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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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den Blau­en zer­stört, Sie be­schis­se­ner Idi­ot! Sie ha­ben kei­ne Ah­nung, was Sie da an­ge­rich­tet ha­ben!« Die Stim­me hielt inne, ver­such­te müh­sam, ihre Fas­sung zu be­wah­ren.
    »Und jetzt wol­len Sie sich da­v­ons­teh­len, wie? Schei­ße auch. Das wird nicht pas­sie­ren. Oh nein.«
    Ra­tio­nal be­trach­tet war es na­tür­lich Blöd­sinn, jetzt noch Angst zu ha­ben. Er war hin­über. In we­ni­gen Mi­nu­ten wür­de er au­ßer Reich­wei­te der Stim­me sein, so weit der Ein­fluss des Man­nes, dem sie ge­hör­te, auch rei­chen moch­te. Dann wäre er für alle Be­woh­ner die­ses elen­den Pla­ne­ten au­ßer Reich­wei­te. Er wür­de ...
    »Sind Sie da ganz si­cher, Pe­ri­winkle?« Er ver­mein­te einen bös­ar­ti­gen Un­ter­ton in der Stim­me des an­de­ren zu ver­neh­men. Scha­den­freu­de. Aber viel­leicht war das nur Ein­bil­dung.
    Es war nicht mei­ne Schuld, Sir! Da war die­ser Typ im Tren­ch­coat. Ich habe ihn ge­tötet, habe ihn von der Decke der Hal­le stür­zen las­sen. Da­nach war er mau­se­tot, hat­te noch nicht mal mehr eine Aura, ich bin ganz si­cher! Und der an­de­re, der Me­hum ...
    »Der was ?«
    Me­hum. Mere Hu­man. Ein nor­ma­ler Mensch.
    »Sie ar­ro­gan­ter, klei­ner Wich­ser, Sie.« Ein Fin­ger bohr­te sich in sei­nen schmer­zen­den Brust­korb. »Wei­ter!«
    Der Meh...der Mensch hat­te einen Strah­ler oder so et­was. Da­mit hat er das Ge­fäß ge­trof­fen, ge­ra­de als ich den Blau­en um­set­zen woll­te, ge­nau in die­sem Mo­ment. Dann ist der an­de­re plötz­lich wie­der auf­ge­stan­den, ob­wohl er eine Se­kun­de vor­her noch völ­lig fer­tig am Bo­den lag. Hat sich den Jun­gen vom Al­tar ge­schnappt und dann ...
    »Na­tür­lich. Nur wei­ter mit den Mär­chen, Pe­ri­winkle! Recht­fer­ti­gen Sie Ihr Ver­sa­gen, sie Va­rietézau­be­rer! Ver­damm­ter Idi­ot.«
    Ich schwö­re es, Sir! Al­les wäre gut ge­gan­gen, wenn die­se bei­den die Ze­re­mo­nie nicht ge­stört hät­ten. Aber so ... Der Blaue war plötz­lich drau­ßen, ohne Kör­per und dann ... dann brach die Höl­le los. Er hat mei­ne Leu­te ver­schlun­gen, plötz­lich über­all Feu­er und …
    »Das reicht.«
    Der Schat­ten stand auf. Un­ter der Atem­mas­ke von Mr. Pe­ri­winkle bil­de­te sich eine große Rotz­bla­se und wur­de zy­klisch klei­ner, größer, klei­ner, während er sei­ne letzten Züge at­me­te. Schließ­lich zer­platzte die Bla­se und er hör­te auf, zu at­men. Aus dem Auge, wel­ches nicht völ­lig zer­stört wor­den war, quoll eine ein­zel­ne Trä­ne.
    »Oh nein, nein, nein!« tön­te die Stim­me fröh­lich, »Nicht so schnell, Hou­di­ni .«
    Dann hör­te Pe­ri­winkle die Wor­te. Mäch­ti­ge, ur­al­te Wor­te, die zu spre­chen er selbst nie ge­wagt hät­te.
    Und dann be­gann der Schmerz. Er fühl­te, wie sei­ne See­le aus ihm her­aus ge­kratzt wur­de, ein Ge­fühl, als wür­de al­les in ihm un­end­lich lang­sam in Stücke ge­ris­sen. Er woll­te schrei­en, aber er be­saß kei­nen Mund mehr.
    Dann hör­te er die Stim­me wie­der, dies­mal war sie in sei­nem Kopf, denn er hat­te kei­ne Oh­ren mehr, mit de­nen er hät­te hören kön­nen.
    »Wis­sen Sie was das ist?« frag­te sie ihn vol­ler Scha­den­freu­de. »Ein Glas für Urin­pro­ben. Ich hal­te Sie mir in ei­nem ver­damm­ten Pis­se­glas, Pe­ri­winkle!«
    Dann brach die Stim­me in schal­len­des Ge­läch­ter aus.
    Ein Ge­fühl un­be­schreib­li­chen, kon­stan­ten Schmer­zes, be­glei­tet von tiefs­ter Ver­zweif­lung, be­mäch­tig­te sich Mr. Pe­ri­winkles Geist. Das Ge­fühl des Ver­lus­tes war so stark, dass er für einen Mo­ment be­fürch­te­te, er wür­de wahn­sin­nig wer­den.
    Aber er blieb bei kla­rem Ver­stand, während sie das Ge­fäß ver­sie­gel­ten und er wuss­te, der Wahn­sinn war nun kei­ne Op­ti­on mehr für ihn. Der Geist ei­nes Men­schen moch­te wahn­sin­nig wer­den, aber sei­ne See­le ver­mag dies nicht.
    Er wür­de der Dun­kel­heit an­heim­fal­len. Er wür­de Jah­re, Jahr­zehn­te in die­sem Ge­fäß ge­fan­gen sein, viel­leicht bis in alle Ewig­keit. Ihr Skla­ve, wenn sie be­schlos­sen, sich sei­ner zu be­die­nen oder ihn zu quälen. Bis sie ihn schließ­lich frei lie­ßen, ihm dem Nichts übe­rant­wor­te­ten.

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