Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
nicht.
»Aber verstehst du, Alice? Es geht gar nicht um's Geld. Es geht niemals nur um's Geld. Das will ich natürlich wieder haben, klare Sache, oder?« Er lachte humorlos auf. Die Gorillas stimmten fröhlich ein. Idioten, dachte der Duke. Im Grunde hasste er sie mehr als die arme Frau, die sie zwischen ihren muskelbepackten Armen hielten. Donald hatte versucht, ihn zu linken, und sich dann seiner gerechten Strafe entzogen. Das war mies. Aber wenigstens war Donald kein Idiot gewesen.
»Klare Sache.« wiederholte der Duke. »Und ich bin sogar bereit, Donalds Verrat zu vergessen, wenn ich mein Geld zurück bekomme. Ist ganz einfach. Du sagst mir, wo es ist und dann kannst du gehen, Alice.«
Der Duke schüttelte bedächtig den Kopf. »Donald ... naja, der hat ja nun schon, was er verdient, nicht wahr?« Jetzt brachte sie doch ein Schluchzen heraus, taute auf. Gut.
»Aber niemand, verstehst du, niemand beklaut den Duke, klar? Niemand!«
»Niemand, Sir Duke, Sir.« wiederholte der Gorilla grinsend. Der Duke maß ihm mit einem Blick, als bekäme er gerade Lust, dem Burschen einen glühenden Lötkolben in den Hintern schieben, und ihn dabei die Nationalhymne singen lassen. Das Grinsen auf dem von übermäßigen Steroidgebrauch aufgedunsenen Gesicht fror augenblicklich ein.
»Da hörst du's, Alice. Niemand beklaut mich. Also. Wo ist mein Geld?«
Der Gorilla boxte sie wieder in die Seite, sie wimmerte ein bisschen, dann sackten ihre Beine weg. Aber die Gorillas hielten sie. Das hier würde wohl noch ein Weilchen dauern.
Das große Spiel
D ie Vorbereitungen auf das große Spiel gegen die Innswitch Penguins war im vollen Gange, und obwohl die Saison gerade erst begonnen hatte, würde es eines der entscheidenden Spiele sein, und fraglos ein sehr spannendes. Die Mannschaft war seit Wochen in Kampfeslaune, und die meisten anderen Schüler gaben zumindest vor, sich für Football zu interessieren. Man konnte sagen, bis auf ein paar seltsame Außenseiter war die ganze Schule im Spielfieber. Der Junge, der das Training von seinem Platz unter der Tribüne aus beobachtete, war solch ein Außenseiter.
Niemand hatte ihn kommen sehen, und niemand würde sehen, wie er ging, wenn er hier fertig war, denn dieser Junge hatte jahrelang Erfahrungen darin gesammelt, wie man es anstellte, nicht gesehen zu werden. Aber auch das würde sich bald ändern.
Die Mädchen trugen Strumpfhosen unter ihren violetten Röckchen, während sie Formationen bildend umher sprangen, große gelb-violette Pom-Poms schwenkten und aus voller Kehle philosophische Weisheiten wie »Zwei! Vier! Sechs! Acht! Heut' machen wir die Penguins platt!« brüllten. Die wenigen Sonnenstrahlen hatten die klamme Kälte nicht gänzlich vom Spielfeld vertreiben können.
Der Junge brauchte keine Sekunde, um Tiffany in der Menge herum albernder Mädchen auszumachen. Gerade bildeten die Cheerleader eine Pyramide (Tiff würde selbstverständlich an ihrer Spitze stehen) und ein paar der Spieler schauten zu, offenbar hatten sie gerade Spielpause und versuchten nun unter lautstarkem Gegröle, einen Blick unter das eine oder andere lila Röckchen zu erhaschen. Er sah auch Mike Skolnick, der in voller Spielermontur auf seinem Helm saß und sich einen Schokoriegel schmecken ließ, während er aufmerksam beobachtete, wie Tiffany sich elegant zur Spitze der Pyramide aus Mädchen emporschwang.
Der Junge begann, sich auf das Gesicht des Mädchens zu konzentrieren, bis er es deutlich vor sich sah, ihre von der Anstrengung und der kalten Luft geröteten Wangen, der brünette Pony über ihren dunklen Augen. Tiffany erklomm die letzte Stufe der Pyramide, indem sie sich auf die Schultern des Mädchens unter ihr stemmte.
Ein paar blaue
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