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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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zusammen in eine Zelle in dem ausrangierten unterirdischen
Armeebunker stecken und hoffen, dass die beiden sich austauschten. Vielleicht
konnte man auch den einen foltern, während der andere zusah. Das funktionierte
erfahrungsgemäß in den meisten Fällen. Waterboarding sollte ganz erfolgreich
sein. Er selbst hatte diese Methode noch nie angewandt, aber er hatte einen
Freund bei der US-Army und der hatte ihm gesagt, es gäbe keine zuverlässigere
Methode, um an Informationen zu gelangen. Selbstverständlich war das verboten
und wurde in der Öffentlichkeit geächtet, was jedoch nicht hieß, dass es nicht
mehr praktiziert wurde.
    Wie
auch immer, dachte Tom und schüttelte den Gedanken ab. Sie steckten knietief in
der Scheiße, daran gab es jetzt keinen Zweifel mehr.
    Nachdenklich
zog er Bilanz: Sie hatten Pauline am Hals, die sie nicht laufen lassen konnten.
Sie kannte ihre Gesichter. Somit war ihr Schicksal besiegelt. Ihre Schwester
und deren Freund hätten tot sein sollen, doch die Frau lebte und andere Beamte,
vermutlich Pfeifer und Scheck würden die Ermittlungen in diesem Fall
übernehmen; außerdem war selbstverständlich die Presse informiert worden. Für
die wäre es ein gefundenes Fressen, wenn sie herausfänden, dass der Wagen
manipuliert worden war. Ein versuchter Doppelmord schaffte es immer auf Seite
eins.
    „He,
Alter, träumst du schon von Kuba, oder was ist los?“ Frank sah ihn mit
hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Was?
Entschuldigung. Habe gerade nachgedacht.“
    „Das
ist dein Problem, Mann, du denkst zu viel.“ Frank klopfte seinem Kollegen
gönnerhaft auf die Schulter. „Komm, lass uns fahren.“
    Sie
fuhren hinaus in die Nacht, auf dem Weg zu dem einsamen Bunker.

23
Samstag, 15. Oktober 2011
0:45 Uhr
     
    Der Raum war deutlich größer als der, in dem sie hausen musste.
Pauline hockte auf dem Boden. Verzweifelt umklammerte sie Toms Beine und flehte
ihn an: „Ich kann Ihnen nicht mehr sagen. Bitte lassen Sie mich gehen. Sie sind
doch ein Mensch…“
    Der
Tritt in den Bauch traf sie völlig unvorbereitet und mit einer Wucht,
vergleichbar mit der einer gewaltigen Flutwelle. Pauline wurde zurückgeworfen.
Sie würgte und hustete und kroch auf allen Vieren von ihm weg.
    Er
lachte böse: „Wir werden sehen, ob du nicht doch mit mir reden willst. Hier,
ich habe dir ein paar Familienfotos fürs Album mitgebracht. Sieh sie dir gut
an.“
    Er
warf ihr die Fotos hin. Es waren die gestochen scharfen Aufnahmen des
Polizeifotografen, der am Tag des Unfalls vor Ort gewesen war. Rücksichtslos
gaben sie jede grausige Einzelheit preis. Sogar das Blut, das Svea aus Nase und
Ohren lief, war deutlich zu erkennen. Der Mann hat ein Auge fürs Detail ,
dachte Tom bei sich. Die Bilder sind echt gut. Kurz kam ihm der Gedanke,
den Fotografen zu rekrutieren. Aber er verwarf ihn sofort wieder als nicht
umsetzbar.
    Neugierig
hob Pauline die Fotos auf. Sie brauchte einen Moment, bis sie begriff, um was es
sich hier handelte. Oder besser gesagt, um wen. Aber dann schlug die Erkenntnis
erbarmungslos zu. „Was haben Sie getan, Sie Monster?“ Ihre Stimme war nur noch
ein Flüstern. „Aber, aber. Das ist doch alles nur deine Schuld, Pauline. Weißt
du das denn nicht? Du hast uns angelogen und wir mussten dich bestrafen. Ich
würde vorschlagen, wir unterhalten uns jetzt mal auf meine Art.“ Just in dem
Moment kam Frank durch die Tür. In der Hand hielt er einen Schwamm und einen
Eimer mit Wasser.
    „Was
soll das? Was haben Sie vor?“
    „Du
bist neugierig, das ist gut. Deine Frage wird in wenigen Sekunden beantwortet
werden.“ Frank stellte den Eimer ab und machte einige Schritte auf Pauline zu.
Die zog sich, so weit es ging, zurück und presste sich zitternd in die Ecke.
Tom und Frank packten Pauline an Händen und Füßen und hoben sie hoch. Fünf
Minuten später war sie, trotz heftiger Gegenwehr, in Kopftieflage auf einen
Zahnarztstuhl geschnallt. Ihr Kopf steckte fest in einer Schraubzwinge. Tom
blickte ernst auf sie hinab: „So weit hätte es nicht kommen müssen, Pauline.
Das hast du dir selbst eingebrockt. Das verstehst du doch, nicht wahr? Du musst
uns nur das Gegenmittel geben.“ Pauline hätte gerne den Kopf geschüttelt, doch
der bewegte sich dank der Schraubzwinge keinen Millimeter. Erschöpft schloss
sie die Augen, nur um sie gleich wieder aufzureißen. Der eine hatte vorhin mit
einem Tacker vor ihrem Gesicht herum gewedelt und ihr angedroht, wenn sie die
Augen nicht offen hielte, würde er dafür

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