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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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muss hus­ten, aber dann ist das vor­bei. Dann das sel­be mit dem an­de­ren Na­sen­loch, und wie­der von vorn. Nach ei­ner Wei­le habe ich den Bo­gen raus. Wer­de ru­hig und kon­zen­triert.
    Ich schau' mich um und die Din­ge in dem Zim­mer kom­men aus dem Schat­ten raus, wer­den kla­rer und ir­gend­wie deut­li­cher. Es ist, als fan­gen sie plötz­lich an zu leuch­ten, so wie wenn die Son­ne drauf scheint, aber es ist kei­ne Son­ne in dem Raum, die wird erst in ein paar Stun­den auf­ge­hen. Zu­nächst be­komm' ich einen Schreck, als das Licht flackert, aber das Gras hilft mir da­bei, wie­der ru­hig zu wer­den. Al­les hat jetzt an­de­re Far­ben, wie ein in­ne­res Leuch­ten, zum Bei­spiel glimmt die Wen­del­trep­pe grün­lich, aber nur ganz leicht. Der Tisch vor mir hat 'nen ro­ten Schim­mer, wie von ganz fei­nem Staub, viel hel­ler als die Trep­pe. Gold­staub. So­gar das Te­le­fon leuch­tet ein bis­schen, ob­wohl es doch bloß aus schwar­zem Plas­tik ist. Das Licht ist dort eher blau, aber ins Hel­le ge­hend. Ich schau die Be­a­gle-Dame an und sie ist ganz und gar oran­ge. Das Licht ist um sie her­um wie eine Art Hei­li­gen­schein und es pul­siert. Ich neh­me an, das ist der Rhyth­mus von ih­rem Herz­schlag. Ich wer­de den Be­a­gle Luci nen­nen, über­le­ge ich. Kei­ne Ah­nung, wie ich jetzt ge­ra­de auf den Na­men kom­me, aber er scheint zu pas­sen. Der Licht­brin­ger und so. Ist 'ne Art Scherz, so wie die al­ten Rock­bands das gern ge­macht ha­ben. Der Hund nickt mir zu und lächelt, da­bei sieht er un­glaub­lich alt und wei­se aus. Später den­ke ich, dass der Stoff wirk­lich höl­lisch ge­we­sen sein muss.
    Ich will noch einen Zug von dem Joint neh­men, und da­bei las­se ich die Kip­pe fast fal­len. Wie ich mei­ne Hän­de hebe, sehe ich, dass die wie ver­rückt leuch­ten, so ein ganz hel­les Vio­lett, und aus den Fin­ger­spit­zen kommt Licht raus, es sieht aus, als hät­te ich neun Zoll lan­ge Fin­ger­nä­gel. Vorn wer­den die Spu­ren ganz dünn und ver­lie­ren sich in der Luft. Aber einen noch größe­ren Schreck krieg' ich, als ich an mir run­ter seh'. Aus mei­nem Bauch, oder ein we­nig höher kommt auch was raus, so ein dicker Schlauch aus Licht, und vorn ist der rund, er hat etwa die Größe von 'nem Kopf, aber das lässt sich schwer sa­gen, weil es ei­gent­lich nur durch­sich­ti­ges Licht ist. Wie ich ver­su­che, das Ding an­zu­fas­sen, wa­bert es wie­der, aber ich kann glatt hin­durch fas­sen. Der Ku­gel vorn an dem Licht­ding scheint aus mir her­aus zu wach­sen, pen­delt lang­sam hin und her, wie der Kopf ei­ner Klap­per­schlan­ge und dann biegt er sich in Rich­tung des klei­nen Zim­mers un­ter der Trep­pe. Da mer­ke ich mit ei­nem Mal, wie ver­dammt müde ich bin. Ich steh' also lang­sam auf, wo­bei ich mich an dem Stuhl fest­hal­ten muss, um nicht hin­zu­fal­len. Ich seh' zu Mr. Slo­burn rü­ber und dann bin ich völ­lig platt. Denn das ein­zi­ge, was in die­sem Zim­mer über­haupt kei­nen Licht­schein hat, ist er. Leuch­tet kein bis­schen, die­ser selt­sa­me Mr. Slo­burn. Da­für grinst er jetzt bis über bei­de Oh­ren, sieht aus wie die Kat­ze in die­sem Mär­chen , die manch­mal un­sicht­bar wird. Und dies­mal scheint das Grin­sen aus sei­nem In­nern zu kom­men.

IV - Azu­la

FREI­TAG

Sich re­gen bringt Se­gen
     
     
    W ie je­den Mor­gen mach­te sich Azu­la in der klei­nen Kü­che ih­res Hau­ses einen Kaf­fee. Und wie so oft in letzter Zeit wein­te sie da­bei. Das Kaf­fee­pul­ver in der Dose war bei­na­he auf­ge­braucht, sie wür­de nach der Ar­beit neu­es kau­fen müs­sen. Für einen Mo­ment frag­te sie sich, wel­chen Sinn das al­les über­haupt noch hat­te. John­ny hat­te ihr die Frist auf heu­te Abend ge­setzt, und er wuss­te ge­nau, wann sie von der Ar­beit kam. Wie er auch ganz ge­nau wuss­te, dass sie das Geld nicht wür­de auf­trei­ben kön­nen. Nicht heu­te, nicht mor­gen, und auch nicht nächs­te Wo­che.
    Sie zit­ter­te so stark, dass sie die klei­ne Glas­kan­ne ab­set­zen muss­te, be­vor sie sich et­was Kaf­fee in eine Tas­se goss. Na­tür­lich, sie könn­te Ma­ria an­pum­pen, wie­der ein­mal. Ihre drei Söh­ne hat­ten die­sen La­den in der Bronx am Lau­fen. Gute, ehr­li­che Ge­schäf­te, die die Fa­mi­lie über

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