Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
fällt die Kinnlade runter.
»Nur ein Scherz.« beruhigt er sie. »Kaufen Sie jetzt, bezahlen Sie später.« Es klingt, als habe er den Spruch aus dem Werbespot eines Gebrauchtwagenhändlers aufgeschnappt.
Nachdem Mrs. López gegangen ist, bemerke ich, dass sie ihre Quittung auf dem Tisch vergessen hat.
Alice hinter den Spiegeln
D er Duke wischte sich seine enormen Hände mit einem Taschentuch ab, das groß genug schien, um damit einen Couchtisch zu bedecken. Vor ein paar Stunden war dieses Tuch noch von reinstem Blütenweiß (wie sie in der Werbung immer sagten) gewesen, nun glich es mehr der Haut einer Kuh. Einer rot-weiß gescheckten Kuh.
Alice Foreman hatte sich als ein verdammt zäher Knochen entpuppt, sie hatte länger durchgehalten als die meisten Profis. Schließlich hatte der Duke einen der Gorillas losgeschickt, Kaffee und ein paar Nudeln beim alten Wang zu besorgen. Und auf dem Rückweg, so hatte er ihm zugeflüstert, solle er doch bitte die Batterie aus dem Auto bauen und sie zusammen mit den Starterkabeln herbringen. Der Gorilla hatte große Augen gemacht, es aber irgendwann begriffen, vermutlich war er da schon wieder auf dem Rückweg von Wang's Palace gewesen. Sie hatten sich alle eine Pause gegönnt, auch Alice. Der Duke hatte ihr sogar ein wenig Kaffee angeboten. Und während sie die Nudeln gegessen hatten, hatte die Autobatterie einfach zwischen ihnen gestanden, so dass Alice einen schönen Blick drauf hatte. Danach hatte sie geredet.
Der Duke hatte sein früheres Versprechen gehalten und es kurz und schmerzlos über die Bühne gebracht, sogar eigenhändig. Er war kein Unmensch, er wusste was sich gehörte. Immerhin war Donald Foreman jahrelang seine rechte Hand gewesen. Genau genommen eine seiner vielen rechten Hände. Alice Foreman hatte einen Namen durch ihre gebrochene Nase (die jetzt überhaupt nicht mehr hübsch, sondern nur noch ein einziger roter Fleischklumpen war) genuschelt:
Johnny, Johnny Eton.
Ihr eigener Bruder, wer hätte das gedacht? Und dabei hatte Donald für den Burschen gebürgt. Scheiße auch.
Der Duke drehte sich zu seinen Leuten um und warf das fleckige Taschentuch auf die Plastikfolie, die sie auf dem Boden der Garage ausgelegt hatten. Dann sagte er: »Okay. Also, dieser Johnny, wo ist der jetzt?«
Keiner wusste es. Hornochsen!
»Scheiße. Ihr seid Scheiße, das ist euch klar, oder?« fragte der Duke in die Runde. Die Gorillas nickten stumm, und schauten auf ihre Füße. Drei Typen, die aussahen, als seien sie die Riesen aus dem »Tapferen Schneiderlein«. Und er, der Duke, war ohne Frage das Schneiderlein, nach dessen Pfeife sie tanzten. Bekackte Betonschädel.
»Ok.« sagte der Duke. »Bevor ich auf die Idee komme, dass meine Leute hier durch die Gegend laufen, ohne dass die rechte Hand weiß, was die linke tut – hat einer von euch Genies vielleicht wenigstens eine Idee, wo dieser Wichser Johnny Eton sein könnte ?«
Sie drucksten herum. Schließlich sagt einer von den Gorillas: »Johnny hat zuletzt die Kohle eintreiben sollen, von der ... der López-Witwe.«
»Die López-Witwe, na wunderbar. Wer zur Hölle ist denn nun wieder die López-Witwe?« Dann fiel es ihm selbst ein. »Moment.« sagte der Duke. » Die López-Witwe? Wie in Miguel 'Ich-spring'-vom-Dach'-López?«
»Ja, Mr. Duke, Sir. Genau die isses.«
»Ach nee. Die hat uns Geld geschuldet? Hätte nicht gedacht, dass sie überhaupt noch in der Stadt bleibt, nach dem ihr Mann da runter gesprungen ist und sie keinen Cent von der Versicherung gesehen hat. Die Anwälte von der Fabrik haben die Schlampe verflucht nochmal durch die Mangel gedreht, oder? Wie ich höre, hat der alte Marshner die Rechtsverdreher für beide Seiten bezahlt. Muss dem Kerl eine ganze Stange Geld gespart haben. Gerissener Bursche, eh?« Er
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