morestead, wenn Sie uns bitte verlassen würden«, sagte er mit grauenhaft drohendem Unterton. »Von dem nun folgenden privaten Gespräch brauchen wir kein Protokoll.«
Einen Augenblick lang zögerte die Collegesekretärin. Eigentlich konnte sie den Schatzmeister ganz gut leiden, vor allem weil er sie nie anbrüllte, was der Obertutor regelmäßig tat. Doch sie fügte sich und verließ das Zimmer. Dr. Buscott mochte weder den Schatzmeister noch den Obertutor, interessierte sich aber für das, was nun passieren würde. Er lehnte sich zurück und wartete.
Anders der Schatzmeister. Er sprintete in Richtung Tür, doch der daneben sitzende Praelector hatte bereits abgeschlossen und den Schlüssel eingesteckt.
»Wenn ich den Mistkerl in die Finger kriege ...«, setzte der Obertutor an, doch der Praelector unterbrach ihn. »Wenn Sie freundlicherweise Platz nehmen würden«, sagte er. »Wir brauchen den Schatzmeister in einem Stück, wenn er sich zu diesem Kudzuvine setzen und ihn dazu bringen soll, die für unseren Prozeß relevanten Fragen zu beantworten. Wenn Sie den Schatzmeister jetzt verdreschen, haben wir lediglich drei Kranke im Rektorenhaus. Außerdem sind seine Aussagen von größter Wichtigkeit.«
»Na schön«, knurrte der Obertutor unwillig, nahm aber wieder Platz. Der Schatzmeister folgte seinem Beispiel
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