Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
und fraß in al­ler Ruhe die See­le sei­nes Wirts, bis er des­sen Kör­per voll­stän­dig über­neh­men konn­te. Wenn das ge­sche­hen war, wür­de er ex­pan­die­ren und dann wäre er (und das war das ei­gent­li­che Pro­blem) über­haupt nicht mehr zu kon­trol­lie­ren. Te­ke­li-Li, so buch­sta­biert man »Ganz üble Sa­che«. Es half nichts, er wür­de los­ge­hen und nach dem Wirt su­chen müs­sen. Hof­fen, ihm nah ge­nug zu kom­men, um ihn iden­ti­fi­zie­ren zu kön­nen, be­vor der Blaue ernst­lich Un­heil an­rich­te­te.
    Glück im Un­glück, dach­te der He­xer, dass die­se Sa­che in ei­nem klei­nen Nest wie Port pas­siert war. In ei­ner Groß­stadt wäre die Su­che völ­lig aus­sichts­los, dann hät­te er sie ge­trost auf­ge­ben und sich auf das un­ver­meid­li­che Ende vor­be­rei­ten kön­nen. Aber so­weit war er noch nicht, noch lan­ge nicht.
    Der He­xer setzte sei­ne Bril­le ab, leg­te sie ne­ben das Kno­cheno­ra­kel und mas­sier­te sei­ne Na­sen­wur­zel zwi­schen Dau­men und Zei­ge­fin­ger. Dann griff er zum Hö­rer des Te­le­fons. Er wuss­te jetzt, wo­nach er such­te. Und bald wür­de er auch wis­sen, wo er es fin­den konn­te.

Die Schlüs­sel zum Kö­nig­reich
     
     
    »Ä hm, Dad? Es ist Mike , Dad.« Tif­fa­ny Mars­h­ner schau­te ih­ren Va­ter aus großen, blau­en Au­gen her­aus­for­dernd an.
    »Oh. Klar. Sor­ry, Lie­bes. Bin schon weg.« sag­te Mars­h­ner zer­streut. Er hör­te auf, die Hand sei­ner Toch­ter zu hal­ten, die mit ein­ge­gips­tem Bein auf dem Sofa lag und die Sprech­mu­schel des Te­le­fons an ihre Brust drück­te. Er ging in die Kü­che und schloss lei­se die Tür. Kurz dar­auf hör­te er das ver­trau­te Ge­plap­per sei­ner Toch­ter un­deut­lich durch die Tür. Mike, rich­tig. Mit dem wür­de er auch noch re­den müs­sen. Tif­fa­ny war ge­fal­len, hat­te sich das Knie ver­letzt, ziem­lich ernst so­gar. Und Mike hat­te da­ne­ben ge­stan­den und zu­ge­se­hen. Und an­schlie­ßend einen Streit mit die­sem Kerl vom Zaun ge­bro­chen, der über­haupt nichts mit der Sa­che zu tun ge­habt hat­te. Nicht ge­ra­de op­ti­ma­les Ma­te­ri­al für einen zu­künf­ti­gen Schwie­ger­sohn, fand Mr. Mars­h­ner und rümpf­te die Nase. Dann nahm er vor­sich­tig den Hö­rer in der Kü­che ab, um das Ge­spräch sei­ner Toch­ter mit ih­rem Freund zu be­lau­schen.
    In die­sem Mo­ment klin­gel­te das Han­dy auf dem Schreib­tisch in sei­nem Ar­beits­zim­mers. Ver­dammt, aus­ge­rech­net jetzt!
    Die Num­mer sei­nes Han­dys hat­ten aus­ge­spro­chen we­ni­ge Leu­te und das be­deu­te­te, dass die Sa­che wirk­lich wich­tig sein muss­te – und aus­ge­spro­chen drin­gend. Er häng­te den Hö­rer des Haus­te­le­fons vor­sich­tig wie­der ein und ging in sein Ar­beits­zim­mer.

Ma­druga­da
     
     
    W ie ich auf­wa­che, fällt mir als Ers­tes auf, dass das Rau­schen der Wel­len nicht da ist, und der sal­zi­ge Ge­ruch des Mee­res fehlt, naja ei­gent­lich ist's eher ein Ge­ruch wie von to­tem Fisch, der zu lan­ge in zu viel Salz ge­le­gen hat. Aber dann mer­ke ich, dass ich ja gar nicht am Strand in mei­ner al­ten Jol­le lie­ge, son­dern in 'nem rich­ti­gen Bett. Noch dazu in 'nem Schlaf­an­zug statt in mei­nen Kla­mot­ten. Fehlt nur, dass mir das Dienst­mäd­chen die Zei­tung und den Mor­gen­kaf­fee bringt und ich in mei­ne hoch­herr­schaft­li­chen Pan­tof­feln schlüp­fe, wo vorn drauf die An­fangs­buch­sta­ben mei­nes Na­mens ein­ge­s­tickt sind, in so'ner ver­schnör­kel­ten Schreib­schrift. Ich streck' die Füße lang und tre­te da­bei ver­se­hent­lich Luci, die dort ge­schla­fen hat. Sie gähnt und kommt dann sel­ber auf die Bei­ne. Tappst über die Bett­decke her zu mir und guckt mich aus ih­ren großen Au­gen an, das alte Schlappohr.
    »Gu­ten Mor­gen, Mrs. Luci, Ma'm.« sage ich, dann muss ich we­gen dem Na­men ki­chern und für 'nen Mo­ment sieht es so aus, als wol­le mir die­ser klei­ne Teu­fel schon wie­der das Ge­sicht ab­schlab­bern. Dann macht sie kehrt und springt vom Bett auf den Bo­den, wo sie schnur­stracks zur Tür mar­schiert und da­vor ste­hen bleibt. Kein Jau­len oder Krat­zen. Bra­ver Hund. Mir ist auch so klar, dass sie mal vor die Tür muss. Ich üb­ri­gens auch.
    »Gib

Weitere Kostenlose Bücher