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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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halten. Er selbst
wollte Beates Kolonne über Montbeliard, Auxere, Orleans, Tours und Angers nach
Nantes führen.
    Unterwegs
schlossen sich ihnen noch einige französische Streifen an, sodass sie zum
Schluss mit mehr als zwanzig Wagen unterwegs waren. Leander klatschte aufgeregt
in die Hände. „Das glaubt mir doch kein Mensch. Mein erster Fall und gleich so
spannend! Die Jungs vom Schachclub werden Augen machen.“
    „Leander, konzentriere dich bitte aufs Fahren. Und noch gibt es nichts
zu staunen. Wir haben sie noch nicht gefunden.“
    „Spielverderberin“, murrte er. Dennoch konnte er sich ein Lächeln
nicht ganz verkneifen.
    In
Montbeliard machten sie eine kurze Rast und tankten auf. Außerdem hatte Henry
beschlossen, dass sie unmöglich mit so vielen Fahrzeugen weiterfahren konnten.
„Das erregt zu viel Aufsehen. Ich würde vorschlagen, Sie und wir. Die anderen
sollen die Städte durchkämmen, die dazwischen liegen.“ Beate stimmte zu. Sie
sah das genauso. „Können Ihre Leute das übernehmen, Henry? Ich würde unsere
Beamten gerne nach Deutschland zurückschicken. Sie werden dort gebraucht. Wir
suchen zeitgleich noch einen Mörder.“
    „Ganz
schön was los bei euch da drüben. Natürlich können sie zurückfahren. Kein
Problem.“ Beate bat die Beamten, umzukehren. Sie und Leander schlossen sich
Henry und seinem Kollegen an und setzten ihre Reise fort.
    Sie
kamen gut voran, doch leider hatten sie bisher kein Glück gehabt. Sie konnten
in der Ferne schon das Ortsschild sehen, das die Stadt Auxerre ankündigte.
Beate wollte schon aufgeben, da sah sie einen Mann am Straßenrand sitzen. Henry
war vorbeigefahren, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, doch ihr kam er
irgendwie bekannt vor. „Leander, Stopp! Halt an!“ Kaum hatte er den Wagen an
den Straßenrand gelenkt, riss sie auch schon die Türe auf und sprang aus dem
Auto. „Thierry?! Alles in Ordnung? Was machen Sie hier?“
    Leander
traute seinen Augen kaum. Dort am Straßenrand saß tatsächlich Thierry Leclerc.
Aber, wie sah er aus! Die Augen waren zugeschwollen, die Lippe blutig und der
einzige Grund, weshalb er aufrecht saß, war der, dass er an einen Meilenstein
gelehnt war. Beate ging vor Thierry auf die Knie und hielt ihr Ohr ganz dicht
vor seinen Mund, um zu sehen, ob er noch lebte. „Er atmet! Wir brauchen einen
Krankenwagen, schnell.“
    Henry
war inzwischen umgekehrt und übernahm den Anruf beim Rettungsdienst. Erstaunt
darüber, wie er den jungen Mann hatte übersehen können, entschuldigte er sich
bei den deutschen Kollegen mehrmals. „Machen Sie sich keine Vorwürfe, Henry.
Wir wären jetzt nicht hier, hätte ich nicht einen eklatanten Fehler begangen“,
gab Beate freimütig zu. Henry nickte nur, hakte jedoch nicht weiter nach. Sie
alle hatten schon Fehler gemacht. Schließlich waren auch Polizisten nur
Menschen und keine Maschinen.
    Beate
zog ihre Jacke aus und legte sie Thierry, den sie inzwischen hingelegt hatten,
unter den Kopf. Leander hielt seine Beine hoch, um den Kreislauf in Schwung zu
halten. Henry redete ununterbrochen auf Französisch auf den jungen Mann ein,
erhielt aber weder eine Antwort noch eine sichtbare Reaktion. Nach etwa
fünfzehn bangen Minuten traf endlich der Rettungswagen ein. Die Sanitäter
versorgten die Wunden Thierrys und luden ihn dann ein. Beate und Leander würden
ihnen ins Krankenhaus folgen, während Henry und sein Kollege weiter nach Nantes
fahren wollten. Beate versuchte von unterwegs, Pfeifer zu erreichen. Doch es
meldete sich nur die Mailbox. Sie sprach ihm kurz die neuesten Entwicklungen
darauf und bat um Rückruf.
    „Ich
bin gespannt, was er zu erzählen hat. Wer ihm das wohl angetan hat? Meinst du,
sein Vater war das? Macht ein Vater so etwas mit seinem eigenen Sohn? Es
scheint beinahe, als hätte er ihn für uns dort liegen lassen. Also, er hat ihn
uns sozusagen geopfert, meine ich. Immerhin hat er jetzt Zeit gewonnen und wir
verfolgen ihn nicht mehr…“, Leander brach ab. Die ganze Angelegenheit nahm ihn
mehr mit, als er zugegeben hatte.
    „Nicht
dumm, Leander. Gar kein so falscher Gedanke. Er hat seinen eigenen Sohn für
seine Zwecke geopfert.“ Ihr wurde ganz schlecht bei dem Gedanken. Thierry war
vermutlich doch Tamara Hölderlins Mörder. Aber, wie war es so weit gekommen?
Und vor allem, was musste er heute durchgemacht haben?

40
     
    Sein Flugzeug würde in gut einer Stunde abheben und nach insgesamt 11
Stunden und dreißig Minuten in Havanna landen.
    Dann
lägen 8.000 Kilometer

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