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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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und wie­der geht ein Ruck durch die Lei­ber und sie rut­schen nach, schaf­fen Platz für neue Kör­per.
    Er schwebt wei­ter nach oben, ge­zogen von ei­ner un­sicht­ba­ren Kraft und lässt das blu­ti­ge Schlacht­fest un­ter sich zu­rück. Von hier oben sieht es aus, als ge­hör­ten das Loch und der Tem­pel zum Kör­per ei­nes rie­si­gen Wurms, der sich, halb ver­bor­gen im Bo­den un­ter dem Staub der Land­schaft da­hin­schlän­gelt. Ou­ro­bo­ros, denkt er, und Baal, ob­wohl er die­se Na­men nicht kennt, und nicht weiß, was sie be­deu­ten: Nur, dass sie ir­gend­wie mit der Schlan­ge zu­sam­men­hän­den und den Op­fern, die sie ihr brin­gen. Sein Blick wird er­neut nach oben ge­zogen, wo sich ein end­lo­ses, grob­ma­schi­ges Netz dunk­ler Bal­ken vor ei­ner grel­len Son­ne auf­spannt. Als er die Ver­stre­bun­gen die­ses Net­zes fast er­reicht hat (es sind Drei­ecke, die sich end­los in alle Rich­tun­gen er­strecken und auf die­se Wei­se eine gi­gan­ti­sche Kup­pel bil­den), wird das Licht der Son­ne plötz­lich un­er­träg­lich grell, so­dass er kei­ne Kon­tu­ren mehr aus­ma­chen kann.
    Und dann wird es schlag­ar­tig dun­kel. In ei­nem fins­te­ren Raum sitzt ein Mann um­ge­dreht auf ei­nem Stuhl und schaut in die reg­ne­ri­sche Nacht drau­ßen vor dem Fens­ter hin­aus. Vom Ge­sicht des Man­nes steigt Rauch auf, der von ei­nem röt­li­chen Glim­men schwach be­leuch­tet wird. Plötz­lich ruckt der Mann her­um und blickt ihn an, scheint ihn just in die­sem Mo­ment be­merkt zu ha­ben. Die Au­gen der sit­zen­den Ge­stalt leuch­ten ihm aus der Dun­kel­heit ent­ge­gen, als ob im Kopf des Man­nes ein Feu­er glimmt – er kann sich ih­rem Blick nicht wi­der­set­zen, während sein ei­ge­nes Ge­sichts­feld mehr und mehr von ih­nen ver­ein­nahmt wird. Eine un­aus­ge­spro­che­ne Fra­ge steht in die­sen Au­gen, während sie auf ihn zuschwe­ben.
     
     

Nar­ren­gold
     
     
    I ch wa­che auf und kom­me lang­sam wie­der zu mir. Lie­ge auf den Pap­pen am Ende der Gas­se, wie's scheint. Ich las­se die Au­gen vor­erst noch ge­schlos­sen, habe kei­ne rech­te Lust auf die Welt da drau­ßen, während ich ver­su­che, klar zu kom­men. Mein Mund fühlt sich an wie das Gre­at Ba­sin; eine ein­zi­ge stau­bi­ge Wüs­te. Durch mei­nen Schä­del ist ein Schwer­las­ter ge­don­nert, glau­be ich.
    Was zur Höl­le ist da ge­ra­de in mei­nem Kopf pas­siert und war es über­haupt nur in mei­nem Kopf?
    Dann ma­che ich die Au­gen doch auf und da ist die Gas­se wie­der. Al­ler­dings bin ich ihr jetzt we­sent­lich näher als vor­her, lie­ge di­rekt mit dem Ge­sicht drauf. Sie schlin­gert und win­det sich vor mei­nen Au­gen, als wäre sie ein toll­wüti­ges Rep­til, was mich an die ko­mi­sche Rie­sen­schlan­ge aus mei­nem »Traum« er­in­nert. Wi­der­lich. Für einen Mo­ment glau­be ich, mich über­ge­ben zu müs­sen.
    Wie ich ver­su­che, auf die Bei­ne zu kom­men, mer­ke ich erst, wie kalt mir ist. Was haupt­säch­lich dar­an liegt, dass mein Man­tel weg ist. Der schö­ne, war­me Win­ter­man­tel. Schei­ße. Ich grei­fe in mei­ne Ho­sen­ta­sche, wo ich den Zas­ter des Jun­gen hin ge­steckt hat­te. Der ist na­tür­lich auch weg, eben­so mein Schloss von der Au­ro­ra. Schei­ße im Qua­drat. Ich weiß nicht, wie­so, aber dann tas­te ich nach dem Amu­lett um mei­nen Hals. Das we­nigs­tens ist noch da. Ich ver­su­che, es über mei­nen Kopf zu zie­hen, aber das geht nicht mehr, die Ket­te ist zu kurz. Merk­wür­dig, den­ke ich, beim Um­hän­gen ging es noch. Einen Ver­schluss scheint die selt­sa­me Glie­der­ket­te gar nicht zu ha­ben. Also las­se ich sie erst mal um mei­nen Hals. Hät­te ich eine Wahl, wür­de ich sie auf der Stel­le ge­gen mei­nen war­men Man­tel ein­tau­schen. Habe ich aber nicht.
    Ich ste­he auf, schlin­ge die Arme um mei­nen Kör­per und hüp­fe her­um. Viel bringt das nicht. Ich muss mal und ent­lee­re mich in eine Ecke. Wie ich das tue, kommt mir 'ne Idee, wie ich die Ket­te und den An­hän­ger viel­leicht doch ge­winn­brin­gend um­set­zen kann, und da­bei viel­leicht so­gar noch ein war­mes Es­sen oder so­was raus springt. Also stie­fe­le ich los.
    An der Ecke, da wo der an­de­re Typ noch vor kur­z­em in sei­nem

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