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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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reg­net es in­zwi­schen dicke, graue Trop­fen, die an der Schei­be zer­plat­zen und ein Mus­ter klei­ner Sturz­bäche dar­auf bil­den. Slo­burn hält einen Joint in sei­ner Hand, wo­bei er aus­sieht, als sei er un­schlüs­sig, ob er ihn an­s­tecken oder es blei­ben las­sen soll. Schließ­lich packt er ihn weg und dreht sich zu mir um.
    »Sie ist tot, Sam. Man hat sie im Kel­ler ih­res Hau­ses ge­fun­den.«
    »Äh - wer ist tot, Mr. Slo­burn?«
    »Azu­la Ló­pez. Die Mut­ter des Jun­gen.« Er deu­tet mit dem Dau­men auf die Tür zu mei­nem Zim­mer, wo der Jun­ge, Ricky, schläft.
    »Oh, Mann.« sage ich und muss mich set­zen. Der arme Jun­ge. »Aber wie­so, Mr. Slo­burn? Sei­ne Mut­ter hat­te doch nichts mit die­sem Blau­en zu tun?«
    Slo­burn schüt­telt den Kopf.
    »Hat der Jun­ge sie etwa ... ?«
    »Was? Oh, Nein.« sagt Mr. Slo­burn, »das glau­be ich nicht. Man hat die ... « Er scheint einen Mo­ment nach dem rich­ti­gen Wort zu su­chen. »Man hat die Spu­ren von drei Män­nern ge­fun­den. Die Po­li­zei ver­mu­tet Ein­bre­cher.«
    »Oh Schei­ße. Dann viel­leicht we­gen dem Geld?« rate ich. Nur hat­ten wir ja das Geld von Azu­la Ló­pez die gan­ze Zeit über im Tre­sor. Jetzt wird mir ganz schön mul­mig. Slo­burn nickt nach­denk­lich.
    »Kei­ne Ein­bre­cher«, sagt eine mat­te Stim­me hin­ter mir. »Die Leu­te vom Duke. Schwei­ne. Aber die sind jetzt tot. Ich habe sie alle um­ge­bracht. Ich ... « Dann fängt die Stim­me an zu schluch­zen.
    »Komm doch rein, Ricky.« sag­te Mr. Slo­burn. »Setz' dich zu uns.«
    Der Jun­ge sieht schläf­rig aus, und im­mer noch ziem­lich schwach. Er hat sich in die Decke gehüllt, die auf mei­nem Bett lag. Ich kann Trä­nen se­hen, die sei­ne Wan­gen hin­ab rin­nen, es sind 'ne gan­ze Men­ge Trä­nen. Er schlurft hin­über zu dem Le­der­so­fa, setzt sich und zieht die Decke um die Schul­tern. Dann starrt er vor sich ins Lee­re und weint noch ein bis­schen. Er tut mir leid, jetzt, da der blaue Dä­mon aus ihm raus ist und er wie­der ein ganz nor­ma­ler Jun­ge ist.
    »Mom...« sagt er dann, lei­se. »Mom ist tot?«
    Slo­burn nickt.
    Der Jun­ge scheint das eine Wei­le ver­dau­en zu müs­sen. Kann ich ihm nicht ver­den­ken.
    Dann sagt er: »Wer sind Sie ei­gent­lich? Ich mei­ne, Sie wa­ren nicht wirk­lich hin­ter Er­satz­tei­len her auf dem Schrott­platz, oder?«
    Be­rech­tig­te Fra­ge, fin­de ich, also er­klärt Mr. Slo­burn es ihm. Und dann den gan­zen Rest. Der Jun­ge sitzt nur auf der Couch und hört zu. Ich bin mir nicht si­cher, dass er auch wirk­lich je­des De­tail der Sto­ry vers­teht. Aber er ist tap­fer, weint nicht mehr.
    Dann seh' ich, dass er sei­ne Nä­gel in sei­ne Hand­flächen ge­krallt hat, 's kommt so­gar ein bis­schen Blut aus sei­ner Hand. Zäher, klei­ner Bur­sche, aber das soll­te er sich schleu­nigst ab­ge­wöh­nen. Als Mr. Slo­burn fer­tig mit der Erzäh­lung ist, steht der Jun­ge auf und sagt:
    »Ich habe mit­be­kom­men, dass sie Är­ger hat­te. Mom.« Er schluckt. »Da war so ein Typ, ein John­ny Ir­gend­was. Ich glau­be, dem hat sie Geld ge­schul­det.«
    Das er­scheint mir recht selt­sam, wo sie doch ges­tern noch hier her­ein­spa­ziert ist und einen Bat­zen Schei­ne auf den Tisch ge­legt hat. Mr. Slo­burn of­fen­bar auch, aber er wirft mir einen Blick zu, den Jun­gen nicht zu un­ter­bre­chen. Also hal­te ich die Klap­pe und höre wei­ter zu.
    »Also die­ser John­ny, ich habe ge­se­hen, wie er mei­ne Mom her­um ge­schubst hat und so­was.«
    »Und dann hast du ihn...« schlägt Mr. Slo­burn vor.
    Ricky schaut un­si­cher zwi­schen uns hin und her.
    »Wir wis­sen von den Fähig­kei­ten, die du ge­habt hast, Ricky. Fähig­kei­ten, an­de­re Leu­te zu be­ein­flus­sen. Zum Bei­spiel hast du den gu­ten Sam hier los­ge­schickt, mir mit ei­ner Ei­sen­stan­ge den Schä­del ein­zu­schla­gen.«
    Ich ver­su­che, be­lei­digt zu gucken. »Lag nicht in mei­ner Ab­sicht.« murm­le ich. Es ist mir trotz­dem pein­lich.
    Der Jun­ge starrt Slo­burn aus großen Au­gen an, dann mich. »Oh Gott, ja.« stam­melt er dann, »das war ich nicht ... ich woll­te nicht ... Es tut mir ... «
    »Schon gut, ist ja nichts pas­siert.« Slo­burn klopft sich mit den Knöcheln an die Stirn, und gleich­zei­tig mit der an­de­ren Hand von

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