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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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Gesicht. Er traf seine Nase, die mit einem knackenden Geräusch brach. Fuentes brüllte auf, halb vor Schmerz, halb vor Wut. Ein Sturzbach Blut schoss ihm aus der Nase und besudelte seine Uniform. Er ließ den Steuerhebel los und stürzte sich auf Nick, um ihm die Kehle zuzudrücken.
    Gerade noch rechtzeitig zwängte Nick einen Unterarm zwischen seinen Hals und Fuentes’ Hände und hebelte dessen Griff aus. Er bekam Fuentes’ Kinn zu fassen und drückte seinen Kopf nach hinten. In dem Gerangel geriet Nicks Knie an einen der Joysticks. Sofort nahm das Tauchboot Fahrt auf und neigte sich bedrohlich zur Seite. Nick gelang es, sich aus der Umklammerung seines Gegners zu lösen. Er presste Fuentes in den Sitz zurück und wollte ihm gerade einen weiteren Schlag auf die Nase verpassen, als er einen scharfen Schmerz am Unterarm spürte. Er schrie auf.
    Der kampferprobte Ex-Soldat hatte unbemerkt sein Tauchermesser gezogen und es Nick in die Brust rammen wollen. Zum Glück hatte Nicks Unterarm den Stoß abgefangen, wenn auch zum Preis einer klaffenden Wunde.
    Fuentes versuchte einen weiteren Stich anzubringen. Nick wich in seinem Schalensitz zurück, so weit er konnte, und parierte den Angriff mit einem Schlag von oben gegen Fuentes’ Hand. In einer fließenden Bewegung verpasste er ihm mit der anderen Hand eine Gerade, die sich gewaschen hatte. Der Kubaner krachte mit der Schläfe gegen die Glasscheibe. Fuentes gingen die Lichter aus. Seine blutende Nase hinterließ eine rote Schliere auf dem Fenster, als er bewusstlos in sich zusammensackte.
    Sofort nahm ihm Nick Messer und Pistole ab. Erst danach gestattete er sich einen Blick auf seine Wunde. Sie brannte wie die Hölle und blutete heftig. Er musste dringend einen provisorischen Verband anlegen.
    Ein heller Streifen vor dem blutverschmierten Sichtfenster fesselte seine Aufmerksamkeit. Im Licht der Scheinwerfer gewann das, was zunächst wie ein dünner Pfosten ausgesehen hatte, rasch an Konturen und wurde breiter. Weitere Pfosten tauchten aus der Dunkelheit auf. Schließlich erkannte Nick, was auf ihn zukam. Genauer gesagt, auf was er zuraste.
    Er schnappte nach Luft, und sein blutender Arm geriet zur Nebensache.
    Noch immer in Schräglage und mit unvermindert hoher Geschwindigkeit, steuerte das Tauchboot geradewegs mitten in das undurchsichtige Gewirr des muschel- und algenüberwucherten Pipelinesystems der Independence. Und derjenige, der in der Lage gewesen wäre, das Boot sicher durch dieses Labyrinth zu steuern, hing bewusstlos in seinem Sitz.
    107
    Ungeduldig wartete Donovan darauf, dass die Droge ihre volle Wirkung entfaltete. Er hatte Emma Fisher eine höhere Dosis verpasst als der alten Schäfer. Heute konnte es ihm nicht schnell genug gehen. Endlich lief wieder alles planmäßig. Nach den diversen Fehlschlägen der letzten Tage erfüllte ihn dieser Umstand mit tiefer Zufriedenheit.
    Emotionslos beobachtete er die junge Frau, die hilflos und zitternd vor ihm auf der Liege lag, zur vollkommenen Bewegungsunfähigkeit verdammt, solange die Droge in ihrem Körper wirkte. Noch war sie ansprechbar, aber es fehlte nicht viel bis zum Exitus.
    Er vergewisserte sich, dass sie bereit war für das Verhör, und stellte seine erste und zugleich wichtigste Frage: »Wo ist die Akte abgeblieben? Das Original.«
    Die Antwort kam stockend, aber sie kam: »Dörpling.«
    »Wo genau in Dörpling?«
    »Scheune … Heuboden …«
    »Auf dem Heuboden einer Scheune?«
    »Ja.«
    »Welche Scheune?«
    »Weiß nicht … dunkel … alles ging so schnell …«
    »Haben Sie die Akte in jener Nacht versteckt, als wir Sie und Ihren Freund aufgespürt haben?«
    »Ja.«
    Donovan erinnerte sich nur allzu gut an diese Scheune und an das, was dort vorgefallen war. Er beschloss, dieses Thema so lange zurückzustellen, bis er Nick Schäfer in seinem Gewahrsam hatte. Der würde die genaue Lage der Scheune mit Sicherheit mühelos benennen können. Nun, in wenigen Minuten würde Donovan es erfahren. Agent Foster hatte dafür gesorgt. Ob dieser Schmierfink Schäfer ahnte, was ihn bei seiner Rückkehr zur Independence erwartete?
    »Existieren Kopien der Akte?«
    »Nein.«
    »Sie haben keine Kopie angefertigt und diese zu Ihrem Schutz an einem sicheren Ort hinterlegt? Bei einem Anwalt zum Beispiel?«
    »Nein … war geplant … keine Zeit …«
    »Haben Sie digitale Kopien der Akte oder Auszüge davon per Mail oder im Web verbreitet?«
    »Nein.«
    »Besitzt außer Ihnen und Nick Schäfer sonst noch jemand

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