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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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aber es kom­men nur un­ver­ständ­li­che Wort­fet­zen aus sei­nem Mund, die wie das Zir­pen von Mil­lio­nen Gril­len klin­gen. Der­weil ste­he ich da, im­mer noch die Ta­schen­lam­pe vor­ge­streckt, als wäre die eine Art Schutz­schild ge­gen die Ku­geln, wel­che die Ty­pen gleich in mei­nen Kör­per ja­gen wer­den.
    Als de­nen die­ser Zu­sam­men­hang zu däm­mern be­ginnt und sie end­lich ihre Knar­ren zie­hen, ist es be­reits zu spät. Oder sie ste­hen ein­fach zu nahe an dem blau­en Licht­stru­del, das weiß ich nicht.
    Ein rie­si­ger Grei­farm aus Licht (Ist er wirk­lich nur aus Licht? Ich bin nicht si­cher.) hat sich in der stru­deln­den, wa­bern­den Mas­se ge­bil­det, packt die bei­den und reißt sie her­um, mit­ten in den blau­en Stru­del hin­ein. Das Licht im In­ne­ren des Bann­krei­ses tobt, es ist über­all, rie­si­ge Blit­ze zucken und kra­chen bis zur Hal­len­decke hin­auf.
    Um den Al­tar rast die ver­rück­te Wand aus blau­em Feu­er, und jetzt ist es völ­lig au­ßer Kon­trol­le. Am schlimms­ten ist es al­ler­dings dort, wo der Ma­gier steht. Das blaue Lichtin­fer­no zuckt auf sei­nen Kör­per nie­der, und die im­men­se Ener­gie zer­malmt ihn förm­lich, während er in selt­sa­men, ho­hen Tö­nen quiekt und schreit. Dann sehe ich den blau­en Licht­arm auf mich zu­schie­ßen, wie aus dem Nichts und dann – nichts mehr.
     
     

Kei­ner, der frei ist
     
     
    I ch wa­che auf und mei­ne Oh­ren klin­geln im­mer noch von dem Lärm in der Scheu­ne. Je­mand rüt­telt mich an der Schul­ter und ich kom­me lang­sam vollends zu mir. Der Typ, der mich rüt­telt, ist Jake Slo­burn und er trägt den Kör­per des Jun­gen auf den Schul­tern.
    Er beugt sich zu mir her­un­ter und sagt: »Großar­tig, Sam. Das hast du großar­tig ge­macht.« Das fin­de ich al­ler­dings auch. Ins­be­son­de­re die Tat­sa­che, dass ich über­haupt noch lebe, ist großar­tig.
    »Lass uns ge­hen.«
    Also rap­pel' ich mich auf und wer­fe noch einen letzten Blick zur Hal­le her­über, in der ge­ra­de noch die blaue Höl­le ge­tobt hat. Jetzt tobt da eine an­de­re Höl­le, und die ist rot, gelb und schwarz. Und min­des­tens ge­nau­so ge­fähr­lich. Aus den Fens­tern des Büros quel­len öli­ge Wol­ken und ein schwe­rer Ge­ruch von Rauch hängt über­all in der Luft. Ich glau­be, ich möch­te gar nicht wis­sen, wie es jetzt da drin­nen aus­sieht. In ei­ner Mi­nu­te wird hier je­den­falls al­les lich­ter­loh in Flam­men ste­hen. Wir schlep­pen uns zum Wa­gen. Ich bin et­was schwach und mein Ge­sicht brennt, als hät­te ich ein paar Stun­den zu lan­ge in die Son­ne ge­schaut, aber es geht schon. Mr. Slo­burn hum­pelt hin­ter mir her, den Jun­gen im­mer noch auf den Schul­tern, er legt ihn vor­sich­tig auf der Rück­bank ab, wo er lang­sam wie­der zum Le­ben er­wacht. Er sieht sehr schwach aus und schaut völ­lig ori­en­tie­rungs­los in die Ge­gend. Aber er lebt. Mr. Slo­burn beugt sich zu ihm rü­ber, flüs­tert was in sein Ohr und der Jun­ge schläft wie­der ein.
    Ich ka­pie­re jetzt, warum sich Mr. Slo­burn von dem Zau­be­rer hat durch die Ge­gend wer­fen las­sen. Es war die ein­zi­ge Mög­lich­keit, nah ge­nug an den Jun­gen her­an­zu­kom­men. Und ich hät­te schwören kön­nen, dass er mau­se­tot war nach dem Sturz. Herr­gott, ich habe sei­ne Kno­chen split­tern hören!
    Als wir in die Stadt rein fah­ren, kom­men uns zwei Wa­gen der Feu­er­wehr ent­ge­gen, sie sind Rich­tung Nor­den un­ter­wegs. Sie ha­ben Rauch­fah­ne über der Pa­pier­fa­brik also end­lich ent­deckt. Die muss ragt ja auch einen Ki­lo­me­ter in den Him­mel in­zwi­schen.
    Wir fah­ren zur De­tek­tei zu­rück, wo wir den Jun­gen auf mein Bett le­gen. Mr. Slo­burn streicht ihm über die Stirn und mur­melt et­was, das vage be­ru­hi­gend klingt. Dann geht er hin­aus, schnappt sich das Te­le­fon und be­ginnt da­mit, ein paar Te­le­fona­te zu führen. Der Be­a­gle hopst zu dem Jun­gen aufs Bett und rollt sich zu des­sen Füßen ein. In­ner­halb von ein paar Mi­nu­ten ist der Hund fest ein­ge­schla­fen, ge­nau wie der Jun­ge.
    Ich gehe hin­aus und schlie­ße lei­se die Tür. Mr. Slo­burn sitzt schon wie­der an sei­nem Schreib­tisch und starrt zu dem großen Fens­ter hin­aus. Drau­ßen

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