Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
Vom Netzwerk:
Art? Da haben wir aber etwas anderes gehört. Nämlich, dass Sie
ziemlich jähzornig sein können. Jetzt haben Sie bewiesen, dass Sie es drauf
haben. Wie kam Ihre Freundin denn damit zurecht?“
    Thierry
kaute mit den Zähnen auf seiner Unterlippe herum. „Sie haben es also herausgefunden.
Tamara hat einen solchen Wutausbruch nie erlebt. Ich habe eine Therapie gemacht
und die letzten Jahre hatte ich mich recht gut unter Kontrolle, habe viel Sport
getrieben. Bis der hier kam…“, ein kurzes Nicken in Richtung Leander, „…ging es
mir gut.“
    „Gestatten
Sie mir noch eine Frage?“ Thierry nickte. „Warum wusste keiner Ihrer
Kolleginnen und Kollegen von Tamara? Ist das nicht etwas seltsam? Ich meine,
immerhin haben sie zusammengelebt.“
    „Na
ja, also, das ist so. Ich wollte nicht, dass mein Vater davon erfährt,
verstehen Sie?“
    „Äh,
nein. Ich verstehe gar nichts mehr. Haben Sie nicht gerade gesagt, Sie haben
ihn angerufen und er kommt her?“
    „Ja
und nein. Es ist kompliziert. Mein Vater mischt sich in alles ein und will
alles und jeden kontrollieren. Ich hatte Angst, dass Tamara abhaut, wenn sie
ihn erst einmal kennengelernt hat. Verstehen Sie? Es wäre gewesen wie mit all
den anderen. Er hätte irgendetwas in ihrer Vergangenheit gefunden, es
ausgegraben und sie damit vertrieben. Er erträgt es nicht, wenn ich glücklich
bin. Weil er es auch nicht ist.“ Plötzlich standen ihm Tränen in den Augen.
    „Und
doch haben Sie ihn angerufen“, mischte sich jetzt Leander leise ein.
    „Was
hätte ich denn tun sollen? Ich dachte, Sie wollten mich verhaften. Ich will
nicht ins Gefängnis. Ich habe nichts getan.“
    Beate
und Leander wechselten einen schnellen Blick. Aus irgendeinem Grund hatte sie
Mitleid mit Thierry. Sie wollte ihm so gerne Glauben schenken.
    Plötzlich
klopfte es laut und die drei schraken zusammen. „Ja bitte!“, rief Leander. Die
Tür öffnete sich und herein kamen drei Männer. Der erste der Männer war groß,
mit dunklen Locken und smaragdgrünen, funkelnden Augen. Beate erkannte ihn
sofort. Thierry war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Die beiden anderen
waren kleine, bullige Typen mit finsterem Gesichtsausdruck, die sich ständig
nervös nach allen Seiten umblickten. Leibwächter, nahm sie an.
    Der
große, gut aussehende Mann trat auf sie zu. „Bonjour Madame. Je m´apelle Cedric Leclerc.“ Er hatte die gleiche wohlklingende Stimme wie sein
Sohn. „Tut mir leid, Monsieur Leclerc. Mein Französisch ist ganz schlecht. Ich
bin Kriminaloberkommissarin Beate Scheck, Dezernat 3, Mordkommission.“ Sie
schüttelten Hände und Beate stellte ihren Kollegen Leander vor. Der war
aufgesprungen und begrüßte den Mann herzlich mit einem perfekten Französisch. Natürlich ,
dachte Beate, das kann er also auch .
    Herrn
Leclerc senior schien es jedenfalls zu gefallen. Ein Lächeln umspielte seine
vollen Lippen. Die beiden waren sofort in eine ausführliche Unterhaltung
vertieft, was Thierry zu nerven schien. Er verdrehte die Augen. „Sehen Sie, das
macht er immer. Dann sind alle Leute auf seiner Seite und mich beachtet keiner
mehr.“ Leclerc drehte sich zu seinem Sohn um. Sein Ausdruck verfinsterte sich sofort.
„Du solltest lieber still sein. Machst nichts als Ärger. Ich habe gehört, du
hast deine Freundin umgebracht?“ Mittlerweile war es so still in dem Raum, man
hätte eine Stecknadel fallen hören können.
    „Ja,
dass du das glaubst, hätte ich mir denken können. Du kannst wieder gehen. Ich
komme alleine zurecht.“
    „Deshalb
hast du mich auch heulend angerufen und um Hilfe angefleht wie ein Schwächling,
oder? Weil du so bon alleine klar kommst.“ Keiner der anderen im Raum
befindlichen Leute sagte ein Wort. Gespannt beobachtete Beate, wie Leclerc
senior darum kämpfte, Haltung zu bewahren.
    „Les choses ne tournent jamais comme on voudrait, Papa.“ Thierry provozierte ihn absichtlich, das war klar
und deutlich zu sehen. Doch, wie weit konnte er gehen? Was musste in dieser
Familie schief gelaufen sein, dass sich Vater und Sohn so hassten.
    „Frau
Scheck, ich möchte mich in aller Form für meinen missratenen Sohn
entschuldigen. Trotzdem würde ich ihn jetzt gerne mitnehmen.“
    „Sie
können ihn haben. Wir sind soweit fertig. Nur bitte sorgen Sie dafür, dass er
sich für eventuell auftretende, weitere Fragen zur Verfügung hält.“
    „Selbstverständlich.
Au revoir Madame Scheck, Monsieur Drub.“ Mit einem Kopfnicken verabschiedete er
sich. Die vier zogen

Weitere Kostenlose Bücher