Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
Vom Netzwerk:
Rotkreuz-Binde. Rasch warf er seine Kippe auf den Boden und trat sie aus.
    Die Frau blieb vor ihm stehen, warf einen Blick auf ihren Communicator und lächelte. »Ziel erreicht.« Sie blickte auf. Ihre saphirblauen Augen strahlten unwiderstehlich.
    »Ich gratuliere«, erwiderte Nick.
    »Drei Monate in diesem Lager, aber ohne GPS verlaufe ich mich immer noch.«
    »Schon mal daran gedacht, Straßenschilder anzubringen?«
    »Ich schätze, selbst das würde bei mir nichts bringen.« Sie lachte herzerfrischend und fragte dann geschäftsmäßiger: »Haben Sie nach einem Arzt verlangt?«
    »Nicht für mich. Für meine Mutter.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Nick Schäfer.«
    »Dr. Fuchs. Ist Ihre Frau Mutter krankenversichert?«
    »Ich übernehme das.«
    »In Ordnung. Hat sie akute gesundheitliche Probleme?«
    »Sie ist alt und hat Alzheimer.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich dachte, nach über zwei Jahren ohne ärztliche Untersuchung könnte ein Check-up nicht schaden.«
    »Absolut richtig. Heute erwarten wir 40 Grad Celsius. Älteren Menschen macht das zu schaffen.«
    »Zum Glück habe ich bis dahin noch etwas Zeit.«
    »Nicht wenn Sie weiterhin rauchen.« Sie zeigte auf die Kippe zu seinen Füßen und zwinkerte ihm zu.
    »Ein Laster braucht jeder Mensch.« Er grinste. »Dafür ernähre ich mich gesund. Haben Sie etwa kein Laster?«
    Sie lächelte, griff nach ihrem PDA , heftete ihren Blick darauf und stellte Nick einige Fragen zu Lena Schäfers Gesundheitszustand sowie zu ihrer bisherigen Krankengeschichte.
    »Wie lange wird Ihre Frau Mutter voraussichtlich bei uns bleiben?«, fragte sie abschließend.
    »Keine Sekunde länger als nötig.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich hole sie zu mir, sobald ich mir das leisten kann.«
    »Tun Sie das. Die meisten Menschen bleiben für immer hier hängen.«
    Ein Mädchen und ein Junge in zerlumpten Klamotten kamen um die Ecke gerannt. Sie spielten Fangen und rannten Nick und die Ärztin dabei fast um.
    Dr. Fuchs lächelte.
    »Wissen Sie«, sagte Nick, »ich hatte bisher einen wirklich miesen Tag, aber Ihr Lächeln ist gerade dabei, das zu ändern.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schmunzelte. »Versuchen Sie etwa, mit mir zu flirten?«
    »Ich würde ja gerne, aber ich werde dabei immer so rot.«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, lachte sie. »Sie haben Ihren Sunblocker so dick aufgetragen, das fällt gar nicht auf.« Prüfend fuhr Nick sich mit dem Finger übers Gesicht und betrachtete danach seine weiße Fingerspitze. »Oh.«
    Ein LKW , vollgestopft mit Männern und Frauen auf der Ladefläche, fuhr an ihnen vorbei. Unter seinen Reifen spritzte braunes Wasser aus einer Pfütze in hohem Bogen durch die Luft. Reaktionsschnell zog Nick die Ärztin an sich, bevor der Wasserschwall sie von oben bis unten durchnässte. Ihre Brüste drückten gegen seinen Körper.
    »Ups«, sagte sie und löste sich viel zu schnell aus seiner Umarmung. Verlegen nestelte sie ihre Uniform zurecht. »Danke.«
    »Immer wieder gerne.«
    »Dann werde ich mal nach Ihrer Frau Mutter sehen«, sagte sie rasch und verschwand in der Baracke.
    Nicks Communicator meldete einen eingehenden Anruf mit unbekannter Nummer. Er nahm das Gespräch an, und Emma Fishers Gesicht erschien auf dem Display. Au Backe . Die hatte er ganz vergessen.
    »Hallo Emma.«
    »Warum rufst du nicht zurück?«
    »Ich bin ziemlich im Stress.«
    »Spar dir deine faulen Ausreden. Davon hatte ich genügend.«
    »Immer schön langsam. Du lässt mich im Troja wie einen begossenen Pudel stehen, meldest dich einen Monat lang nicht, reagierst weder auf Anrufe noch auf Mails. Dann sprichst du mir aus heiterem Himmel auf die Mailbox und erwartest, dass ich alles stehen und liegen lasse, nur um dich auf der Stelle zurückzurufen? Geht’s noch?«
    »Ich war im Recht.« Nick sah ihre Augen aufblitzen.
    »Nein, warst du nicht, und du hast mir nicht einmal die Gelegenheit gegeben, dieses Missverständnis aufzuklären. Du musstest mir ja sofort diesen klebrigen Cocktail mitsamt der bescheuerten Ananas über mein Hemd schütten.«
    »Missverständnis? Die Sache war eindeutig.«
    »Du hast dir ja nicht mal die Mühe gemacht, nachzufragen.«
    »Was gab es da nachzufragen? Du hast hinter meinem Rücken mit dieser Tussi rumgemacht.«
    Fast hatte Nick vergessen, wie anstrengend eine Diskussion mit dieser Frau sein konnte. Langsam verlor er die Geduld. »Ich habe mit Katharina nicht rumgemacht , verdammt noch mal!«
    Eine Frau mit zwei kleinen

Weitere Kostenlose Bücher