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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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die kalte Schulter
zeigte. Nichtsdestotrotz liebte er diese Frau, dagegen war er machtlos.
    All seine bisherigen Versuche, sie zu einer Heirat zu bewegen, waren
kläglich gescheitert und er hatte das unbestimmte Gefühl, mit seinem
neuerlichen Vorstoß zu weit gegangen zu sein. Leise stand er auf und zog sich
an. Bevor er ging, warf er noch einen Blick auf Svea. Sie lag zusammengerollt
wie ein Embryo auf der Seite. Die Decke war vom Bett geglitten und zu Boden
gefallen. Er hob sie auf und deckte sie sanft zu. Ja, diese Frau war die Liebe
seines Lebens und er würde um sie kämpfen. Mit allen Mitteln.
     
    Gegen zehn Uhr betrat er die Tiefgarage und schlug die Richtung zu
seinem Wagen ein, der in der Nähe der Ausfahrt geparkt war. Auf dem Weg dorthin
stolperte er über einen blauen Damenschuh, der mitten im Weg lag. Verdutzt
stieß er ihn zuerst mit dem Fuß beiseite. Unwillkürlich musste er an
Aschenputtel denken und das rang ihm, trotz seiner bohrenden Kopfschmerzen, ein
Lächeln ab. Er sah sich nach dem passenden Zweiten um und entdeckte ihn ein
Stück weiter weg. Er hob beide Schuhe auf und nahm sie genauer unter die Lupe.
Es war ein teures Paar Damenschuhe, soviel konnte er sagen. Wäre doch
schade, wenn jemand mit dem Auto drüberfahren würde, dachte er bei sich und
beschloss, sie mitzunehmen. Er könnte ja später Svea fragen, ob vielleicht
jemand im Haus seine Schuhe vermisste. Merkwürdig, man merkt doch, wenn man
ohne Schuhe nach Hause kommt. Das ist doch nicht dasselbe, als würde man seinen
Schlüssel verlieren. Belustigt überlegte er, ob es jetzt seine Aufgabe war,
im ganzen Haus zu klingeln und den Damen die Schuhe anzuprobieren. Vor allem
bei Elvira Schulze war das sicherlich das pure Vergnügen.
    Sein Blick fiel auf den blauen VW Beetle, der auf Sveas Parkplatz
stand. Er machte ein paar Schritte auf den Wagen zu und war sich sicher, dass
das Paulines Auto war. Seltsam. Ob sie wohl doch zu Fuß nach Hause gegangen
ist? Schließlich hatten sie alle ganz schön viel getrunken. Vielleicht
ohne Schuhe ? Oh, wie sein Kopf pochte und klopfte! Er konnte sich jetzt
nicht um Autos, Schuhe oder Aschenputtel kümmern. Im Moment gab er sowieso
einen ziemlich jämmerlichen Prinzen ab. Er musste dringend nach Hause und sich
Schmerztabletten besorgen, bevor die Kopfschmerzen noch schlimmer wurden.
Ächzend stieg er in seinen bordeauxroten Porsche Panamera und fuhr los.
     
    Zwei Stunden später schlug Svea die Augen auf. Sie räkelte sich gerade
wohlig, als ihr plötzlich die Ereignisse der gestrigen Nacht wieder in den Sinn
kamen. Sofort drehte sie sich zu Rafis Seite, um zu sehen, ob er noch schlief.
Doch zu ihrem Verdruss musste sie feststellen, dass er nicht mehr neben ihr
lag. Sie ließ ihren Blick durch das kleine Schlafzimmer schweifen. Dabei
erregte der Korbsessel in der Ecke, wo Rafi gewöhnlich seine Kleidung ablegte,
ihre Aufmerksamkeit. Der Platz war leer. Er war gegangen, ohne sich von ihr zu
verabschieden.
    Noch immer gekränkt von seiner heftigen Reaktion letzte Nacht
schimpfte sie laut: „Na toll, der Herr ist beleidigt. Dann verpiss dich doch
einfach. Ich brauche niemanden. Und dich schon gar nicht.“ Schlecht gelaunt
dachte sie daran, dass sie nun gezwungen sein würde, den Sonntag alleine zu
verbringen. Eigentlich hatten sie heute zu dem kleinen See auf der Waldlichtung
fahren wollen. Sie und Rafael hatten ihn vor zwei Wochen beim Joggen entdeckt.
Es war ein echter Geheimtipp. Keine Menschenseele war dort gewesen. Ein
seltenes Stück unberührter Natur, zumindest bis sie dort fertig gewesen waren.
Sie feixte. Eigentlich machte sie sich nicht viel aus Natur, aber sie hatten
unglaublich guten und - im wahrsten Sinne des Wortes - schmutzigen Sex dort
gehabt. Noch völlig verschwitzt vom Joggen hatten sie sich die Kleider vom Leib
gerissen und waren geradezu ekstatisch übereinander hergefallen. Dabei war es
nicht ausgeblieben, dass sie im Matsch gelandet waren und sich darin
herumgewälzt hatten. Sie seufzte bei dem Gedanken daran wohlig auf.
    Danach hatten sie einander in dem kleinen See mit dem klirrend kalten,
klaren Wasser gewaschen und sich danach gegenseitig gewärmt. Das hatte beiden
Lust auf Mehr gemacht. Wieder ein tiefer Seufzer. Es war sehr betrüblich, dass
sie heute garantiert nicht in den Genuss von Sex in freier Natur, geschweige
den Sex überhaupt, kommen würde.
    Dann
fahre ich eben alleine. Ich werde mir ein Buch mitnehmen und meine Freizeit
genießen.
    Plötzlich
bemerkte sie,

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