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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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sie dann viel­leicht zum Haus zu­rück läuft. Macht sie aber nicht. Mist.
    Schließ­lich kommt mir 'ne Idee. Ich war ja ei­gent­lich we­gen was ganz An­de­rem hier, und jetzt, da ich ge­se­hen habe, wie der Typ den Arsch der Blon­di­ne mas­siert hat, bin ich erst recht neu­gie­rig. Jetzt muss ich ein­fach auf das Klin­gel­schild gucken, um ganz si­cher zu ge­hen. Ob­wohl ich nicht glau­be, mich zu ir­ren. Ge­hört nicht be­son­ders viel Grips dazu, sich aus­zu­ma­len, was hier ab­läuft.
    Da ich den Hund also schein­bar nicht los­wer­den kann, mach' ich aus der Not eine Tu­gend, lege mei­nen Man­tel ab (Ich häng' ihn über einen Busch, da­mit er nicht im Dreck liegt und fra­ge mich im sel­ben Mo­ment, wel­chen Sinn das ei­gent­lich bei dem schmut­zi­gen Ding ha­ben soll), zie­he mein Hemd in die Hose und hebe den Hund auf mei­nen Arm hoch. Scheint sie nicht zu stören, im Ge­gen­teil, sie leckt mir das Ge­sicht ab. Fei­ner Hund. Ihr Atem riecht nicht ge­ra­de nach Veil­chen und Min­ze, aber der klei­ne Kör­per ist warm und sie schaut mich aus ih­ren großen, lie­ben Au­gen er­war­tungs­voll an. Zucker­süß. Wäre echt pri­ma, so einen klei­nen Kerl als Freund zu ha­ben, schät­ze ich.
    Ich gehe also, den Be­a­gle im Arm, run­ter zum Haus der lus­ti­gen Wit­we, und schaue auf das Klin­gel­schild. Sin­ger, tat­säch­lich. Dann klin­gel' ich. Aus dem Haus kom­men ei­li­ge Schrit­te, die im Flur kurz ste­hen­blei­ben, wahr­schein­lich vor dem Spie­gel, und dann wird die Tür auf­ge­ris­sen und die Blon­di­ne räkelt sich mit ei­nem ver­füh­re­ri­schen Lächeln auf den Lip­pen im Tür­rah­men. Was au­gen­blick­lich zu­sam­men­fällt, als sie mich er­blickt. Also das Lächeln, nicht der Tür­rah­men. Dem gebe ich noch ein, zwei Jah­re.
    »Wer sind Sie?« fragt sie, während sie ihr De­kol­le­tee ei­lig zu­rück in den Ba­de­man­tel stopft und die­sen bis zum Hals hoch­zieht. Ich be­schlie­ße, ihre Fra­ge nicht zu be­ant­wor­ten, auch wenn ich einen Mo­ment mit dem Ge­dan­ken spie­le, zu sa­gen: »Ich bin der Geist von ih­rem to­ten Ehe­mann, Lady, dem es gar nicht ge­fällt, dass sie hin­ter sei­nem Rücken rum­vö­geln, während er noch nicht mal Zeit hat­te, rich­tig kalt zu wer­den.« Aber schließ­lich weiß ich nicht, ob es dem über­haupt noch was aus­macht und au­ßer­dem ha­ben Geis­ter kei­nen Be­a­gle un­ter'm Arm. Statt­des­sen sage ich also:
    »Hab' Ih­ren Hund ge­fun­den, Ma'm. Ist auf der Straße un­ten her­um­ge­lau­fen. Kann ge­fähr­lich wer­den für so 'nen klei­nen Kerl, wis­sen Sie?«
    »Oh, Okay« stam­melt sie »Dan­ke.« und ich set­ze den Be­a­gle ab, da­mit ich die Hand für die Ges­te frei­be­komm'. Die alte Sieh-mal-mei­ne-Hand-ist-ganz-leer-Ges­te, na­tür­lich. Sie igno­riert mei­ne Hand und macht nur die Tür ein Stück wei­ter auf, da­mit der Hund rein kann. Wenn ich ein Bul­le wäre, wür­de ich ihr ra­ten, nicht ir­gend­wel­chen Frem­den die Tür auf­zu­ma­chen, schon gar nicht in die­sem Auf­zug. Aber ich bin kein Bul­le.
    Die klei­ne Hun­de­la­dy bleibt ste­hen, dreht sich zu mir um und geht dann mit ge­senk­tem Kopf ein Stück in den Flur, dreht sich wie­der um und bellt ein Mal lei­se, die großen brau­nen Au­gen auf mich ge­rich­tet. Dann sehe ich, dass die Au­ßen­tür so'ne Art Klap­pe hat, für den Hund. Hab' mich wohl mal wie­der zum Af­fen ge­macht, aber we­nigs­tens weiß ich jetzt, dass Ja­cob Sin­ger eine hüb­sche klei­ne, blon­de Frau hat­te, die Tür und Tor und wer weiß was sonst noch gern für Frem­de öff­net.
    »Ok, dann ... Dan­ke, Mis­ter.« sagt sie. Und macht die Tür zu. Ich blei­be drau­ßen ste­hen, in mei­ner aus­ge­streck­ten Hand hal­te ich nur das Licht der Fun­zel über der Tür. Ich dre­he mich um und gehe. Aber dann ge­schieht das Un­glaub­li­che. Die Tür geht noch­mal auf und sie hält mir 'nen zer­knit­ter­ten Ein-Dol­lar-Schein hin. Und dann macht sie die Tür schnell wie­der zu.
    Während sie mir den Schein in die Hand ge­drückt hat, ha­ben sich un­se­re Fin­ger ganz leicht be­rührt, weil ich im Re­flex die Hand ein we­nig ge­schlos­sen hab'. Wür­den Sie auch so ma­chen, schon klei­ne Ba­bys ha­ben die­sen Re­flex drauf.
    Je­den­falls spü­re ich, wie der An­hän­ger um

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