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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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über­nach­tet. Da­bei habe ich im­mer drauf ge­ach­tet, nichts ka­putt zu ma­chen und mei­ne Ge­schäf­te ein paar Me­ter wei­ter im Wald zu ver­rich­ten. Ich weiß schließ­lich, was sich ge­hört. Wie­der ein Platz we­ni­ger zum Pen­nen, den­ke ich. Habe mir wohl den gan­zen Weg hier raus um­sonst ge­macht. Scheiß­tag. Ich keh­re um.
    Also gehe ich dann doch in die Stadt zu­rück und su­che mir dort 'ne stil­le Ecke. Ist nicht be­son­ders viel los an die­sem Nach­mit­tag, ist wohl zu kalt für die meis­ten. An der Rück­sei­te von dem Haus, in dem der alte Winslow sei­nen klei­nen La­den hat, fin­de ich eine Gas­se, die mir ge­eig­net er­scheint. Hier gibt's kei­ne Fens­ter und die Fa­brik auf dem Hü­gel kann man von hier auch nicht se­hen, das ist gut.
    Am Ein­gang zur Gas­se liegt so ein Typ un­ter ein paar Papp­kar­tons und schläft sei­nen Rausch aus, ne­ben sich eine große Bud­del, die fast leer ist. Sein Kopf liegt in ei­ner häss­li­chen La­che aus an­ge­trock­ne­tem Was-weiß-ich, der muss eine an­stän­di­ge Par­ty ge­fei­ert ha­ben letzte Nacht. Ich ken­ne ihn nicht und er sieht auch ziem­lich hin­über aus. Der wird mich ver­mut­lich nicht stören bei dem, was ich vor­ha­be.
    Ich gehe also in die Gas­se rein und sehe mich um. Da gibt’s ein klei­nes Vor­dach, wo der Re­gen nicht hin­kommt, und dar­un­ter ein paar Papp­kis­ten. Ich set­ze mich und dann end­lich hole ich mei­ne Beu­te her­vor und schaue sie mir ge­nau­er an. Der An­hän­ger mit der Ket­te fällt mir in die Hand, ein wirk­lich schö­nes Stück. Ich den­ke, dass ich ihn mir viel­leicht auf­he­be, als Not­re­ser­ve, falls mal ganz schlech­te Zei­ten kom­men. Noch schlech­te­re als jetzt. Ha ha. Dann sehe ich mir die ehe­ma­li­gen Be­sitztü­mer von dem Jun­gen in Ruhe an.
    Das Por­te­mon­naie wer­fe ich gleich in den Gul­ly, nach­dem ich sei­nen In­halt auf den Bo­den ge­kippt hab'. Scha­de drum, es ist ei­gent­lich ganz hübsch, aus dun­kel­brau­nem Le­der. Ist aber ris­kant, so was län­ger als nötig mit mir her­um zu tra­gen. Sei­ne Kre­dit­kar­ten und den gan­zen Kram schmei­ße ich eben­falls in den Ab­fluss, was soll er jetzt noch da­mit an­s­tel­len?
    Als ich den Aus­weis des Ty­pen in den Hän­den hal­te, über­le­ge ich kurz, ob ich ihn nicht viel­leicht bei den Bul­len ab­ge­ben soll. Aber dann be­kom­me ich es ein bis­schen mit der Angst, wenn ich dar­an den­ke, dass die Bul­len den Aus­weis viel­leicht un­ter­su­chen könn­ten. Dann fin­den sie bes­timmt Fin­ger­ab­drücke oder Spei­chel­res­te von mir oder so­was, die ha­ben da so ihre Me­tho­den. Am Ende war der Kna­be noch ir­gend ein ho­hes Tier von au­ßer­halb und wenn sie auf die Schnel­le einen Ver­däch­ti­gen brau­chen, kom­me ich ih­nen ge­ra­de recht. Zum Schluss bau­mel' ich vom Fah­nen­mast wie der hal­b­ir­re Rudy letztes Jahr im Herbst, als die bei­den Mäd­chen ver­schwun­den wa­ren. Nein, dan­ke!
    Also folgt das Plas­tik­ding dem Por­te­mon­naie. Müs­sen die Bul­len halt al­lein drauf kom­men, wer der Bur­sche war. Dürf­te nicht be­son­ders schwer sein, so­lan­ge sie ihn vor Ein­bruch der Nacht aus dem Mo­rast raus ho­len. Und dem Jun­gen ist's auch recht, schät­ze ich. Ob er ein ho­hes Tier war, er­fah­re ich aus sei­nem Aus­weis nicht, aber zu­min­dest war er aus der Ge­gend, oben vom Sea­si­de. Hat Ja­cob ge­hei­ßen, Ja­cob Sin­ger, sechs­und­zwan­zig. Nicht sehr alt. Nun hat sich's aus­ge­sun­gen für Ja­cob Sin­ger, ein für alle Mal.
    Und dann sehe ich die Schei­ne erst rich­tig an, die ich aus der Le­der­bör­se ge­kratzt habe. Schei­ße, den­ke ich, hei­li­ge Schei­ße auch. Sind näm­lich an die zwei­hun­dert Pie­pen, um die ich jetzt rei­cher bin. Ge­nau­ge­nom­men ist das der größte Hau­fen Geld, den ich in den Hän­den hal­te, seit ich kei­ne rich­ti­ge Woh­nung mehr hab'. Und ehr­lich? Ich den­ke kei­ne Se­kun­de drü­ber nach, die dem Por­te­mon­naie in den Gul­ly fol­gen zu las­sen. Nie­mand mar­kiert zwei­hun­dert Schei­ne, und ge­nau­so­gut könn­te ihm das Por­te­mon­naie ja auch während sei­nes klei­nen Tauch­gangs aus der Ta­sche ge­fal­len sein. Und für mich ist's ein klei­nes Ver­mö­gen und im­mer­hin steht der

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