Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
ich, denn das ist einer der Familiennamen, die man hier in Port nicht gern laut ausspricht.
»Genau«, strahlt Mr. Sloburn und hockt sich kurz hin, um den Beagle hinter den Ohren zu kraulen. »Der berühmteste Detektiv der Welt. Und weißt du, was richtig Klasse ist, Sam?«
Nein, sage ich, das weiß ich nicht.
»Dieser Sherlock Holmes hat einen Assistenten namens Watson.« Der scheint ja ausgesprochen gute Laune zu haben heute morgen, unser Mr. Sloburn. Dann begreife ich es. Watson. Watt-son. Sohn von Watt. Wie ich. Und mein Sohn, sollte ich mal einen haben. Mr. Sloburn hat recht, das ist echt Klasse.
»Wo gehen wir eigentlich hin, Mr. Sloburn?«
»Dahin, wo wir etwas lernen können. Zur Schule.«
»Sie wollen echt nach dem Jungen von der Lady suchen? Also ich denke ja, der ist bloß fortgelaufen, weil sie sich gestritten haben, ich meine, in dem Alter ist das doch ganz normal. Der kommt sicher bald zurück … «
»Vielleicht.« unterbricht er mich und ist plötzlich wieder ernst. »Vielleicht auch nicht. Zwei Möglichkeiten.«
Also gehen wir.
Der Bus spuckt uns zusammen mit einer Horde Schulkinder aus, auf dem Weg zum Schulhof fabrizieren sie sogar noch mehr Lärm als sie schon im Bus gemacht haben. Und ich höre ein paar Ausdrücke, die sie sich an den Kopf werfen, dass ich beinahe rot davon werde. Naja, sie finden's scheinbar furchtbar lustig.
Nachdem wir an der Schule ausgestiegen sind, gehen wir ein Stück die Straße rauf, da zwei Typen in einem Trenchcoat, die vor einer Schule herumlungern, keinen besonders vertrauenswürdigen Eindruck machen. Mr. Sloburn drückt mir seinen Mantel in die Hand, schnappt sich die Leine mit Luci und die beiden spazieren zurück zur Schule. Dauert keine zwei Minuten, da sind sie von einer Horde Schulkinder umringt, die den Hund streicheln wollen. Sloburn sieht aus wie ein netter, alter Herr, der liebend gern weiter möchte, aber den Kindern einen Gefallen tut, und sie ein bisschen mit seinem Hund spielen lässt. Dann spricht er mit den Kids und eins von ihnen zeigt auf irgendwas weiter hinten auf dem Schulhof und Sloburn sieht in die Richtung. Er drückt dem Kind etwas in die Hand und das spurtet los. Ein paar Minuten später kommt es zurück, und hinter ihm her trottet ein größerer, und ziemlich fetter Junge her, der Sloburn zunächst mal ziemlich skeptisch beäugt.
Schließlich gehen die beiden ein kleines Stück zur Seite und palavern munter drauflos. Die kleineren Kinder kämpfen inzwischen abwechselnd mit Luci um die Leine, die sie ihm Maul hat. Scheint ihr jedoch zu gefallen, sie zerrt an einem Ende der Leine und die Kinder am anderen. Dabei schüttelt sie ihren Kopf, dass die langen Schlappohren nur so fliegen. Dann macht sie Männchen und die Kinder geraten völlig aus dem Häuschen.
Nach einer Weile schüttelt Mr. Sloburn dem dicken Jungen ernst die Hand und steckt ihm irgend etwas zu, was der blitzschnell in seinen Taschen verschwinden lässt. Die Krönung ist, dass dieser ganze Zirkus direkt vor den Augen des milde lächelnden Wachmanns stattfindet, der vor dem Haupttor der Schule seinen Dienst versieht. Scheint kein besonders aufgeweckter Bursche zu sein, überlege ich mir, da löst sich die kleine Versammlung auch schon auf, die Kids winken Mr. Sloburn hinterher, als wäre er der verdammte Weihnachtsmann oder so was, und gehen wieder rein.
»Ich hatte soeben ein überaus anregendes Gespräch mit dem jungen Mr. Ralph.« sagt Sloburn, als er sich ein paar Minuten später seinen Mantel wieder überzieht.
»Der fette Junge?«
»Ts, ts.« macht er und schüttelt energisch den Kopf. »Drüsenprobleme! Und nun, mein lieber Watson, wären Sie wohl so liebenswürdig und verrieten mir, wie wir auf dem kürzesten Weg zur hiesigen Entsorgungsexpositur gelangen?«
»Hä?«
»Dem örtlichen Schrottplatz.«
Ach so. Das weiß ich, natürlich. Ist
Weitere Kostenlose Bücher