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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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ihr nicht klar, ob Donovan von Nicks Anwesenheit auf der Independence wusste, ob er ihn bereits in Gewahrsam genommen oder ihn sogar schon getötet und seine Leiche ins Meer geworfen hatte.
    »Sorgen Sie sich lieber um Ihre eigene Zukunft.« Donovan fixierte Emma mit kaltem Blick. »Ich habe ein paar Fragen, Miss Fisher, und Ihre Antworten entscheiden, ob Sie überhaupt eine Zukunft haben.«
    »Für wie blöd halten Sie mich? Sie können es sich gar nicht leisten, mich am Leben zu lassen.«
    Er schlug die Beine übereinander und strich die Krawatte glatt. »Vielleicht muss ich Sie tatsächlich töten. Ich könnte Ihnen jedoch zusagen, die Freundin des toten Kubaners laufen zu lassen. Was halten Sie davon?«
    »Was auch immer Sie mir versprechen, Ihnen glaube ich kein Wort.«
    Die Tür wurde geöffnet, und einer der Agenten trat ein. Er beugte sich zu Donovan herunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »In Ordnung«, erwiderte Donovan. »Bereiten Sie alles vor.«
    »Jawohl, Sir.« Der Mann verschwand und zog die Tür hinter sich zu.
    »Genug geplaudert, die Zeit drängt.« Er stand auf, trat an den Beistelltisch, der neben ihrem Bett stand, und öffnete ein kleines schwarzes Etui. Mit geübten Fingern entnahm er ihm eine Ampulle, stach eine Spritze hinein und zog sie auf.
    Emmas Mund war staubtrocken. Sie konnte den Blick nicht von der Spitze der Kanüle abwenden.
    Während er mit dem Fingernagel Luftbläschen aus der Flüssigkeit klopfte, erklärte er: »Ich werde Ihnen eine Wahrheitsdroge injizieren. Unter den gegebenen Umständen werden Sie sicher Verständnis dafür aufbringen, dass ich mich auf Ihr Wort allein nicht verlassen kann.«
    Er packte ihren festgezurrten Arm, drehte ihn nach oben und klopfte auf der Suche nach einer geeigneten Vene ihre Armbeuge ab. Sie unterdrückte den Drang, ihn anzuflehen, dies nicht zu tun. Sie wusste, es wäre sinnlos.
    »Das wird unangenehm werden«, fuhr er fort, »aber solange Sie sich nicht dagegen wehren, wird alles in wenigen Minuten vorüber sein.«
    Mit wachsendem Entsetzen beobachtete sie, wie er die Spritze ansetzte und diese geübt in ihre Vene stach. Langsam drückte er den Kolben nach unten und injizierte ihr die Droge. Rund um die Einstichstelle verspürte Emma eine alles durchdringende Kälte, die sich unter der Haut rasend schnell den Arm hinauf fortpflanzte, sich über den Brustkorb ausbreitete und kurz darauf ihren gesamten Körper in Besitz nahm.
    Sie begann zu zittern.
    »Die brauchen wir jetzt nicht mehr«, meinte Donovan und löste ihre Armfesseln.
    Der letzte klare Gedanke, den Emma fassen konnte, galt Lena Schäfer, die genauso hilflos dagelegen haben musste, bevor Donovan sie getötet hatte. Dann verschwammen Farben und Formen, und die Welt, wie Emma sie bisher gekannt hatte, hörte auf zu existieren.
    106
    Obwohl es in der Kabine des Tauchbootes mit zunehmender Tiefe merklich kühler wurde, schwitzte Nick.
    Carlos hatte gelogen. Dieser miese Wichser wollte sie übers Ohr hauen. Er hatte es von Anfang an nur auf das Tauchboot abgesehen. Nick musste an Emma denken. Wie erging es ihr in diesem Moment? Würde Carlos ihr etwas antun? Und welches Schicksal hatte Carlos für ihn selbst vorgesehen? Welche Anweisung hatte er Fuentes diesbezüglich mit auf den Weg gegeben? Von der Seite beobachtete Nick unauffällig, wie der Kubaner mit verkniffenem Gesichtsausdruck den GPS -Schirm studierte. Nick brauchte Gewissheit.
    »Ihr seid nur an dem Tauchboot interessiert.«
    Fuentes erwiderte nichts.
    »Weshalb die ganze Show?«, hakte er nach. »Ihr hättet das alles hier auch ohne uns durchziehen können.«
    »Wenn du klug bist, hältst du jetzt einfach die Schnauze.«
    Nick konnte sich denken, weshalb Carlos sie nicht in Cojimar zurücklassen wollte – aus Angst, sie würden die Grupo Existencia bei den Behörden verpfeifen.
    »So läuft das nicht«, sagte er. »Wir hatten eine Abmachung.«
    »Besser du sagst kein Wort mehr«, zischte Fuentes. Er unterstrich seine Worte, indem er auf die Pistole in seinem Hosenbund klopfte.
    »Niemand ist so dämlich, eine Waffe in einem Tauchboot abzufeuern.«
    Ansatzlos hieb Fuentes Nick den Ellbogen ins Gesicht.
    Der Comandante war schnell, aber Nick hatte mit einer solchen Reaktion gerechnet. Nichts anderes hatte seine Provokation bewirken sollen. Er wich zur Seite aus, und Fuentes’ Schlag verpuffte wirkungslos. Für einen Moment wandte sich der Kubaner ihm ungeschützt zu.
    Mit aller Kraft schlug Nick seine Faust in Fuentes’

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