Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
den seltsamen Augen am Ende und wie er mich angestarrt hat. Ich spüre seinen Blick immer noch ein bisschen auf mir, und schüttele mich wie ein alter Hund, um den loszuwerden. Funktioniert nicht.
Inzwischen bin ich auf dem Seaside und bei diesem ganz speziellen Häuschen angekommen. Nummer Dreiundzwanzig, das hatte im Ausweis des Burschen gestanden. Das Haus ist genauso hässlich wie die identischen Wohnwarzen links und rechts davon, der ganze Straßenzug sieht aus wie Hobbingen, nachdem die Deutschen einmarschiert sind. Ich gehe zunächst mal vorbei, ganz unauffällig. Hinter dem Haus stehen ein paar Büsche, die es von der Baustelle dahinter abtrennen sollen. Sollen wohl noch mehr von den schmucken Häuschen hin gebaut werden, irgendwann. Im Moment gibt’s hier jedenfalls nur eine Menge gelben Schlamm, nicht mal Baufahrzeuge stehen herum.
Da es schon fast dunkel ist, geh' ich hinter die Büsche und schau' zum Haus rüber. Mal sehen, ob überhaupt jemand da ist. Scheint jemand da zu sein, denn es gehen Lichter in einem der oberen Zimmer an, dann unten. Nach 'ner Weile geht die Haustür auf und ein Hündchen kommt heraus geschossen. Ist ein kleiner Beagle oder sowas, glaub' ich. Jedenfalls einer von denen, die so schwarz-weiß-braun gescheckt daher kommen. Er rennt eine Runde in dem winzigen Garten, bleibt dann wie angewurzelt stehen und scheint was zu wittern. Aber ich habe keine Zeit, weiter auf den Hund zu achten, denn in dem Moment passieren weit interessantere Dinge an der Haustür. Zwei Leute kommen raus und bleiben vor dem Eingang stehen, natürlich stehen sie mit dem Rücken zu mir, weil ich ja hinter dem Haus in den Büschen hocke. Eine blonde junge Frau und ein Typ, den ich nicht richtig erkennen kann, weil die kleine Funzel über der Tür kaum Licht spendet.
Die Blondine sieht etwas niedergeschlagen aus, was ich verstehen kann. Das hält den Typen aber nicht davon ab, sie eingehend zu befummeln, und sie lässt es auch gern geschehen, scheint's. Sie hat eine Art Bademantel an, mehr kann ich von hier nicht erkennen, sie steht mit dem Rücken zu mir. Der Macker hält ihre Backen mit beiden Händen fest und knetet daran herum. Hübscher, kleiner Hintern, soweit ich das beurteilen kann. Dann drückt sie sich an ihn, sie küssen sich. Nach einer Weile löst er sich aus ihrer Umarmung und geht zur Straße rüber. Sie schaut ihm hinterher, wie er in seinen Wagen steigt und davonfährt. Dann schlingt sie den Bademantel um ihre Schultern und geht wieder rein.
Ich spüre was Nasses an meiner Hand und kriege einen Riesenschreck. Aber es ist nur der Hund, der kleine Beagle, das heißt, so klein ist er eigentlich gar nicht. Und es ist eine Beagle-Dame, genaugenommen. Die scheint sich riesig zu freuen, mich zu sehen. Leckt mir die Hand und wedelt wie verrückt mit ihrem kleinen, weißen Schwänzchen. Und hat dabei die süßesten kleinen Schlappohren, die man sich denken kann. Echt knuffig. Ich habe mal gehört, dass diese Rasse ganz besonders empfindliche Nasen hat, man setzt sie deshalb gern als Jagdhunde ein. Arme, kleine Hundelady, denke ich, der muss ja das Kotzen kommen bei dem Geruch, den mein neuer Mantel verströmt. Aber das scheint sie gar nicht weiter zu stören. Sie grollt und knurrt ganz leise, aber das ist okay, es ist kein böses Knurren. Sie wuselt herum und reibt ihren Kopf an meinem Hosenbein fast wie 'ne Katze. Ich muss den Hund trotzdem los werden. Wenn die Kleine zu bellen anfängt, bin ich am Arsch. Die Bullen mögen es nicht besonders, wenn ein alten Penner nächtens hinter einem Busch steht und zum Haus einer gut aussehenden Blondine rüber starrt.
Ich versuche also, die kleine Hundelady zu verscheuchen, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Schuu Schuu? Sie ist doch keine Eule! Und treten will ich den Hund auch nicht. Also gehe ich ein Stück, in der Hoffnung, dass
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