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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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mit­re­de, dach­te der He­xer und ver­tief­te sei­ne Kon­zen­tra­ti­on auf den zwei­ten Kreis des Schut­zes . Er er­hob das lan­ge Mes­ser, um es zu wei­hen. Dann be­gann er das ur­al­te Ri­tu­al des Te­ke­li-Li, so wie man je­des Ri­tu­al be­ginnt.
    Er at­me­te ein. Er at­me­te aus.

Der Fall Jake Slo­burn
     
     
    E s war eine gute Idee ge­we­sen, den Ply­mouth in ei­nem Wald­stück nahe der al­ten Pa­pier­fa­brik ab­zus­tel­len. Luci las­sen wir im Wa­gen, nicht dass ihr noch et­was zu­stößt. Was ir­gend­wie die Ver­mu­tung na­he­legt, dass uns et­was zu­sto­ßen könn­te.
    Vor der Scheu­ne steht ein Lie­fer­wa­gen und da­vor tum­meln sich zwei schlak­si­ge Bur­schen in schwar­zen Le­der­kla­mot­ten. Schein­bar be­wa­chen sie das große Tor ne­ben der La­de­ram­pe. Es ist die Sor­te von un­ge­pfleg­ten Ty­pen, die für ge­wöhn­lich Schie­ßei­sen mit sich her­um­tra­gen. Und viel­leicht auch 'nen Zau­ber­stab und 'ne klei­ne Am­pul­le mit Ba­by­blut. Sa­tan-Fre­aks. Die von der ge­fähr­li­chen Art.
    »Gibt es noch einen an­de­ren Ein­gang, Sam?« flüs­tert Mr. Slo­burn.
    Ich glau­be, dass es ein Büro gibt, am an­de­ren Ende des Ge­bäu­des. Von da ge­langt man in einen Vor­raum und dann durch eine Tür in die ei­gent­li­che Hal­le. Habe ich al­ler­dings nie pro­biert, weil die Tür zum Büro bis­her im­mer ver­schlos­sen war und ich kei­ne Schei­ben ein­schla­gen woll­te. Die Bul­len to­le­rie­ren, wenn man sich ab und zu mal zum Schla­fen ir­gend­wo nie­der­lässt aber auf Ran­da­lie­ren und Be­schä­di­gen von Pri­vatei­gen­tum rea­gie­ren sie manch­mal recht emp­find­lich.
    Also ge­hen wir da hin, ans an­de­re Ende der Scheu­ne. Of­fen­bar ist uns schon je­mand zu­vor ge­kom­men und hat eine klei­ne Schei­be am Fens­ter des Büros ein­ge­schla­gen. An­schlie­ßend hat er sie recht not­dürf­tig mit ei­nem dün­nen Sperr­holz­brett er­setzt. Das ist gut, denn solch ein Brett macht we­ni­ger Lärm, noch dazu, wenn es prak­tisch bloß von ein paar ros­ti­gen Nä­geln in Po­si­ti­on ge­hal­ten wird. Mr. Slo­burn drückt es ein und das ein­zi­ge Ge­räusch, das er da­bei ver­ur­sacht, ist das lei­se Quiet­schen der Nä­gel, als er sie aus dem Holz zieht. Schließ­lich biegt er das Brett so­weit nach oben, dass wir durch­krie­chen kön­nen. Er klet­tert zu­erst rein, hält es auf und ich fol­ge ihm nach. An­schlie­ßend drückt er das Brett wie­der so zu­recht, dass es ei­nem flüch­ti­gen Be­trach­ter nicht auf­fällt. Wir schlei­chen aus dem Büro in den Vor­raum. Die Tür zur Hal­le ist nur an­ge­lehnt und wir hören Ge­räusche von ne­ben­an. Ir­gend­wer ruft un­ver­ständ­li­ches Zeug und als wir die Tür er­reicht ha­ben, lauscht Mr. Slo­burn für einen Mo­ment, be­vor er durch den Spalt in die Hal­le lugt. Er schaut mich ernst an und legt dann sei­nen Zei­ge­fin­ger an die Lip­pen.
    Da drin­nen ruft ei­ner mit keh­li­ger Stim­me ir­gend­wel­che selt­sa­men Wor­te, es klingt, als wür­de er sich beim Spre­chen per­ma­nent über­ge­ben. Sei­ne Stim­me schnei­det durch die Luft der großen Hal­le: »Tek! Tek! Mene Te­kel-Tek! Mene Te­kel Uphar­sin! Tek Vaha'gen! Te­ke­li-Li!«, und so wei­ter. Mr. Slo­burn flüs­tert ir­gend et­was von ei­nem sieb­ten Kreis und das ist ver­mut­lich nichts Gu­tes. Sie­ben ist sel­ten was Gu­tes.
    Nach­dem wir eine Wei­le durch die Tür ge­schaut ha­ben, zie­hen wir uns zu­rück in den Vor­raum und Mr. Slo­burn er­läu­tert mir flüs­ternd sei­nen Plan. Kein be­son­ders aus­ge­reif­ter Plan, wie ich fin­de, aber wir ha­ben kei­ne Zeit für einen bes­se­ren. Jetzt zählt jede Se­kun­de, wenn wir noch et­was für den Jun­gen tun wol­len.
    Mr. Slo­burn steckt mir eine Art Ta­schen­lam­pe in die Hand, aber es ist nicht die Cam­ping­lam­pe, die er da­mals da­bei hat­te, als er mich im Haus in der Maple Street auf­ge­ga­belt hat. Die­se hier sieht an­ders aus, mo­der­ner und ir­gend­wie so, als habe man nach­träg­lich ein paar Sa­chen dran ge­baut. Zum Bei­spiel hat sie mehr Knöp­fe als jede Ta­schen­lam­pe, die ich je im Le­ben ge­se­hen habe. An die­sen Knöp­fen stellt Mr. Slo­burn ir­gend et­was ein, während er mir flüs­ternd

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