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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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gar nicht weit weg. Da­her bleibt uns dies­mal der Bus er­spart, Gott sei Dank!

Des Teu­fels Obst­gar­ten
     
     
    W ir ge­hen ein­fach durch das Haupt­tor auf den Schrott­platz. Kei­ne Men­schen­see­le hier, die uns dar­an hin­dern wür­de. Falls Mr. Har­ris auf­taucht, sind wir zwei alte Au­to­nar­ren auf der Su­che nach Er­satz­tei­len für einen 77-er Olds Re­gen­cy und falls Dai­sy auf­taucht, wird Luci sie ein­fach tot­bei­ßen. Klei­ner Scherz. Mr. Har­ris' alte Schä­fer­hün­din ist halb­blind und tut so­wie­so nie­man­dem et­was, kaum dass sie mal bellt.
    Wie wir hin­ten bei den Au­to­ka­ros­sen an­kom­men, sitzt da tat­säch­lich ein Jun­ge. Und ja, es ist der Ben­gel von dem Foto, dass Azu­la Ló­pez uns ge­ge­ben hat. Beim Zaun, auf ein paar ver­ros­te­ten Stahl­trä­gern. Das Pro­blem ist nur, er hat uns jetzt auch ge­se­hen und starrt mit skep­ti­scher Mie­ne zu uns rü­ber.
    Mr. Slo­burn dreht sich zu ein paar der al­ten Ka­ros­sen um, die da ste­hen. Rich­ti­ge Old­ti­mer. Ei­ner da­von sieht so­gar noch ganz gut in Schuss aus, ein ur­al­ter Fury, des­sen bei­ge Lackie­rung schät­zungs­wei­se mal ein ech­ter Hin­gucker war (Jetzt ist es eher ein ver­wa­sche­nes Grau mit ei­ner Men­ge rot­brau­ner Stel­len). Muss toll aus­ge­se­hen ha­ben, zu sei­ner Zeit, der Schlei­fer mit dem wuch­ti­gen Grill un­ter den selt­sam her­un­ter­ge­zoge­nen Schein­wer­fern und der über­di­men­sio­na­len Heck­flos­se. Mr. Slo­burn stemmt die Mo­tor­hau­be auf und guckt in das Cha­os aus ver­ros­te­tem Me­tall, Dräh­ten, Schläu­chen und je­der Men­ge Herbst­laub. Die Rat­ten wa­ren auch schon drin, ha­ben ein klei­nes Nest beim Ver­ga­ser ge­baut. Er krem­pelt sich die Är­mel hoch, wischt das Laub zur Sei­te, und dann schraubt er mit blo­ßen Hän­den an dem Mo­tor­block her­um. Scheint plötz­lich den Bast­ler in sich ent­deckt zu ha­ben.
    »Ähm, der Jun­ge, Mr. Slo­burn, Sir?« fra­ge ich.
    »Gleich, mein gu­ter Sam­wi­se, gleich.« Sam Wise. Kei­ne Ah­nung, wo er das schon wie­der her hat. Ist wohl im­mer noch auf dem Trip mit die­sem eng­li­schen De­tek­tiv mit dem bö­sen Na­men. Mich kann er da­mit nicht mei­nen, denn wenn ich eins nicht bin, dann be­son­ders schlau oder gar wei­se.
    Er schraubt wei­ter an dem Mo­tor­block her­um, während ich den Jun­gen aus den Au­gen­win­keln be­ob­ach­te. Der sitzt da auf sei­nen Stahl­trä­gern und tut gar nichts. Das heißt, doch – er beugt sich her­un­ter zu ei­ner klei­nen schwarz-weiß ge­fleck­ten Kat­ze und be­ginnt sie zu strei­cheln. Sieht ei­gent­lich ganz fried­lich aus, wie er da so sitzt. Aber er lässt uns trotz­dem kei­ne Se­kun­de aus den Au­gen.
    »Sam?«
    Ich dre­he mich wie­der zu Mr. Slo­burn um, des­sen Hän­de jetzt bis zu den Hemdsär­meln vol­ler Dreck und Schmie­re sind.
    »Hal­te das mal.« sagt er und reicht mir eine klei­ne Dose aus Me­tall, of­fen­bar ir­gend­ein Teil aus dem Mo­tor des Fury. Ich tue, was er will, wickel mir aber cle­ver­er­wei­se die Är­mel vor­her hoch. Schlau­er Sam Wise. Denn als ich ihm das Ding ab­neh­me, sind mei­ne Hän­de so­fort vol­ler Öl, es ist eine ziem­li­che Saue­rei. Er bas­telt noch ein bis­schen her­um und ich las­se mir in­zwi­schen Öl auf die Un­ter­ar­me trop­fen, weil ich sei­nen blö­den Öl­fil­ter hal­ten muss. Den Jun­gen scheint er völ­lig ver­ges­sen zu ha­ben.
    »So.« sagt Slo­burn, »das wäre ge­schafft.« Dann macht er die Mo­tor­hau­be zu und die von ei­nem an­de­ren Wa­gen auf. »Ich wer­de hier noch ein Weil­chen zu tun ha­ben. Warum gehst du nicht schon mal rü­ber zu un­se­rem jun­gen Freund und ver­suchst her­aus­zu­fin­den, warum er nicht nach Hau­se zu sei­ner Mut­ter ge­hen möch­te? Und dann bringst du ihn am bes­ten her, Sam.«
    Kei­ne Ah­nung, wie ich das an­s­tel­len soll, noch dazu mit die­sen öli­gen Fin­gern. Als Mr. Slo­burn mei­nen Blick be­merkt, sagt er: »Schon Okay, ich ver­su­che in der Zwi­schen­zeit, einen Lap­pen oder der­glei­chen auf­zu­trei­ben.«
    Also gehe ich rü­ber zu dem Jun­gen, die Hän­de vor mir lang aus­ge­streckt wie ei­ner die­ser le­ben­den To­ten, die sie manch­mal im Fern­se­hen zei­gen, da­mit mir das Öl nicht auf

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