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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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mei­nen Hals ganz furcht­bar heiß wird, als die Tür hin­ter ihr ins Schloss fällt. Gleich­zei­tig wird mir ganz schön schwumm­rig. Weil ich ahne, was jetzt kommt, dre­he ich mich um und ren­ne zu den Bü­schen zu­rück. Ich will nicht auf ih­rer Ve­ran­da zu­sam­men­bre­chen. Wer weiß, viel­leicht ruft sie dann doch noch die Bul­len. Und dann wäre der Dol­lar, den ich dann wie­der los bin, mein kleins­tes Pro­blem.
    Ich kom­me ge­ra­de so bis zu den Bü­schen, dann wird mir wie­der schwarz vor Au­gen.
    Dies­mal sehe ich die klei­ne Blon­de, die mir ge­ra­de den Dol­lar zu­ge­s­teckt hat. Aber ich spü­re noch was, ich bin furcht­bar ver­knallt in das Mäd­chen. So sehr, dass es rich­tig weh­tut, wenn ich sie an­se­he, so als wäre sie die ein­zi­ge Frau auf dem ver­damm­ten Pla­ne­ten. Wir sit­zen ge­mein­sam un­ter dem Schat­ten ei­nes Bau­mes auf 'ner großen Wie­se, es ist Som­mer. Und ich schau' dau­ernd zu ihr her­über, ich kann gar nicht an­ders. Sie ist auch noch ein gan­zes Stück jün­ger, noch nicht mal Zwan­zig, schät­ze ich. Und sie sieht wirk­lich rat­ten­scharf aus. Dann lächelt sie mich an, hält mir ein Stück Me­lo­ne oder so­was hin, ich kann's nicht ge­nau er­ken­nen. Ich beiß' ein Stück von der Me­lo­ne ab und wir küs­sen uns. Um uns her­um 'ne gan­ze Men­ge jun­ge Leu­te. Es könn­te die Uni drü­ben in Hamp­ton sein, weiß nicht, war noch nie dort.
    Und dann sind wir plötz­lich hier in Port, sie steht in ei­ner klei­nen Kü­che, das muss das Haus sein, in dem sie jetzt wohnt. Drau­ßen vor dem Fens­ter sehe ich den Lehm der Baus­tel­le, aber die Bü­sche, hin­ter de­nen ich mich vers­teckt hab' sind nicht da. Da­für steht da ein rie­si­ger Be­ton­mi­scher, so ein Last­wa­gen mit ei­nem Rie­sen­fass auf dem Rücken, und ein Bag­ger. Die ma­chen eine Men­ge Lärm. Und die klei­ne Blon­de sieht jetzt gar nicht mehr so ver­liebt aus. Sie ze­tert und ist furcht­bar an­ge­pisst, zeigt auf den Be­ton­mi­scher drau­ßen und dann nimmt sie einen Tel­ler, wirft ihn auf den Bo­den und ist zur Tür raus. Ich sehe aber nur auf die Scher­ben vor mei­nen Füßen und bin to­tal fer­tig, al­les ver­schwimmt mir vor Au­gen - und dann ist es wie­der später.
    Ich sitz' auf der Couch in dem Häus­chen, sie ne­ben mir und zwi­schen uns der Hund, die klei­ne Be­a­gle-Dame. Und da be­grei­fe ich es. Ich er­le­be, was der tote Jun­ge vom Strand er­lebt hat, be­vor er ge­stor­ben ist, ich er­le­be die Er­in­ne­rung von Ja­cob Sin­ger.
    Die Blon­de schaut zu mir her­über, strei­chelt den Be­a­gle ein paar Mal. Den ich ihr zum Ge­burts­tag ge­schenkt habe, um ihr eine Freu­de zu ma­chen, das weiß ich ir­gend­wo her. Aber ich spü­re, et­was stimmt nicht. Was sie tut ist ir­gend­wie falsch, nur vor­ge­spielt. Als sie sich wegdreht, um wei­ter fern zu se­hen, fällt ihr Lächeln in sich zu­sam­men wie die Über­res­te ei­nes al­ters­schwa­chen Bun­ga­low. All das be­kom­me ich mit, aber auch wie­der nicht. Weil ich, be­zie­hungs­wei­se der Jun­ge, es nicht se­hen will. Weil Ja­cob Sin­ger nicht wahr­ha­ben will, dass ihn sein Mäd­chen nicht mehr liebt. Ar­mer Kerl.
    Dann wird es wie­der schwarz und die Blon­di­ne ist weg. Der klei­ne Be­a­gle und die Couch auch. Statt­des­sen bin ich wie­der in die­sem dunklen Zim­mer, und der Typ mit den selt­sa­men Au­gen dreht dich zu mir um und sieht mich an, ge­nau wie beim ers­ten Mal. Aber dies­mal fürch­te ich mich nicht mehr so sehr vor ihm. Er streckt mir aus der Dun­kel­heit des Zim­mers sei­ne Hand ent­ge­gen und ich will ge­ra­de da­nach grei­fen, als...
     
     

Maple Street
     
     
    L ang­sam rap­pel' ich mich wie­der auf und dies­mal ist mein Man­tel so­gar noch da. Hängt über dem Busch, ge­nau da, wo ich ihn hin­ge­hängt hab'. Und ich lie­ge da­ne­ben, in dem brau­nen Schlamm, auch ge­nau da, wo ich mich hin­ge­legt hab'. Nur ist es in­zwi­schen stock­dun­kel und wirk­lich arsch­kalt. Ich kom­me auf die Bei­ne und das Lehm­zeug ist über­all, pappt mir am Hin­tern und schwappt durch die Hose, als hät­te ich in dem Zeug ge­ba­det. Muss mich ge­nau in eine Pfüt­ze ge­legt ha­ben, wie ich be­wusst­los ge­wor­den bin. Mein Hemd ist na­tür­lich auch vol­ler Schlamm und mitt­ler­wei­le

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