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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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schützende Hülle um ihn herum implodierte und ihn zerquetschte.
    Er fror und schwitzte gleichzeitig. Seitdem er den Not-Aus-Schalter betätigt hatte, war die Temperatur schlagartig um mindestens 15 Grad gefallen. Bildete er es sich nur ein, dass die Luft langsam schal und das Atmen schwerer wurde? Die Stichwunde an seinem Unterarm brannte höllisch und blutete noch immer, aber darum konnte er sich im Moment nicht kümmern.
    Hektisch suchte er das Cockpit ab. Wenn es einen Not-Aus-Schalter gab, musste es verdammt noch mal doch auch einen Ein-Schalter geben!
    210 Meter.
    Neben ihm stöhnte Fuentes. Seine blutverkrustete Nase war angeschwollen. Obwohl der Kubaner direkt neben ihm im Cockpit hing, hatte Nick ihn in seiner Panik total vergessen. Fuentes war die Lösung!
    Er schüttelte den bewusstlosen Mann und brüllte ihn vergeblich an. Erst als er ihm eine Ohrfeige verpasste, flackerten Fuentes’ Augenlider.
    »Wir sinken!«, schrie Nick ihn an. »255 Meter unter null! Fahr sofort die Systeme hoch!«
    »Leck mich«, krächzte Fuentes und spuckte Nick einen blutigen Klumpen Schleim ins Gesicht. Angewidert wischte sich Nick ab. Fuentes drohte erneut das Bewusstsein zu verlieren. Er war eindeutig nicht in der Lage, die Situation richtig einzuschätzen.
    305 Meter.
    »Kapierst du nicht? Wir saufen ab!« Nick packte ihn am Kragen und bugsierte ihn in eine aufrechte Position. »Konzentrier dich oder wir verrecken!« Er verpasste ihm erneut eine Ohrfeige. »Wie fährt man die Systeme hoch?«
    Fuentes öffnete langsam die Augen. Dann schien er die Notbeleuchtung wahrzunehmen und richtete den Blick auf die Instrumente. »Santa Madre de Dios, was hast du getan?«
    355 Meter.
    »Not-Aus.« Nick deutete auf den Knopf neben Fuentes’ Kopf.
    Die Hülle des Tauchboots knirschte. Nick gefror das Blut in den Adern. »Wie tief können wir tauchen, bevor uns der Druck zerquetscht?«
    »Maldito hijo de puta, woher soll ich das wissen?« Fuentes griff unter die Instrumententafel und legte mehrere Kippschalter um. »Und jetzt bete zur heiligen Mutter.«
    Einen Moment lang geschah rein gar nichts. Dann ertönte das schönste Geräusch auf Gottes Erden, das Summen des Elektroantriebs. Die reguläre Beleuchtung löste das Rotlicht ab. Die Außenscheinwerfer sprangen an, und auf dem GPS -Monitor baute sich ein Bild auf.
    420 Meter.
    Fuentes rüttelte an dem verklemmten Joystick, der sich daraufhin langsam löste und in die Nullposition zurücksprang.
    Während Fuentes die Systeme überprüfte und mit dem Auftauchen begann, riss Nick einen Streifen Stoff aus seinem Hemd und verband die Wunde am Arm, so gut es ihm die Umstände ermöglichten. Inzwischen machte sich der Blutverlust bemerkbar. Nick war hundemüde und fror am ganzen Leib. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Fuentes das Tauchboot wieder in Richtung Oberfläche dirigierte. Dieser alte Haudegen würde Nick niemals durchgehen lassen, was geschehen war. Der Comandante würde ihn töten, etwas anderes ließ dessen Ego gar nicht zu. Noch war er mit dem Tauchboot beschäftigt, doch wie lange noch?
    Nick musste handeln.
    Sein Blick fiel auf Fuentes’ Waffe, die zwischen ihnen auf dem Boden lag und verführerisch glänzte.
    110
    Emma schnappte nach Luft. Ihre Lungen brannten. Sie meinte zu ersticken und riss die Augen auf. Eine schemenhafte Gestalt beugte sich über sie. Emma zuckte zurück.
    »Schhhht. Ruhig«, hörte sie eine Stimme wie aus weiter Entfernung.
    Emma hatte jegliches Zeitgefühl verloren, aber nach und nach verwandelte sich der Schatten in ein Gesicht. Instinktiv wusste Emma, dass ihr von diesem Gesicht keine Gefahr drohte, auch wenn sie keine Ahnung hatte weshalb.
    Allmählich gewannen die verschwommenen Grenzen zwischen Imagination und Realität weiter an Konturen. Die schreckliche Welt aus Wahn und Visionen schwand.
    Emma atmete frische Luft. Ihr schweißgebadeter Körper zitterte wie Espenlaub. Der saure Geschmack in ihrem Mund sagte ihr, dass sie sich erbrochen haben musste.
    »Geht’s wieder?«, fragte eine Stimme. »Komm, ich helfe dir hoch.«
    Kräftige Hände stützten sie und halfen ihr in die Vertikale. Inzwischen funktionierten ihre Augen wieder annähernd normal, und sie erkannte das Krankenzimmer, in dem Donovan sie unter Drogen gesetzt hatte. Wie lange war das her? Eine Minute, eine Stunde, eine Woche? Sie konnte es nicht sagen.
    »Willst du einen Schluck Wasser?«
    Sie sah den Fragesteller an, und endlich erkannte sie ihren Retter, der mit einem Glas

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