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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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Fuentes von irgendwoher, gefolgt von einem hohlen Echo.
    »Wo ist hier ?«
    Fuentes knipste seine Taucherlampe an und wies Nick den Weg zu einer Leiter, die nur wenige Meter neben ihm aus dem Wasser auf einen Betonsteg führte. Der Kubaner selbst saß bereits oben und wischte sich mit dem Handrücken Rotz von der Nase.
    Nick kletterte die Leiter hinauf und ließ sich rückwärts auf den Steg sinken. Seine durchnässten Klamotten klebten ihm kalt am Körper wie eine zweite Haut. »So etwas mache ich nie wieder.«
    Fuentes schnaubte verächtlich und ließ den Strahl seiner Lampe durch den etwa fünfzig Meter langen Hangar wandern. »Sieh hin.«
    Im hinteren Bereich des Gebäudes ragte ein U-Boot mannshoch auf einem Trockendock empor. In seiner Vorstellung hatte Nick ein stromlinienförmiges Gefährt erwartet, nicht aber ein unförmiges Gebilde wie dieses hier, das mit seinen Auswölbungen am Rumpf aussah wie eine fliegende Untertasse mit schwerer Akne. Die beiden seitlichen Stummelflügel verstärkten diesen Eindruck noch.
    Fuentes grinste. »Vamos!«
    Am Trockendock angelangt, begann der Kubaner damit, das Tauchboot zu inspizieren. Die Vorderfront bestand aus einer großen Glaskuppel, hinter der zwei Sitze und die Steuerinstrumente angebracht waren. Dahinter meinte Nick einen dritten Sitzplatz zu erkennen, umgeben von unzähligen Monitoren. Rechts und links neben der Glaskuppel ragten zwei Greifarme wie Insektenfühler heraus, und rund um den Rumpf waren Kameras und Manipulatoren angebracht. Nick entdeckte sogar ein fernbedienbares Schweißgerät.
    »Kommen Sie damit klar?«, wollte er von Fuentes wissen, der auf das Tauchboot geklettert war und sich an der Einstiegsluke zu schaffen machte.
    Mit einem ohrenbetäubenden Quietschen klappte der Kubaner die Luke nach oben und leuchtete ins Innere. »Sí.« Er steckte sich die Lampe zwischen die Zähne und ließ sich ins Innere gleiten. Durch die Glasfront hindurch beobachtete Nick, wie Fuentes mit der Lampe im Mund Systeme und Steuerung des Tauchbootes checkte.
    Irgendwann erschien Fuentes’ Kopf in der offenen Luke. »Worauf wartest du? Vamos!«
    Nick atmete auf. Zumindest die Batterien schienen also in Ordnung zu sein. Vermutlich wurde das U-Boot tatsächlich hin und wieder noch von der Security benutzt. Es war kaum zu fassen, aber es schien, als könnte der wahnwitzige Plan, den sie in Antarctic City gesponnen hatten, tatsächlich funktionieren.
    103
    Gleißend helles Licht blendete Emma. Unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, wirbelte sie mehrmals um ihre eigene Achse, wobei sie sich mit einer Hand die Augen abschirmte. Trotzdem konnte sie nichts erkennen. Mehrere Scheinwerfer waren direkt auf sie und die Kubaner gerichtet.
    Nein! Vor wenigen Sekunden noch überzeugt davon, eine reelle Chance zu haben, brach Emmas Zuversicht nun wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Emma spürte, wie ihre Knie weich und die Beine schwer wurden, als strömte mit einem Mal lähmendes Gift durch ihre Adern.
    Carlos und María fluchten um die Wette. Hoffentlich verhielten sie sich ruhig und begingen keine Dummheiten.
    Direkt über Emma begann ein Mann dröhnend zu lachen und dabei höhnisch in die Hände zu klatschen. Sie fuhr herum und sah nach oben, blickte jedoch nur in einen weiteren Scheinwerfer. Daneben zeichneten sich die Umrisse einer muskulösen Gestalt ab. Emma wusste sofort, um wen es sich handelte.
    Das lähmende Gift in Emmas Körper gefror zu Eis. Plötzlich wurde ihr klar, dass man sie von Anfang an, seit der Anlandung, beobachtet und stets unter Kontrolle gehabt hatte. Selbst die Funksprüche und der Beschuss der Ventisca hatten zum Plan gehört und sollten sie in Sicherheit wiegen. Vermutlich hatten die Wachen absichtlich danebengeschossen. Kein Wunder, dass bis zu diesem Zeitpunkt alles glattgelaufen war. Sie hatten den Weg bis hierher nur geschafft, weil er es so wollte! Er hatte sie erwartet!
    »Wer bist du?«, schrie Carlos wütend. »Zeig dich, culo !«
    »Ruhig«, versuchte Emma ihn zu beschwichtigen. Sollte Carlos ausflippen, würde man ihn vermutlich auf der Stelle erschießen. Sie wusste genau, wer der Mann war, der ihnen eine Falle gestellt hatte und der nun seinen Erfolg damit krönte, indem er sie bloßstellte und auslachte. »Special Agent Donovan, nehme ich an?«
    Das Lachen ebbte ab. »Vor einer Stunde noch dachte ich, Sie kommen doch nicht«, erwiderte Donovan, dessen raue und kalte Stimme Emma zum ersten Mal hörte. »Ehrlich gesagt, Miss Fisher, ich

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