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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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schief. »Sie fühlt sich nicht wohl.«
    »Aber sicher.«
    »Donovan, uns beiden ist klar, weshalb sie es heute vorzieht, nicht in der Botschaft zu erscheinen, aber ich kann sie ja schlecht mit vorgehaltener Waffe von zu Hause abholen lassen.«
    »Weshalb nicht? Sie haben doch nicht etwa Skrupel? So kenne ich Sie gar nicht.«
    Franklin überging Donovans Bemerkung und füllte stattdessen sein Glas auf. »Wir wissen nicht, was Emma Fisher mit der Akte angestellt hat.«
    »Augenblick!«, fuhr Donovan dazwischen, »meinen Informationen zufolge besitzt Miss Fisher lediglich eine digitale Kopie.«
    Franklin nickte.
    »Die ist nicht viel wert«, winkte Donovan ab. »Das biegen wir schon hin.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Franklin nippte an seinem Drink. »Wir sollten Mr Collins jetzt hereinbitten.«
    »Einverstanden.« Donovan lehnte sich zurück, brachte sein Jackett in Ordnung und strich die Krawatte glatt.
    Während Franklin über die Sprechanlage seiner Sekretärin eine entsprechende Anweisung gab, musterte Donovan ihn. Ließ man die Pannen im Vorfeld einmal außer Acht, lief es bis hierher im Grunde gar nicht mal so übel. Franklin zeigte sich überraschend kooperativ. Trotzdem mahnte sich Donovan zur Wachsamkeit. Bei diesem Mann konnte man nie wissen, welche Asse er im Ärmel versteckte.
    26
    Emma starrte auf ihr Prepaid-Handy. Nick hatte aufgelegt. Einfach so, ohne ein Wort der Erklärung, ohne sich zu verabschieden.
    »Blöder Arsch!«, zischte sie ins Handy. Sie sprang von ihrem Stuhl auf und verpasste ihm einen Tritt.
    »Du kannst mich mal«, erklärte sie dem Handy, zeigte ihm den Mittelfinger und warf es auf den Schreibtisch. Was konnte man von einem Kerl wie Nick auch anderes erwarten? Sie atmete tief durch. Ihre Nerven lagen blank.
    Jemand klopfte an ihre Tür. »Emma? Ist bei dir alles in Ordnung?«
    Für einen Augenblick überlegte sie, einfach still zu verharren, doch Tom Holyfield musste sie brüllen gehört haben und wusste, dass sie hier war. Sie biss in den sauren Apfel und drückte auf den Türöffner.
    »Was ist los?«, fragte er beim Eintreten. Misstrauisch sah er sich um, als erwartete er eine zweite Person in ihrem Zimmer anzutreffen.
    »Stress am Telefon.«
    »Franklin?«
    »Was willst du, Tom?«
    »He, ich dachte nur, ich sehe mal nach dir. Etwas chillen würde dir guttun. Komm, ich lade dich auf einen Salat ins Chez Amélie ein.«
    »Sorry, Tom, ich habe leider keine Zeit!« Demonstrativ bugsierte sie ihn in Richtung Tür. »Wir holen das nach. Versprochen.« Enttäuscht wandte er sich zum Gehen, drehte sich aber nochmals um. »He, hast du schon das Neueste gehört?«
    Sie verdrehte die Augen. Typisch Tom. »Mach’s kurz.« Sie würde ihn schneller loswerden, wenn er seinerseits nur erst den neuesten Botschaftstratsch losgeworden war.
    »Hör zu, das ist cool. Kenny hat mich vorhin angerufen. Du kennst doch Kenny?«
    »Wen?«
    »Kenny Porter. Von der Security.«
    »Ich weiß, wen du meinst.«
    »Kenny und ich sind ganz gut befreundet. Wir spielen jeden Mittwoch zusammen Spaceball im Abramovich-Plaza.«
    »Komm auf den Punkt, Tom.«
    Verschwörerisch senkte er die Stimme. »Kenny hat mir erzählt, dass vorhin ein Typ per Blanket-Card eingecheckt hat.«
    »Wie bitte?«
    »Muss ein ganz hohes Tier sein, sagt Kenny. Die Karte dieses Kerls weist die höchstmögliche Zugangsberechtigung auf.« Tom genoss es sichtlich, ihr diese Neuigkeit mitzuteilen. »Kenny meint, mit dieser I. D. öffnen sich sogar die Türen zum Oval Office.«
    Emma überlegte, ob sie in der ganzen Aufregung möglicherweise einen offiziellen Termin übersehen hatte. Nein, sicher nicht. »So wichtig kann dieser Besuch nicht sein, sonst wäre ich mit Sicherheit darüber informiert worden.«
    »Offensichtlich nicht.«
    »Wer ist er?«
    »Hast du nicht zugehört? Der Typ hat mit einer Blanket-Card eingecheckt. Das bedeutet keine personenbezogenen Daten, kein Status, kein Name, nichts. Der Typ ist ein Geist.«
    »Ich weiß, was eine Blanket-Card ist, Tom. Ich dachte nur, er hätte diesem Kenny vielleicht seinen Namen genannt.«
    »Wenn er das wollte, hätte er seine reguläre I. D. benutzt«, grinste Tom.
    »Klugscheißer. Wie sieht er aus?«
    »Bulliger Typ, Mitte fünfzig, gut in Form für sein Alter, teurer Anzug und Schuhe. FBI oder CIA , wenn du mich fragst.«
    Bei dem Wort CIA zuckte Emma zusammen. Ausnahmsweise teilte sie diesmal Toms Meinung. Der Kerl gehörte mit Sicherheit zur Firma, wie man die CIA auch nannte. Das FBI

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