Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
Ich weiß es je­den­falls nicht.
    »Du kommst doch recht viel her­um hier im Ort, oder?« fragt Mr. Slo­burn, als er sich wie­der ein­ge­kriegt hat. Klar, das kom­me ich. Ken­ne je­den Win­kel von hier bis zur Küs­te und den Sea­si­de hin­auf, fast bis zum Wald.
    »Gut, sehr gut. Gibt es hier ir­gend­wo in der Nähe eine großes Ge­bäu­de, viel­leicht eine Hal­le oder so et­was, ganz aus Holz? Eine Scheu­ne oder so was, mög­li­cher­wei­se? Wahr­schein­lich ver­las­sen, ein still­ge­leg­tes Haus, aber ganz aus Holz?«
    Ich über­le­ge. Naja, da gäb's schon ein paar, schät­ze ich.
    »Mög­li­cher­wei­se im Nor­den, und nach den Him­mels­rich­tun­gen aus­ge­rich­tet?« will Mr. Slo­burn wis­sen.
    Na klar, da fällt mir so­fort ein Ge­bäu­de ein, näm­lich die Scheu­ne bei der al­ten Pa­pier­fa­brik, die ge­nau parral­lel zur Har­bour Road liegt, und die geht schnur­ge­ra­de von Nord nach Süd. Mein ehe­ma­li­ger ge­hei­mer Un­ter­schlupf. Ehe­ma­lig, weil da ja seit ein paar Ta­gen plötz­lich ein großes Schloss an der Tür hängt. Und zwar seit dem Tag, an dem ich den Jun­gen am Strand ge­fun­den hab' und später Mr. Slo­burn be­geg­net bin.
    »Das ist es, Sam! Das ist es.« ruft er ganz auf­ge­regt. »Da müs­sen wir hin. So schnell du kannst!« Also drücke ich drauf, was die alte Rost­lau­be her­gibt.

Me­ne­te­kel
     
     
    E r at­me­te ein. Er at­me­te aus. Ru­hig zog er den Kreis um die Aura des Jun­gen auf dem Al­tar. Ei­gent­lich wa­ren es nur zwei Sä­ge­böcke, über die sie ein brei­tes Brett ge­legt hat­ten, aber das wür­de ge­nü­gen. Es wür­de den Zweck er­fül­len, und nur dar­auf kam es schließ­lich an, denn die Zeit zer­rann wie Sand zwi­schen sei­nen Fin­gern.
    Wer weiß, dach­te er, viel­leicht wäre der Jun­ge in­zwi­schen längst hin­über, wenn er ihm nicht ge­ra­de noch recht­zei­tig vor die Füße ge­tau­melt wäre. Die­se Trot­tel hat­ten of­fen­bar kei­ne Ah­nung ge­habt, wen sie sich da ge­schnappt hat­ten. Mitt­ler­wei­le wären die Ker­le in die­ser Hin­sicht si­cher auch um eine Er­fah­rung rei­cher, und wahr­schein­lich mau­se­tot.
    Ge­sch­ah ih­nen recht, die­sen Nar­ren.
    Es wur­de Zeit, den Blau­en frei­zu­set­zen und in das Ge­fäß zu trans­fe­rie­ren, da­mit er und sei­ne un­er­mess­li­chen Kräf­te ihm zu Nut­zen sein konn­ten, zu Eh­ren des einen und ein­zi­gen Groß-Ma­gus und wah­ren Adep­ten. Um den Kör­per des Jun­gen war es ein bis­schen scha­de, ja, denn er war dem Dä­mon ein gu­ter Wirt ge­we­sen, stark und jung und un­ver­braucht, höchst­wahr­schein­lich jung­fräu­lich. Ein an­de­rer Kör­per hät­te der Be­sitz­nah­me durch den Blau­en kaum so lan­ge stand hal­ten kön­nen. Aber all das wür­de kei­ne Rol­le mehr spie­len, wenn der Blaue erst in das see­len­lo­se Ge­fäß hin­über ge­wan­delt war und sei­nem Be­fehl un­ter­stün­de.
    Der He­xer warf einen Blick zur Tür, vor der sei­ne Leu­te war­te­ten. Er hat­te sie hin­aus ge­schickt, denn un­er­fah­re­ne Adep­ten wa­ren noch nicht in der Lage, ih­ren Geist aus­rei­chend ge­gen An­grif­fe durch den Blau­en zu schüt­zen. Wenn der Blaue an­statt in das Ge­fäß in einen von ih­nen füh­re – nicht aus­zu­den­ken! Sie wür­den sich in­ner­halb von Se­kun­den ge­gen­sei­tig zer­fet­zen und dann wäre viel­leicht auch er nicht mehr in der Lage, der Kraft des Dä­mons zu trot­zen.
    Der He­xer wand­te sich gen Os­ten und mur­mel­te ein letztes Mal die For­mel, wel­che den ers­ten Kreis des Ri­tuals schloss. Als er sei­ne Hän­de er­hob, flamm­ten klei­ne Leucht­feu­er an sei­nen Fin­ger­spit­zen auf, dann an den me­tal­le­nen Man­schet­ten­knöp­fen und dem Ge­stell sei­ner Bril­le.
    Auf der blei­chen Stirn des Jun­gen hat­ten sich große Schweiß­per­len ge­bil­det. Er be­weg­te sich un­ru­hig hin und her, als habe er einen furcht­ba­ren Traum. Und es wür­de ein Traum sein, aus dem er nie wie­der er­wach­te.
    Das war der Blaue. Er war un­ge­dul­dig, woll­te her­aus aus dem Jun­gen um sich, hät­te er die Ge­le­gen­heit dazu be­kom­men, auf den Geist des He­xers zu stür­zen. Oder den je­des an­de­ren be­seel­ten We­sens in sei­ner Reich­wei­te.
    Nicht, so­lan­ge ich

Weitere Kostenlose Bücher