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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Jun­gen aus dank­ba­ren Au­gen an.
    Und während er sich zu sei­nen ster­ben­den Kol­le­gen auf dem Be­ton­fuß­bo­den ge­sell­te, war Ricky schon auf dem Weg nach drau­ßen.

Ricky rennt
     
     
    A ls Ricky das obe­re Ende der Kel­ler­trep­pe er­reicht hat­te, spür­te er kaum noch den Ein­fluss des Blau­en auf sei­ne Ge­dan­ken. Die Ver­nich­tungs­or­gie im Kel­ler hat­te dem Dä­mon ei­ni­ge Be­herr­schung ab­ver­langt und ihn eine Men­ge Kraft ge­kos­tet. Der Kör­per des Jun­gen wur­de be­reits schwächer. Er muss­te spar­sa­mer da­mit um­ge­hen, da­mit die Hül­le nicht ver­schliss, be­vor er ih­ren In­halt ganz auf­ge­nom­men hat­te. Erst dann konn­te er sich an der See­le des Jun­gen güt­lich tun. Und bald dar­auf wür­de er noch mehr See­len kos­ten. Bis er sie alle ge­fres­sen hat­te.
    Und dann wür­de er frei sein.
    Ricky fühl­te sich schwach und fie­brig. Müh­sam stemm­te er die schwe­re Stahl­tür auf und fand sich in ei­ner mit Un­rat und al­ten Mö­beln voll­ge­s­tell­ten Gas­se wie­der, die zur Maple Street führ­te. Kei­ne gute Ge­gend, wie Ricky wuss­te, aber mo­men­tan glück­li­cher­wei­se nicht sehr be­lebt. Das Le­ben, oder eine düs­te­re Ab­art da­von, wür­de hier erst mit Ein­bruch der Nacht er­wa­chen und dann woll­te Ricky längst zu Hau­se bei sei­ner Mut­ter sein.
    Am schnells­ten wür­de er von hier ver­schwin­den kön­nen, wenn er nach Os­ten lief, bis zur al­ten Pro­me­na­de, und dann run­ter zum Strand und...
    Ganz in Ge­dan­ken ver­sun­ken be­merk­te er den Mann nicht, wel­cher plötz­lich mit­ten auf der Maple Street vor ihm aus dem Bo­den ge­wach­sen zu sein schi­en. Ein Mann, des­sen ele­gan­te, hoch auf­ra­gen­de Er­schei­nung über­haupt nicht in die­se her­un­ter­ge­kom­me­ne Ge­gend pas­sen woll­te.
    Ein schma­les Ge­sicht mit ho­hen Wan­gen­kno­chen krön­te einen aus­ge­mer­gel­ter Kör­per, der in ei­nem teu­er aus­se­hen­den An­zug steck­te. Der Frem­de hüll­te sich in einen lan­gen Man­tel mit Pelz­be­satz, der fast bis zu den Spit­zen sei­ner auf Hoch­glanz po­lier­ten Lack­schu­he reich­te. Die Ket­te sei­ner Ta­schen­uhr, die un­ter dem Jackett her­vor­lug­te, so­wie der al­ter­tüm­lich wir­ken­de Spa­zier­stock und die klei­ne, run­de Nickel­bril­le auf dem Rücken sei­ner er­staun­lich lan­gen und schma­len Nase ver­lie­hen dem Mann das Aus­se­hen ei­nes ari­sto­kra­ti­schen Raub­vo­gels.
    »Hey, jun­ger Mann, auf­ge­passt!« sag­te der Mann, und beug­te den Kopf, um Ricky bes­ser durch sei­ne Bril­le be­trach­ten zu kön­nen. Dann schlug er sich eine Hand vor den Mund und starr­te aus über­rasch­ten Au­gen zu dem Jun­gen hin­ab. Aber nur für einen Mo­ment, dann hat­te er sich wie­der un­ter Kon­trol­le, nahm die Hand vom Mund und of­fen­bar­te ein ein­neh­men­des Lächeln, das er dar­un­ter vers­teckt hat­te. Das Gan­ze wirk­te wie ein lan­ge ein­stu­dier­ter Zau­ber­trick und er ver­fehl­te sei­ne Wir­kung auch bei Ricky nicht. Das Lächeln des Al­ten in dem Pelz­man­tel war un­glaub­lich ... fas­zi­nie­rend.
    »Gu­ten Tag, jun­ger Mann. Wo­hin denn so ei­lig des Weges?« frag­te er und sei­ne Stim­me hat­te plötz­lich nichts mehr von ih­rer an­fäng­li­chen Brüs­kiert­heit.
    »Ich, äh, Ent­schul­di­gung, Sir. Hab' sie nicht ge­se­hen.« mur­mel­te Ricky.
    »Aber das macht doch nichts, mein Jun­ge.« sag­te der net­te Frem­de. Er schi­en gänz­lich von der Er­schei­nung des Jun­gen fas­zi­niert zu sein. Als sich ihre Au­gen tra­fen, ver­spür­te Ricky eine tie­fe Ent­span­nung von ihm Be­sitz er­grei­fen. Wann hat­te er ei­gent­lich das letzte Mal ge­schla­fen? Es muss­te Ewig­kei­ten her sein.
    Er nahm die In­sek­tens­tim­me des Blau­en wahr, fern zirp­te sie am Ran­de sei­nes Be­wusst­seins her­um, wie hin­ter ei­nem Dut­zend ver­schlos­se­ner Türen. Der Dä­mon brüll­te War­nun­gen und Ver­wün­schun­gen, aber sei­ne Stim­me war fern und so lei­se. Ricky wür­de sich später dar­um küm­mern. Später, nach­dem er ein we­nig ge­schla­fen hat­te.
    »Sag, mein Jun­ge«, sag­te der Frem­de, »warum ge­hen wir bei­de jetzt nicht hin­über zu mei­nem Wa­gen, hm? Ich habe da et­was, das

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